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Das Mikroskop -
Ein Wegweiser für die Bionenmikroskopie

Mikroskopie in der Orgonomischen Forschung


von
Jürgen Wellhausen und Joachim Trettin

Im Allgemeinen

1936 begann Wilhelm Reich mit der Untersuchung des Pulsationsprinzips an wirbellosen Lebensformen von geringer Komplexität. Er wählte Amöben für seine Untersuchungen, da ihr einziger Ausdruck die Pulsation ist. Für seine Beobachtungen benutzte er das Mikroskop. Er zweifelte an den Theorien über Sporen und Luftkeime und beschäftigte sich zunehmend mit der Frage wie Amöben in den Heuaufgüssen entstehen.

Seine Untersuchungen führten letztendlich zu der Entdeckung der bionösen Desintegration und der spontanen Biogenese neuen Lebens aus bionösem Material. Die Produkte der bionösen Desintegration, Bione und T-Bazillen können nun sehr klein sein, was zu dem Wunsch nach hohen Vergrößerungen führte. Wilhelm Reich benutzte Vergrößerungen bis zu 4500 x unter der Verwendung von 150 x Objektiven, einem 1,2 x Tubus und 25 x Okularen.

Wir möchten Reichs biologische Experimente, seine Thesen und Erkenntnisse hier nicht im Einzelnen beschreiben. All das ist nachzulesen in dem Buch "Die Bione" welches bei "2001" neu in deutscher Sprache veröffentlicht wurde. Das Original stammt aus dem Jahre 1938, wurde in deutsch verfaßt und vom SexPol-Verlag in Oslo herausgegeben. Diese Ausgabe wurde ins Englische übersetzt und die jetzige deutsche Fassung von 2001 ist die englische Rückübersetzung. Die Originalfassung existiert vereinzelt in Fotokopien. Wir gehen davon aus, daß diejenigen, die diesen Artikel lesen, Reichs Arbeit in den Grundzügen kennen oder die entsprechende Literatur ohnehin lesen werden.

Wenn man nun versucht ein Mikroskop zu finden, welches eine ähnlich hohe Vergrößerung wie das Wilhelm Reichs erreicht, wird man bald feststellen, daß niemand vorschlagen wird ein Lichtmikroskop mit einer Vergrößerung von mehr als 1000 x zu betreiben. Als Argument wird immer angeführt, daß den Gesetzen der Lichtbrechung zufolge Objektive mit einer Apertur von 1,4 bei einem Vergrößerungsfaktor von 100 x bzw. einer Apertur von 1,6 bei einem Vergrößerungsfaktor von 60 x die höchste derzeit erreichbare Auflösung liefern. Das Okular des Mikroskops vergrößert nur die Projektion des Objektivs, ohne dabei mehr an Auflösung zu bieten. Das ist so als würde man mit einer Lupe ein Foto betrachten: Man sieht nicht mehr Details sondern nur größeres Korn. Die Vertreter der klassische Lichtmikroskopie halten dabei das Bild, welches bei der Verwendung von 10 x bis 15 x Okularen entsteht für optimal. Optimal heißt hier das die Projektion des Objektives so weit vergrößert wird daß das menschliche Auge, dessen Auflösung ja ebenfalls begrenzt ist, alle abgebildeten Details gut und sicher erfassen kann. Bei der Verwendung eines Objektivs mit einer Apertur von 1,4 bei einem Vergrößerungsfaktor von 100 x und ein 10 x Okular ergäbe sich somit eine Vergrößerung von 1000 x, welche landläufig als die "höchste sinnvolle Vergrößerung" bei Lichtmikroskopen akzeptiert und propagiert wird.

Das war in den 30er Jahren, als Reich seine Forschung betrieb nicht besser. Die Auflösung und damit auch die "sinnvolle Vergrößerung" seines 150 x Objektives war keinesfalls besser, aller Wahrscheinlichkeit nach sogar schlechter als die moderner Objektive. Man kann sagen, daß sich in Bezug auf die erreichbaren Vergrößerungen seit Reichs Zeiten wenig verändert hat und das damals wie heute 1000 x als höchste sinnvolle Vergrößerung gilt. Moderne Mikroskope bieten jedoch die Vorzüge verschiedener Kontrastverfahren für lebende Präparate, bessere Farbkorrektur, einfachere Möglichkeiten zur Dokumentation, sowie bessere Handhabung und Design.

Was veranlaßte nun Reich hochvergrößernde Okulare einzusetzen und was ist der Nutzen davon?

