Ein Nachtrag, sowie einige Anmerkungen zum Artikel
von Joachim Trettin

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Ein Nachtrag, sowie einige Anmerkungen zum Artikel

Die ersten Aufnahmen über Bionenmikroskopie sah ich 1988 in Berlin. Diese Aufnahmen wurden jedoch nur in schwarz/weiß gezeigt und ich lernte, daß die Farbe durch die Lichtrefraktion verursacht würde und im Wesentlichen keine Aussagekraft über orgonenergetische Phänomene hätte. Ebenfalls wäre selbst bei Vergrößerungen auf Monitoren über 20.000 x keine Pulsation zu beobachten gewesen und in dieser Vergrößerung hätte man sie sehen müssen.

Ich weiß heute, daß diese Aussagen falsch sind. Erstens sind Vergrößerungen auf großen TV-Bildschirmen über 100.000 x und desweiteren pulsieren Bione nicht immer, sondern haben ihren eigenen Zyklus, sodaß eine Momentaufnahme mit Hochvergrößerungen keine absolute Aussagekraft hat. Ich habe während des eigenen Mikroskopierens häufig Bionenpulsation gesehen und möchte das als ein Gegenargument anführen.

Mit der direkten mikroskopischen Arbeit kam ich während eines Laborseminars 1991 in Kontakt und meine eigene mikroskopische Arbeit begann 1994, nachdem wir etwa 2 Jahre brauchten um uns ein geeignetes Mikroskop zu besorgen. Alle technischen Erfahrungen wurden bezüglich der Bestückung des Gerätes von Jürgen Wellhausen gewonnen, so wie sie im Artikel niedergelegt sind und Jürgen entwickelte sich in der Tat zu einem technischen Experten auf diesem Gebiet. Die mikroskopischen Langzeitbeobachtungen wurden jedoch nicht mehr in Berlin sondern Nümbrecht vorgenommen, an denen Jürgen Wellhausen dann nicht mehr teilnahm. Der Sommer und Herbst 1994 gehörten ganz und gar der mikroskopischen Arbeit, besonders den Arbeiten von Heuaufgüssen.

In diesen Arbeiten machte ich folgende Erfahrungen: bionöse Partikel waren immer durch ihre typische Bewegung zu erkennen. Nie hatte ich das Problem mir die Frage stellen zu müssen, ob es sich hier um eine sogenannte Brownsche Bewegung handelte. Beim Blut stellte sich das Problem ein wenig anders, da Erythrozyten sehr bewegt sind und man theoretisch davon ausgehen könnte, daß sie zwangsläufig das flüssige Medium mit in Schwingung setzen müßten. Aber auch hier tauchte das Problem der Brownschen Bewegung nie praktisch auf. Alles in allem scheint das Argument der Brownschen Bewegung in der praktischen Reichschen Arbeit überhaupt keine Rolle zu spielen und ist eher ein Argument ihrer Gegner. Wie ich in dem Artikel bereits hinwies, ist die Brownsche Bewegung eigentlich keine Entdeckung von Brown. Brown hatte Bione entdeckt und sie als "bewegt" beschrieben. Daß der Frühentdecker der Bione heute selber als Autorität gegen ihre Existenz zitiert wird, kann kein Zufall sein, ebenso nicht, wie daß diese Theorie immer wieder die Bionenforschung zu dominieren versucht.

Auch bin ich erstaunt , wie freundlich man mechanistischen Interpretationen gesinnt ist, die biologischen aber für nicht so beachtenswert empfindet. Aus diesem Grunde sollte man die "Brownsche" Passage in unserem Artikel nur als ein Hinweis auf die Interpretation der Gegner verstehen und ihr nicht einen so hohen Beachtungswert zuschreiben, denn das sollte nicht der Sinn dieses Artikels gewesen sein. Es ist unbedingte Voraussetzung sich mit diesen Dingen praktisch auseinander zu setzen um zu sehen, wie wenig die Brownsche Bewegung überhaupt eine Rolle in der Bionenmikroskopie spielt. Manchmal werde ich in diesem Zusammenhang das Gefühl nicht los, als würden lebendige Prozesse anale Freuden bei der Schematisierung des Arbeitsprozesses hervorrufen, deren Kultivierung und das Herumreiten auf ihnen attraktiver erscheint, als die Beschäftigung mit dem Lebendigen selbst.

Ein weiterer hochgespielter Problempunkt ist das Blau der Orgonstrahlung. Auch hier bietet es sich wieder aus unerklärlichen Gründen an, daß Blau als Lichtrefraktion zu erklären. In gewissen Kreisen gilt es als unkritisch, Reichs Interpretation zu folgen aber als besonders kritisch, konventionelle Gesichtspunkte einzunehmen, die, wenn man sie konsequent durchdenkt, letztlich dazu führen, daß es überhaupt keine physikalische Orgonenergie gibt. Und man wird es nicht glauben, die Vertreter ersterer Thesen sind auch tatsächlich die der letzteren. Nur die Beweise für beides blieben sie uns bisher schuldig.

