Joachim Trettin über Dr. Walter Hoppe

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Dr. med. Walter Hoppe


Hoppe lernte ich 1974, als er gerade nach München gezogen war, kennen. Er war äußerst humorvoll, liberal und überließ es den Personen selber was sie tun oder lassen wollten. Er war ein Reich-Enthusiast, voller Bewunderung für Reich, aber unabhängig. Er glaubte, daß jegliche Organisation nur die Restriktionen ihrer Zeit verkörperten und zog es so vor keiner orgonomischen Organisation anzugehören. Später verstand ich erst wie recht er hatte.

Dr. Walter Hoppe wurde am 20. August 1900 geboren. Er studierte in Würzburg und Berlin Medizin. In Berlin arbeitete er später als Psychiater unter Prof. Bonnhoeffer und am Psychiatrischen Institut von Berlin und in der Westendklinik, heute die neurologische Klinik der Freien Universität Berlin. 1932 beendete er seine Ausbildung zum Psychiater und Neurologen. Wegen der faschistoiden Entwicklung in Deutschland ging er 1932 bereits nach Tel Aviv (Israel) und eröffnete dort eine Psychoanalytische Praxis. Die Reichsche Theorie lernte er ebenfalls 1932 kennen und hielt selber Vorträge über Reichs Massenpsychologie des Faschismus.

Mit Reich trat er erstmals 1943 persönlich in Kontakt und baute sich anschließend seinen ersten Orgonakkumulator. Durch seine anschließende Arbeit mit dem Orgonakkumulator erlangte Hoppe ein profundes Wissen und verfaßte viele Artikel zu diesem Thema. Er war der erste, der mit einem 20-schichtigen Orgonakkumulator praktizierte. Ebenfalls arbeitete er später in seiner Praxis auch mit dem medical Dorbuster.

Auch übersetzte er Reich ins Deutsche, lange bevor es deutsche Übersetzungen wie beispielsweise zur Krebsbiopathie gab. Ab dem 1. Orgonomischen Kongress 1948 verbrachte Hoppe jedesmal einige Monate mit Reich, wenn er ihn in USA besuchte, so auch 1950 und 1953. Reich lud Hoppe ein ganz nach USA zu übersiedeln, aber Hoppe wollte in Israel bleiben. Mit Reich machte er Experimente. Er begab sich bei Reich in psychiatrische Orgontherapie zur Ausbildung und wurde von Reich selber als psychiatrischer Orgontherapeut autorisiert. Er nahm an Seminaren über Krebs, Vorträgen und Demonstrationen von Reich, sowie Treffen der Wilhelm Reich Gesellschaft teil. Anders als andere Mitarbeiter Reichs hatte er keine Schwierigkeiten Reichs immer wieder neue Entdeckungen zu verstehen und sie mitzubegleiten. Er lernte bei Reich über Orgonphysik und Hoppe erzählte mir (Joachim Trettin) daß Reich ihm sogar die y-Formel zu seinem Orgonmotor zeigte. Er sagte mir, daß er nicht nur großen Wert darauf legte Reichs Mitarbeiter zu sein, sondern er war auch mit Reich befreundet.

Er war ein strikter Gegner der Ollendorf Biographie über Reich, die den Antireichianismus mit Argumenten fütterte. Nach Reichs Tod schloss Hoppe die Orgone Research Laboratories, die er 1949 in Israel gegründet hatte. Reich hatte ihn wegen des Drucks durch die gerichtliche Verfolgung darum gebeten. Von 1949 bis 1953 gab Hoppe die Internationale Zeitschrift für Orgonomie heraus. Er war aktives Mitglied der Wilhelm Reich Foundation und Codirektor des Orgone Institutes. Bis zu Reichs Tod im Jahre 1957 blieb er mit ihm in engem Briefkontakt. Hoppe war verheiratet und auf Reichs Wunsch war seine Frau Filicitas Ehrenmitglied der Wilhelm Reich Foundation.

Hoppe arbeitete in Israel mit dem Cloudbuster um die langjährige Trockenheit zu brechen. Er lernte das 1953 durch Reich. 1974 zog Hoppe nach München, gab dort Therapie und bildete aus. Ich (Joachim Trettin) hatte über 5 Jahre Kontakt und führte viele Gespräche über Cloudbusting, Bionforschung, Orgonenergie und die Anwendung des Orgonakkumulators mit ihm (einschließlich Bestrahlungszeiten), für die allgemeine Nutzung und Anwendung, speziell bei bakterielle Erkrankung, sowie Therapie. Hoppe vermittelte mir in ausgezeichneter Weise die Technik der Orgontherapie. Er sagte, daß er an Reichs Methode nichts reduziert und nichts hinzugefügt habe.