Der Nutzen einer hohen okularen Vergrößerung wird deutlich wenn man Beobachtungen der bionösen Desintegration und der spontanen Biogenese durchführt. Angenommen, Sie haben ein schönes Präparat eines Heuaufgusses hergestellt. Ein winziges Stückchen Heu in wässerigem Medium, welches glücklicherweise Spuren von Desintegration an den Rändern aufweist. Nun benutzen Sie eine Vergrößerung von 600 x oder 1000 x und versuchen sich auf den desintegrativen Prozeß, welcher nur einen Bruchteil des Sehfeldes einnimmt, zu konzentrieren. Sie versuchen zu entscheiden ob dort ein oder zwei Bione sind, ob etwas sich vom Heu gelöst hat und nun im flüssigen Medium schwimmt oder nicht, ob sich neue Bione aus der desintegrierenden Pflanzenmembran gebildet haben oder ob ein Bion weiter zerfallen ist. Solche oder ähnliche Beobachtungen sollen Sie anstellen während Sie der Rest des Sehfeldes zusätzlich ablenkt, und wirklich, alles was Sie dann wollen ist eine höhere Vergrößerung. Sie folgen Reichs Ansatz und erhöhen die okulare Vergrößerung und werden, obwohl das Bild an Schärfe und Brillanz verliert, die Beobachtungen leichter finden.

Ein weiterer Punkt, der vielleicht wesentlicher ist, betrifft die energetische Betrachtung, die in der konventionellen Mikroskopie keine Rolle spielt, ja sogar eher als Störfaktor angesehen wird. Eva Reich erzählte uns, daß man irgentwann begann Objektive zu bedampfen, um Lichteinflüsse auszufiltern. Die sogenannten Lichteinflüsse, die wir besser als Orgonstrahlung kennen, sind aber ein wesentlicher Faktor bei unserer Art von Mikroskopie. So vergrößerte Reich beispielsweise die Orgonstrahlung im Orgonakkumulator mit einem Vergrößerungsglas um deren Objektivität nachzuweisen. Ähnlich verhält es sich in der Mikroskopie. Mit zunehmender Vergrößerung erscheinen Bione mehr Blau. Reich selber wies darauf hin, daß bei höheren Vergrößerungen der Strahlungsaspekt mehr in den Vordergrund dringen würde, wobei die Schärfe keine wesentliche Rolle mehr spielte. Ein Aspekt der natürlicherweise von der konventionellen Mikroskopie nicht verstanden wird.

Wie schon gesagt, man wird nicht mehr Details sehen, keine schärferen Kanten und Umrisse. Das ganze Bild fühlt sich sogar weniger präzise an. Skeptiker werden fragen, warum die Methode der hohen Okularen Vergrößerung keine weitere Verwendung in der Wissenschaft gefunden hat und warum nur Reich und einige seiner Adepten die bionöse Desintegration und die spontane Biogenese beobachten konnten. Es mag überraschen, aber meines Wissens sind bislang nicht viele Langzeitbeobachtungen an lebenden mikroskopischen Präparaten gemacht worden. Biologische Mikroskope werden hauptsächlich für die Diagnose und zur Klassifikation verwendet. Oft werden die Präparate abgetötet und zur Erhöhung des Kontrasts eingefärbt. Das die Beobachtung mikroskopischer Lebensprozesse hier nicht im Vordergrund steht wird deutlich, wenn man versucht eine Vorrichtung zu bekommen, die es ermöglicht ein Präparat über Wochen am Leben zu erhalten während man einzelne darin stattfindende Prozesse kontinuierlich unter dem Mikroskop beobachtet. So was scheint es nicht zu geben. Niemand, den wir befragt haben, hatte dazu eine Idee. Man bedenke welche Anstrengungen Forscher unternehmen um wildlebende Tiere zu beobachten. Getarnte Unterstände werden eingerichtet um das Sozialverhalten von Löwen zu erforschen und man bohrt die Nisthöhlen von Vögel an um deren Brutpflege zu beobachten. Da gibt es eine Menge Know How. Man sollte annehmen, daß es ein ebenso profundes Wissen über die Beobachtung mikroskopischen Lebens gibt. Wir konnten bislang jedoch keine Ansätze finden. Die Standartmethode scheint zu sein: Objektträger nehmen, einen Tropfen eines Aufgusses darauf geben, abdecken und beobachten bis das Präparat ausgetrocknet ist, anschließend wegwerfen. Es wäre großartig, wenn Leser, die in biologischen Laboren arbeiten, ihre Kollegen dazu befragen und eventuell Ideen einbringen könnten. Dies ist ein wirklich wichtiges Thema.