Wir hier in Nümbrecht sehen pulsierende Bione, blau strahlende Präparate, die auch ins Rot oder Violett gehen. Ebenso können wir auch die Orgonladung und Orgonspannung messen, was wir auch praktisch jeden Tag tun. Anscheinend müssen wir besonders schlau oder besonders dumm sein. Natürlich ist keines von beiden der Fall.

Ich halte es für legitim, wissenschaftliche Ergebnisse in Frage zu stellen, aber sie in Frage zu stellen, ohne die Resultate für deren Beweis zu liefern ist eigentlich nichts anderes als Blasphemie der Wissenschaft. Bei amerikanischen Gerichten würde man sagen "die Geschworenen werden angewiesen die gemachten Äußerungen zu ignorieren und nicht zur Kenntnis zu nehmen. Sie werden aus dem Protokoll gestrichen."

Auch hier muß gesagt werden, daß es sich lediglich bei den Theorien des Blau als Lichtrefraktion um Vermutungen handelt, die sich an der klassischen Physik orientieren und der Neigung an ihr festzuhalten. Ich halte es für wichtig diese Standpunkte über Orgonbiophysik öffentlich zu machen und das ist hiermit geschehen. Im Hellfeld haben wir keine technisch bedingten Strahlenkränze, trotzdem sieht man sie auch im schwarz/weiß Verfahren. Bei Erythrozyten sehen sie blau aus. Manchmal sind die Augen gewöhnungsbedürftig und es kann vorkommen, daß man das Blau nicht direkt wahrnimmt. Trotzdem ist es da und kann wahrgenommen werden. Mit zunehmender Vergrößerung wird das Blau intensiver.

Blutbione bei einer Vergrößerung von 5000 x scheinen nur noch Blau. Genauso wie man ja wohl nicht Erythrozytenpulsation als Brownsche Bewegung bezeichnen will, kann man die Bionenpulsation der Blutbione in dieser Weise interpretieren. Ihre Bewegung zeigt eindeutig ihre diskontinuierliche Pulsation, die für eine orgonotisch-biologische Bewegung typisch sein kann. Also auch hier nichts mit Brownscher Bewegung.

Beim Herstellen von Orgonakkumulatoren tritt ebenfalls des Öfteren das Phänomen blauer komplexer Punkte auf, die wie aus dem Nichts in sekundenschnelle auftauchen und wieder verschwinden. In einem Gespräch, daß ich mit Eva Reich über mikroskopische Präparate führte, hob sie die Wichtigkeit der energetischen Interaktion der Felder bei Erythrozyten hervor, einen Punkt deren Sichtung ich selber immer wieder in der eigenen Arbeit machte, ebenso wie die Wichtigkeit der Blaustrahlung. Sie zeigte sich sehr betroffen von den Versuchen dieses Blau "eliminieren" zu wollen, wie sie sich ausdrückte. Sie sagte nicht ignorieren, sondern eliminieren.

Ich denke, daß auch niemand behaupten würde, das Rot einer Rose wäre nur das Fehlen anderer Farben. Eine Rose wäre also nicht rot. Wir wissen nichts Genaues über das Blau der Orgonenergie, außer daß es im natürlichen Zustand auftaucht. Natürlich werden wir nichts Weiteres darüber erfahren, wenn wir es als einen Irrtum interpretieren. Zusammenfassend setzt eine Kritik erstmal voraus, das zu Kritisierende verstanden zu haben. Ich glaube, wer heute in eine Kritik konventioneller Richtig geht, tut der Sache hier keinen guten Dienst. Andererseits zeigt sich auch wie anfällig Reichs Theorien gegenüber Kritik ist, da die Gegenseite kaum Anstrengungen unternimmt, diese Kritik richtig zu stellen und zwar auf der Basis experimenteller Arbeit und deren Publikation.

Diesen Kommentar hielt ich für unbedingt notwendig um in unseren Artikel nicht den Eindruck zu erwecken, der klassischer Erklärungsansatz würde in der Bionenforschung auch nur irgendeine Rolle spielen. Er tut es nicht.

Wenn Sie erfahren wollen, warum Robert Brown, der der eigentliche Entdecker der "Reich´schen Bione "ist , immer wieder in seinem eigenen Namen gegen seine eigene Entdeckung und die Entdeckung durch Andere zitiert wird, lesen sie den Artikel von James Stick "Robert Brown und die Brownsche Bewegung" (Radikalismus, Urzeugung und Mikroskopie im England des 19. Jahrhunderts) erschienen in Lebensenergie Nr. 5, 1995.

Joachim Trettin, Nümbrecht 20.12.96


J. John Trettin & Beate Freihold © 1996

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