Von Neoreichianismus hielt er nicht viel, besonders nicht von den Cocktailtherapien, in denen alles vermengt wurde. Als damals angehender Kinderpädagoge nahm ich über 5 Jahre Therapie bei ihm mit dem Ziel sie in Kindergärten anwenden zu können. Hoppe befürwortete das. Doch zu Anfang stand wie für alle, die Therapeuten werden wollten, die Eigentherapie im Vordergrund. Hoppe schätzte mich von Anfang an als weitgehend gesund ein, lobte oftmals meine Augen und sagte mir einmal, fast beiläufig, daß er mich mögen würde. Ich lernte wie man mit Kindern und Erwachsenen arbeitete und konnte das in meine Arbeit, damals im Kindergarten München und später als Sonderpädagoge in Berlin, anwenden. Später verlagerte ich mich ganz auf die Arbeit mit Erwachsenen und entwickelte überdies das Orgontraining, Bewegungsorgonomie für alle. Hoppe der 80jährig starb erlebte meine therapeutischen Erfolge nicht mehr, nur die des Orgonakkumulatorbaus. Viele aus der damaligen Zeit gaben ihre Arbeit als Orgonome auf und das OrgonInstitut besitzt heute ihre Mikroskope, die wir aufrüsteten. Trotzdem dauerte es noch Jahre bis wir ein komplettes Labor aufgebaut hatten und niemals hätte ich mir träumen lassen, das ich einmal die Orgonomie umfassend in Deutschland repräsentieren würde. Manchmal war ich sehr glücklich in der Therapie und oftmals hatte ich beim Weggehen das Gefühl, als wenn ich im Gehen schweben würde. Ich hielt Kontakt mit Hoppe bis zu seinem Tod. Mittlerweile wohnte ich bereits in Berlin und traf ihn alle 2 Wochen in München. Hoppe starb unerwartet vor einem unserer wöchentlichen Treffen am 18. Oktober 1981. (Die Stimme von Walter Hoppe, ein Tondokument wird demnächst auf www.orgoninstitut.de einhörbar sein).

Durch Hoppe gelangte auch der Orgonakkumulator wieder zu einer neuen Blüte, dessen richtige Konstruktion bis zu diesem Zeitpunkt in Deutschland unbekannt war und dessen sachgerechte Produktion bis heute durch mich gewährleistet ist.

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Seit 1975 bin ich die erste Adresse für den Akkumulatorenbau in Deutschland. 1994 gründete ich mein eigenes Orgoninstitut. Von 1995 bis 2005, also in einem Zeitraum von 10 Jahren wies ich in einer Studie, die die Basis meiner Dissertationsschrift bildete, die Orgonenergie mittels des Thermometers und des Elektroskops nach, so wie Reich es selber tat. Hier gab es tägliche, später sogar stündliche Erhebungen. Gemessen wurde aber erheblich mehr als Reich und seine Mitarbeiter es in den 40er und 50er Jahren getan haben. Schon damals, 1989 war uns allen klar, dass man so, wie es in der Berliner Studie geschah, an Reichs Messungen nicht herangehen konnte. Das man es trotzdem tat hatte politische Gründe. Man wollte aus Inkompetenz die Orgonenergie in den Bereich der Philosophie zurückversetzen. Orgon sollte es nur noch als Prinzip geben. Dank meiner Arbeit misslang das gründlich, auch wenn die emotionelle Pest sich immer gerne auf diese Studie bezieht und ich mir den Hass der Berliner Reichszene zuzog. Sogar Freunde wechselten zu dieser Richtung, um Reich besser an die eigene Charakterstruktur anpassen zu können und den damit verbundenen Profit sich anzueignen. Reich sollte korrigiert werden. Die charakterliche Neurose trat den Versuch an Reich zu repräsentieren. Ich nenne so etwas Kastration, oder nicht ertragen können von Potenz.

Eva Reich hatte in diesem Prozess eine sehr unrühmliche Rolle und trat, als sie erkannte was vor sich ging, von allen ihren deutschen Ämtern zurück. Sie selber wollte sich nicht in die Rolle des Testamentsbevollmächtigten für andere drängen lassen und entgegnete abschließend im Sommer 1995
"As you know, I gave the formal power over the WR estate to Mrs. Mary Boyd Higgins in 1959. I represent only myself since then"

In Berlin nutzte sie lobend einen meiner (Hoppe) Akkumulatoren aus der Verkaufsversion. Sie sagte: Ich benutze ihn (den Akkumulator) sogar in einer Stadt wie in Berlin, wenn ich mich niedrig fühle (wenig Energie) und ich gehe dann auf wie eine Blume- das ist das Gefühl.