Der Nachvollzug der Reich'schen Forschung

Wir wissen von mindestens zwei erfolgreichen Versuchen, ausgenommen unserer eigenen Arbeit, Teile von Wilhelm Reichs Bionenexperimenten nachzuvollziehen. Einer wurde vom "Zentrum für Orgonomie" in Eberbach und der andere vom "Wilhelm Reich Institut" in Berlin durchgeführt.

Das Wilhelm Reich Institut hat in den 80ern ein Labor mit einem der wohl besten Mikroskope eingerichtet das man damals kaufen konnte, dem Leitz Orthoplan Plus. Sie erstellten eine Videodokumentation Ihrer Arbeit. Soweit wir wissen haben sie die bionöse Desintegration von organischen und anorganischen Material und die spontane Biogenese untersucht. Eine Zusammenfassung des von ihnen erstellten Videomaterials wurde, ebenso wie das Material vom Zentrum für Orgonomie vom Orgonomischen Videoarchiv archiviert und herausgegeben .

Die Berliner Arbeiten sind leider nur in schwarz / weiß. In unserer Arbeit jedoch können nur Farbaufnahmen Verwendung finden. An ihrer Arbeit fanden wir wichtig, daß sie auch Beobachtungen unter sterilen Bedingungen machten.

Die Inspiration, die vom Zentrum für Orgonomie ausging, war anderer Natur. Deren Arbeit war öffentlicher. Die Betreiber hatten auf privater Ebene Bionenexperimente ausgeführt und beschlossen, die dabei gewonnenen Erfahrungen auf Seminaren zur Verfügung zu stellen. Da keine guten Mittel für die Dokumentation zur Verfügung standen, wurden wir in unserer Funktion als Orgonomisches Videoarchiv darum gebeten die Dokumentationen für die Seminare unter Anleitung des Zentrums zu erstellen. Eva Reich bezeichnete später diese Aufzeichnungen als das beste Material, was sie bisher sah.

http://www.geocities.com/CapeCanaveral/5106/vidaud1a.htm

Das war unser erster tatsächlicher Kontakt mit der Arbeit am Mikroskop und inspirierte uns letztendlich dazu ein eigenes Labor einzurichten.

Wir gehen davon aus, das noch andere erfolgreich auf diesem Gebiet gearbeitet haben. Es wäre schön wenn die Ihre Erkenntnisse hier in DOS oder PORE diskutieren würden.

Das Labor

Eigentlich sollte es das Hauptanliegen dieses Artikels sein einige Ratschläge zur Ausrüstung eines Mikroskops zu geben, mit dem der Nachvollzug von Reichs Arbeit möglich ist. Wegen des Dogmas der maximalen sinnvollen Vergrößerung von 1000x ist das allein schon ein kleines Problem. Wenn wir jedoch nur darauf eingehen, könnte es sein daß die Welt bald um ein paar frustrierte Mikroskopbesitzer reicher ist. Wenn man sich dieser Forschung optimal widmen will, braucht man etwas mehr als nur ein Mikroskop. Man braucht ein biologisches Labor, Ausrüstung zur Dokumentation der Arbeit, viel Zeit und eine Crew von mindestens 3 Leuten.

Selbstverständlich kann man auch schon Beobachtungen machen bevor man all das zusammen hat. Man kann fast alle Prozesse, die Reich beschrieben hat, beobachten. Man kann die Desintegration sehen und vorausgesetzt man hat Zeit und ist geduldig, die spontane Biogenese beobachten. Man kann die orgonotische Qualität von Nahrung untersuchen, Bluttests machen und T-Bazillen sehen. Aber eine Beweisführung verlangt eine umfassendere Arbeit, die allerdings sehr viel Beschäftigung mit dieser Materie zur Vorraussetzung hat.

Ein biologisches Labor. Das hört sich unerreichbar an. Man erinnert sich vielleicht an Bilder aus Filmen wie "Breakout" oder aus Berichten über Virusforschung. Solche Vorrichtungen sind jedoch nicht notwendig. Sie würden die Arbeit eher stören. Was man braucht ist eine mehr oder weniger sterile jedoch lebensfreundliche Umgebung. Sauber, bis zu einem gewissen Grade steril, aber nicht lebensfeindlich.

Man braucht ein bis zwei Räume die den Untersuchungen gewidmet sind. Zwei Räume sind besser. Gute Indikatoren für die Lebensfreundlichkeit der Räume sind der eigene Körper und Geist. Die Räume sollten gut belüftet und hell sein, jedoch sollte es Rollos oder Jalousien geben um die Helligkeit den Bedürfnissen der Arbeit anzupassen. Beide Räume sollten einfach zu reinigen sein: Linoleum oder Holzfußboden, Schränke und Regale entweder mit Bodenabschluß oder hoch genug um darunter wischen zu können, möglichst wenig Möbel, keine dicken Polster, möglichst keine Sitzgelegenheiten mit Stoffbezug, keine Vorhänge usw.. Vielleicht ist ein Ventilator mit einem Filter zur Lüftung nützlich, aber es müßte auch ohne funktionieren. Nicht übertreiben. Vielleicht ab und an mit einem antibakteriellen Mittel wischen dabei den Raum aber nicht "vergiften". Wir experimentieren nicht mit gefährlichen Erregern sondern versuchen unter anderem zu beobachten wie Leben entsteht. Man sollte nie Gefahr laufen seine Werkzeuge und Präparate mit Reinigungsmitteln zu verunreinigen. Am besten man hält den Raum sauber und einigermaßen staubfrei ohne dabei eine Putzneurose zu entwickeln.

Was wirklich steril sein sollte wenn man einen wissenschaftlich korrekt arbeiten und Beweise erbringen will sind Objektträger, Deckgläser, Pipetten und ähnliches Gerät. Man benötigt also einen Autoklaven zum sterilisieren der Werkzeuge und der Aufgüsse vor der Herstellung der Präparate. Wir möchten hier keine komplette Inventarliste liefern. Man braucht allerhand Kram, kann die Liste mit Petrischalen, Reagenzgläsern, Pipetten beginnen und mit der unvermeidlichen Cleanex Box beenden. Was man tatsächlich braucht erkennt man in der Regel bei der Vorbereitung der Experimente. Wenn man die wichtigsten und teuersten Utensilien jedoch zusammenfaßt braucht man einen Autoklaven, einen Inkubator, eine sehr heiße Flamme für Glühversuche, das Mikroskop und Geräte für die Dokumentation. Sollten zwei Räume zur Verfügung stehen könnte es ratsam sein die Videorecorder und große Monitore im Nebenraum aufzustellen und nur die Kamera und einen kleinen Bildschirm im eigentlichen Labor zu haben um das Präparat und den Beobachter nicht unnötiger Strahlung auszusetzen.

Das Mikroskop

Obwohl Reichs Ausrüstung für unsere heutigen Verhältnisse auch noch ausreichend wären, so meinen wir nicht, daß wir die Entwicklung der Mikroskopie seit Reichs Zeiten ignorieren sollten. Reich standen damals das Hellfeld und als einziges optisches Kontrastverfahren das Dunkelfeld Verfahren zur Verfügung. Heute können wir zwischen verschieden sehr nützlichen optischen Kontrastverfahren für die Beobachtung lebender Präparate wählen:

Dunkelfeld Phasenkontrast Nomarsky Differential Interferenz Kontrast (Nomarsky DIC) Polarisiertes Licht

Die im Hellfeld entstehenden Bilder sind flach und kontrastarm. Meist erkennt man nur schwache Umrißlinien. Durch Anwendung von Kontrastverfahren werden besser beobachtbare Bilder erzeugt, die gerade in der Orgonomie manchmal als "verfälscht" kritisiert werden. Wir halten besonders den Phasenkontrast, aber auch das Dunkelfeld und möglicherweise auch Nomarsky DIC für gute Werkzeuge bei der Beobachtung lebendiger und bionöser Präparate. Wie selber haben niemals mit dem Nomarsky DIC gearbeitet und können deshalb keine entsprechenden Aussagen darüber machen. Obwohl Nomasky DIC Kontrastverfahren mehr Struktur zeigt, sehen die Abbildungen doch recht künstlich aus und haben mit lebendigen Erscheinungen nicht mehr viel gemein. Bevor man sich solchen Abstraktionen hingibt, sollte man erst einmal Sicherheit in natürlichen Abbildungen gewonnen haben. Darüberhinaus ist das Interferenzverfahren für private Verhältnisse unerschwingbar. Die letztendlich erwartete Klärung über Bionenpulsation brachte dieses Verfahren ebenfalls nicht. Darüberhinaus sei darauf hingewiesen, das Bione oder Bionenhaufen in gewissen Stadien stark bewegt, in anderen wiederum unbewegt sind.

Wir möchten die Verfahren hier nicht im einzelnen beschreiben, werden aber auf Beobachtungen im Phasenkontrast später noch eingehen. Wer sich intensiver mit den Verfahren beschäftigen will, sollte sich spezifische Literatur besorgen, wer sich nur einen Überblick verschaffen möchte, kann sich mit Broschüren der Hersteller behelfen (gut: "Mikroskopie von Anfang" der Carl Zeiss Jena GmbH).

Mikroskope, welche den Anforderungen der orgonomischen Untersuchungen genügen sind unter den sogenannten Routinemikroskopen und den Forschungsmikroskopen zu finden. Diese Geräte weisen meist eine modulare Bauweise auf und erlauben die Adaptation verschiedener Komponenten wie Kontrastverfahren, Zwischenvergrößerungen und Dokumentationseinrichtungen. Nicht alle Routinemikroskope genügen den Anforderungen, Forschungsmikroskope sind sicher sehr begehrenswert und markieren den Stand der Technik, sind jedoch auch sündhaft teuer. Routinemikroskope sind weniger teuer und weniger hochentwickelt, lassen sich in der Regel aber mit allen Kontrastverfahren und besten Optiken ausrüsten und sind nicht so teuer. Sie sind mit Sicherheit die richtige Wahl wenn man nicht bestsituiert ist oder über erhebliche Fördermittel verfügt. Ein gut ausgerüstetes modernes Routinemikroskop dürfte die Möglichkeiten von Reichs Ausrüstung bei weitem übertreffen.

Beim Kauf eines Mikroskops sollte man sich in jedem Fall die Programme von Olympus, Zeiss, Leitz und Nikon ansehen. Sicher gibt es auch andere Marken, aber diese sollte man in jedem Fall begutachten.

Das System der Wahl sollte in jedem Fall folgende Merkmale aufweisen:

Ein externes Lampenhaus für Halogenbirnen nicht unter 100 Watt oder andere Lichtquellen gleicher Helligkeit. Über die Beeinflussung lebender Präparate durch unterschiedliche Lichtquellen gibt es meines Wissens nach keine Untersuchungen. Am weitesten verbreitet sind wohl Halogenbirnen. Die Dokumentation von hohen Vergrößerungen im Phasenkontrast und im Dunkelfeld erfordert viel Licht.

Einen Dimmer

Auswechselbare Kondenser und eine Auswahl an hochwertigen Kondensern für die Anwendung von Hellfeld, Dunkelfeld, Phasenkontrast und eventuell Nomarsky DIC in Verbindung mit Objektiven mit hoher numerischer Apertur. Kondensatoren die mehrere Kontrastverfahren unterstützen sind sehr praktisch.

Einen guten Kreuztisch

Wirklich gute Objektive. Jeweils ein Objektiv 10x, 20x, 40x und 100x ist die gebräuchlichste Bestückung. Man sollte aplanar achromatisch oder wenn man es sich leisten kann aplanar apochromatisch korrigierte Objektive verwenden. Solche Optiken haben ein ungewölbtes Bildfeld und sind auf drei oder vier Wellenlängen farbkorrigiert. Vor dem Kauf der Objektive sollte man die Kontrastverfahren wählen. Komponenten des Phasenkontrasts z.B. befinden sich in den Objektiven, so daß spezielle Phasenkontrast Objektive nötig sind. Diese eignen sich auch für Beobachtungen im Hellfeld und im Dunkelfeld. Im Hellfeld liefern objektive ohne Phasenringe kontrastreichere Bilder. Weniger hochkorrigierte Objektive sind relativ preiswert und meist kontrastreicher als hochkorrigierte Objektive. Einfache, günstige Hellfeldobjektive könnten die Ausrüstung also sinnvoll ergänzen. Man kann leicht über die Hälfte des Budgets für Optiken ausgeben .

Eine Zwischenvergrößerung. Das ist ein Linsenrevolver oder eine Zoom Optik die zwischen dem Objektivrevolver und dem Tubus im Strahlengang adaptiert wird. Je nach Marke und Typ sind Einrichtungen mit Vergrößerungsfaktoren von bis zu 2,5x erhältlich. Einige Routinemikroskope sind nicht mit Zwischenvergrößerungen ausrüstbar. Einige Systeme können mit weiteren Zwischentuben für Polarisationsanalyser oder DIC Prismen ausgestattet werden. Diese Tuben haben in der Regel auch einen kleinen Vergrößerungsfaktor und können zusätzlich zur Zwischenvergrößerung adaptiert werden. Polarisationsanalyser sind relativ günstig.

Ein Binokularer Tubus. Wenn man dokumentieren will, braucht man einen Tubus mit Kameraansatz. Wenn man es sich leisten kann, sollte man sich einen Tubus für Okulare großem Sehfeld zulegen.

Okulare mit hohem Vergrößerungsfaktor. Reich benutzte 25 x Okulare. Heute ist es schwierig Okulare für biologische Mikroskope zu bekommen die über 15 x vergrößern. Bei stereoskopischen Mikroskopen werden teilweise höher vergrößernde Okulare verwendet. Wir konnte 30 x Okulare mit hoher Sehfeldzahl von einem Olympus Stereomikroskop an unserem Olympus BH-2 adaptieren. Es waren lediglich kleine Distanzringe nötig. Am besten spricht man mit dem Hersteller.

Kameraadapter und Projektive. Projektive sind nicht sehr teuer. Man sollte sich einen kleinen Satz zulegen. Das höchstvergrößernde Projektiv des jeweiligen Herstellers sollte dabei sein.

Bevor man ein Gerät kauft, sollte man die Broschüren der Hersteller gründlich studieren und die mit den verschiedenen Systemen möglichen Vergrößerungen bestimmen und vergleichen. Man sollte den Hersteller fragen ob sich die ausgesuchten Komponenten alle adaptieren lassen. Dabei nicht durch Aussagen wie "das ist nicht sinnvoll" irritieren lassen. Vor dem Kauf sollte man sich die gesamte Anlage aufbauen lassen und ausprobieren. Im technischen Bereich, z.B. bei der Chipproduktion wird heute bereits mit hohen Vergrößerungen gearbeitet. Hier werden z.B. Objektive mit einer Vergrößerung von 250x verwendet. Diese Objektive haben keine höhere numerische Apertur als gute 100x Objektive, bringen also keine höhere optische Leistung. Ob sie für biologische Beobachtungen einsetzbar sind, ist mir nicht bekannt. Die Fragestellungen, die hier zur Verwendung hoher hohler Vergrößerungen führten sind ähnlich wie die oben angeführten. Die zur Zeit wohl höchste numerische Apertur ist ca. 1.6 und wird von einigen 60x Objektiven erreicht. Diese Optiken bieten die derzeit höchste Auflösung, benötigen jedoch entsprechend höhere Nachvergrößerungen.

Wir benutzen ein Olympus BH-2. Das ist ein modulares Routinemikroskop. Wir haben die Basiskomponenten gebraucht gekauft und durch neue Teile ergänzt.

Im folgenden möchten wir die maximale Vergrößerung unseres Aufbaus berechnen, einfach um zu zeigen, wie so was funktioniert und welche Vergrößerungen erreichbar sind.

Für direkte Beobachtung:

größtes Objektiv 100x höchste Zwischenvergrößerung 1,5x Zwischentubus (Pol. Analys.) 1,25x höchste okulare Vergrößerung 30x

100 x 1,5 x 1,25 x 30 = 5.625x

Für die Videodokumentation:

Um die am Monitor anliegende Gesamtvergrößerung zu berechnen muß man das Produkt der optischen und der elektronischen Vergrößerung ermitteln.

optische Vergrößerung: größtes Objektiv 100x höchste Zwischenvergrößerung 1,5x Zwischentubus (Pol. Analys.) 1,25x größtes Projektiv 6,7x

100 x 1,5 x 1,25 x 6,7 = 1.256,25

elektronische Vergrößerung: Diagonale des Kamerachips 1/3" = 5,3 mm Diagonale des Bildschirms 520 mm

520 mm / 5,3 mm = 98,11

Gesamtvergrößerung: optische Vergrößerung 1.256,25x elektronische Vergrößerung 98,11xb

1,256,25 x 98,11 = 123.250,68x

Hochauflösende Kameras in Verbindung mit hochauflösenden Monitoren bringen bessere Qualität als normale TV Monitore. Hochauflösende Systeme sind jedoch teuer. Die am Mikroskop adaptierte Kamera sollte klein, leicht und sehr lichtempfindlich sein. Normale Kameras oder Comcorder sind in der Regel unbrauchbar. Überwachungskameras können interessant sein. Verschiedene Hersteller auf Preis und Leistung überprüfen. Panasonic, Sony und JVC haben ein gutes Programm. Gute Monitore haben oft RGB-Eingänge. Die Anschaffung einer 3-Chip Kamera kann sich also lohnen auch wenn man keine RGB-Signale aufzeichnen kann.

Über Lichtkränze, die Farbe Blau, Pulsation und ähnliche Streitpunkte

Es gibt einige umstrittene Phänomene, auf die wir im Folgenden eingehen möchten.

Wenn man den Phasenkontrast benutzt, wird man Lichtkränze und vor allem bei lebendigen Präparaten viel Farbe sehen. Orgonomen interpretieren das gern als den Ausdruck von Orgonenergie in Form von Strahlung.

Vorsicht! Hier gibt's ein paar Fallen. Die Lichtkränze im Phasenkontrast hängen nicht überwiegend von der orgonotischen Ladung des Präparats ab sondern sind ein Nebenprodukt des Verfahrens und abhängig von der Dicke des Präparats. Wenn man die Arbeitsweise des Verfahrens in den Grundzügen studiert wird das schnell deutlich. Wer also Lichtkränze beobachten will, sollte damit im Hellfeld anfangen. Bei der Beobachtung von Blut z.B. sollte man im Hellfeld deutliche Lichtkränze erkennen können. Reich ist das gelungen, ebenso dem Zentrum für Orgonomie, sowie uns auch und anderen ebenfalls. Wenn es nun deutliche Lichtkränze im Hellfeld gibt und diese Ausdruck von Orgonstrahlung sind, müssen sich diese Phänomene auch im Phasenkontrast ausdrücken. Es ist im Phasenkontrast jedoch relativ schwer, zwischen Lichtkränzen die nur vom Verfahren herrühren und solchen, welche zusätzlich durch Orgonstrahlung beeinflußt sind, zu unterscheiden. Zumindest nicht wenn man nur wenig mit dem Phasenkontrast gearbeitet hat.

Mit zunehmender Erfahrung bekommt man jedoch ein Gefühl dafür. Besonders wenn man die bionöse Desintegration und die spontane Biogenese beobachtet, stößt man schnell auf ein Phänomen welches sich wohl am besten als "Luminanz" beschreiben läßt. Man kann sehen wie leuchtend Bionenhaufen und "neugeborene" Protozoen im Vergleich zu alten und desintegrierenden Protozoen sind. Diese Luminanz ist farblich durchsetzt und erscheint bei höheren Vergrößerungen immer blauer. Orgonotische Lichtkränze weisen im Hellfeld eine ähnliche Blaufärbung auf.

Einige Leute interpretieren dieses Blau als chromatischen Abbildungsfehler. Wir halten das jedoch für eine klare Mißinterpretation. Mit zunehmender Vergrößerung wird es schwerer alle Farben auf einen Punkt zu focussieren. Die besten Objektive (Apochromate) sind für drei bis zu vier Wellenlängen aus verschiedenen Farbenbereichen des Spektrums farbkorrigiert, eine 100% Korrektur ist aber nicht möglich. Wir kennen dieses Problem, trotzdem ist Farbigkeit ein wichtiger Indikator der orgonotischen Beobachtung und geradezu unverzichtbar. Es ist relativ egal welche Objektive man verwendet, niedrig- oder hochkorrigiert. 10 x oder 100 x, bionöse Präparate erscheinen irgendwie blau. Die besten Beispiele für leicht Blau bis Lila gefärbte Lichtkränze konnten wir an gut geladenen roten Blutzellen beobachten. Das satteste Blau sahen wir bei der Beobachtung des Eigelbs eines frischgelegten Hühnereis. Mit zunehmender Desintegration verlieren bionöse Präparate ihre Farbigkeit.

Ein anderes oft umstrittenes Phänomen ist die Pulsation der Bione. Einige Leute die mit bionösen Präparaten gearbeitet haben streiten das Vorhandensein von Pulsation ab. Sie beobachten einzelne Bione, wie sie in gleichmäßiger Frequenz kleiner und größer werden und argumentieren, daß es sich hier nicht um Pulsation handelt, sondern um Auf- und Abwärtsbewegungen der Bione senkrecht zur Bildebene. Diese Bewegung wird dann als Brown'sche Bewegung gedeutet.

Wir halten es für nicht ausgeschlossen, daß unter der Wärmeeinwirkung der Lichtquelle des Mikroskops Einfuß auf das Präparat genommen wird. Wir glauben jedoch nicht, daß die Bewegung in bionösen Präparaten Brown'sche Bewegung ist. Im Gegenteil, alle Beobachtungen sprechen eindeutig dagegen. Als Beispiel möchten wir anführen, daß wir Bionenbeobachtungen machen konnten, während andere Teile gleicher Größe völlig unbewegt blieben.

Die Bewegungsmuster sind unterschiedlich und erstrecken sich von leichteren Bewegungen zu harten ruckartigen. Sie sind ebenfalls oft verbunden mit Strahlungsphänomenen wie man sie häufig an heißen Tagen über Asphaltstraßen beobachten kann. Sie bewirken eine extreme Unschärfe, die mit der Schärfeneinstellung nicht korrigierbar ist. Desweiteren versuchen Kritiker zu behaupten, es könnte ebenfalls Brown'sche Bewegung sein, nur daß die gleichen Kräfte hier auf kleinere Partikel wirken und somit eine frequentere Bewegung hervorrufen. Aber dies ist für uns törichte Theorie und entspricht darüber hinaus nicht unseren Langzeitbeobachtungen. Darüber hinaus möchten wir daran erinnern, daß Brown das entdeckte was Reich als Bione bezeichnete. Brown kam dadurch zu seiner Zeit selber in große Schwirigkeiten und mußte ableugnen, daß er glaubte diese Molekule, wie er sie nannte, würden Träger von Leben sein. Das hätte einen neuen Weg zur Biogenese eröffnet und stand in starkem Kontrast zum kirchlichen Dogma seiner Zeit. Es ist eine Absurdität, daß gerade Brown ein früher Entdecker der Bione geradezu heute widerum als ein Argument gegen seine eigene Entdeckung angeführt wird. Die Bionenpulsation und die sogenannte Brown`sche Bewegung sind nicht identisch und beschreiben Verschiedenes.

Die erste Spur einer objektiven Bestätigung des Vorhandenseins von Pulsation fanden wir direkt während unseren ersten Beobachtungen von Heuaufgüssen und Blut. Es gelang uns Blutpräparate bis zu 70 Stunden am Leben zu erhalten, ohne das sie austrockneten. Wir haben die Präparate nicht kontinuierlich sondern in Intervallen beobachtet. In den Beobachtungspausen war die Lichtquelle des Mikroskops abgeschaltet. Wenn wir die Beobachtung wieder aufnahmen, war Bewegung noch immer vorhanden, obwohl genügend Zeit zum abkühlen des Geräts vergangen war. Erst als das noch immer nicht trockene Präparat nach fortschreitender Desintegration "starb" hörte die Bewegung auf. Das Präparat war zu diesem Zeitpunkt noch nicht ausgetrocknet.

Lebende Präparate

Mit diesem Kapitel möchten wir den Artikel ohne Resümee beenden. Wie schon erwähnt ist es schwierig sterile Präparate für Langzeitbeobachtungen herzustellen. Sterile Präparate sind von Bedeutung wenn die spontane Biogenese aus Produkten bionöser Desintegration nachgewiesen werden soll. Besonders problematisch ist die Herstellung nicht austrocknender Präparate. Hier bieten sich zwei Wege an.

Versiegelte Präparate. Vor dem letzten Autoklavieren wird das Präparat verklebt. Ob hierfür ungiftige Methoden zur Verfügung stehen wissen wir nicht. Gehöhlte Objektträger und lange Deckgläser würden sich anbieten.

Nachfüllbare Präparate. Hier muß es möglich sein, das verdunstende Wasser nachzufüllen, ohne daß das beobachtete Objekt aus dem Sehfeld gespült wird. Wir haben die Problematik mit Eva Reich diskutiert und ein nachfüllbares Präparat mit einem kleinen Wasserreservoir vorgeschlagen. Sie sagte ihrer Erinnerung nach hätte Reich ähnlich verfahren, konnte sich aber leider nicht an Details erinnern.

Wir haben einige Objektträger mit nachfüllbaren Kammern, gravierten Kanälen zur Reduzierung der Fließgeschwindigkeit und kleinen Verdunsterbecken entworfen jedoch bislang nicht gebaut.

Die Verwendung einfacher Präparate könnten inverse Mikroskope ermöglichen. Sie für die biologische und genetische Forschung eingesetzt und sind so konstruiert, daß der Objektivrevolver unterhalb und der Kondenser überhalb des Kreuztisches liegen. Der Abstand zwischen Kreuztisch und Kondenser ist relativ groß, so daß Petrischalen u.ä. direkt auf dem Tisch plazieren und beobachten kann. Die Optiken sind auf die Dicke des Glases solcher Schalen korrigiert. Die Menge von Flüssigkeit, die in eine solche Schale paßt müßte für lange Beobachtungszeiträume ausreichen. Wir vermuten, daß sich in Schalen dieser Größe unter Wärmeeinwirkung nach einiger Zeit eine Strömung etabliert welche das beobachtete Objekt aus dem Sehfeld schwemmt. Hier müßten vielleicht kleine "Käfige" gebaut werden.

Weitere Kommentare zum Thema "Mikroskop, Lichtrefraktion und Bionenpulsation" sind im DOS-Forum "Wissenschaftlicher Austausch" zu finden http://www.geocities.com/CapeCanaveral/5106/wisse1.htm und können auch im Orgonforum http://www.geocities.com/CapeCanaveral/5106/oforu1.htm diskutiert werden.

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