Bereits 1976 zeigte ich in der Münchener Szenezeitung "Blatt" den kommerziellen Bau für Orgonakkumulatoren an, nach dem ich lange mit Hoppe über den Akkumulator gesprochen hatte. Hoppe hörte von der Anzeige und befürwortete das und gab mir viele nützliche Tips mit auf dem Weg, u.a. niemals für eine Krebsbehandlung mit dem Akkumulator zu werben und er fügte warnend hinzu: "Wenn durch Sie hier etwas passiert, werfe ich alles nieder.- Sie kennen ja die emotionelle Pest nicht". Das war ein Warnschuss, der mich empfindlich traf. Somit lastete eine grosse Verantwortung auf mir. Aber er hatte recht. Durch das Internet (das er nicht mehr erlebte) ist der Orgonakkumulator breiter angreifbar geworden und man kann nur noch eingeschränkt den Nutzen darstellen. Aber selbst seine Feinde muss man sich verdienen, wie ein Sprichwort sagt. Hoppe sagte: Der Orgonakkumulator ist für alle da- die Therapie (psychiatrische Orgontherapie) nur für wenige. Orgastisches Fühlen war für ihn Glück, dass die meisten Menschen nicht kannten. Dieses Glück in den Lenden war das Ziel der Therapie.


Der Orgonakkumulator wurde permanentes Thema in den Gesprächen zwischen Hoppe und mir. (Arbeiten von Hoppe mit dem Orgonakkumulator gibt es auf dem Internet). Später stellte ich fest, dass ich anscheinend der einzigste war, der wusste, wie Bestrahlungszeiten zu sein hatten. Hoppe hatte ein praktisches funktionelles Verständnis. Auch über das, wie ein Ort für den Akku beschaffen sein sollte gibt es auch heute noch unprofessionelle romantische Vorstellungen von Orgonomen, die von der Sache nicht so viel verstehen wie sie vorgeben. Wie z.B. die Scheune in der Natur ( wo es schön feucht ist!). Ohne Frage brachte ich mittels Hoppes Unterstützung die Renaissance des Orgonakkumulators weltweit. Selbst amerikanische Bauer wie Therrie Cook, DeMeos Freundin lernte von mir, baut heute mein Hoppemodell in allen Details wie man auf ihren Fotos sehen kann. Nur ihr Innenleben bleibt hinter dem ursprünglichen zurück. Der Akku verschlechtert sich dadurch. In heissen Sommern, wie wir ihn 2003 erlebten, könnte das in Zukunft eine Rolle spielen. Wie Hoppe schon sagte heissen die " Weiterentwicklungen" oft ein Zurückfallen hinter Reich.


DeMeo wollte sich die Renaissance gerne auf seine Fahnen schreiben. Er verheimlichte seinen Lesern, das er damit über 10 Jahre leider zu spät dran war und die Arbeit schon durch mich geleistet worden war und er bei mir nur noch lernen konnte.


Auch er gehörte zu den Personen die Hoppe nicht mochten und redete schlecht über ihn, obwohl er Hoppe nicht kannte. Er trat in Deutschland als Konkurrent gegen mich auf.
Es gab gegen Hoppe noch mehr starke Eifersüchteleien und falsche Gerüchte aus USA.


Hoppe wusste das und wollte deshalb unabhängig bleiben. Man verzieh ihm nicht, dass er Reichs Liebling war. Dabei war er es nur wegen seiner Begabung. Trotzdem war er nicht nur Reichs Mitarbeiter, sondern auch sein Freund, wie er gerne wertschätzend betonte.


Nach seinem Tod stand Hoppe nicht mehr im Vordergrund und ehemalige Schüler haben ihn vergessen und wandten sich anderen Therapeuten zu.
Später wurden viele von ihnen, als sie erwachsen waren, konventionelle Mediziner und siedelten sich am sicheren Ufer des medizinischen Marktes an.

In Europa wurden nach Hoppes Tod dessen Patienten von einem Therapeuten einer bestimmten Schule gezwungen Hoppe "als einen schlechten Therapeuten " zu bezeichnen und von ihm abzuschwören. Tat man das nicht, so wurde das als neurotischer Widerstand bezeichnet, den man aufgeben mußte. So ist es auch bedauernswert wenn sich heutige Orgonomen, die Hoppe nicht kannten, daran interessiert zeigen diese falschen Gerüchte über Hoppe weiterzutransportieren. Sie gehören nicht zu den verantwortungsvollen Orgonomen und man sollte ihnen hier den Respekt versagen.


In Deutschland sind die Reichschulen frei und unterstehen nicht dem ACO, wie viele glauben. Hoppe würde das mit Sicherheit befürworten.



Viele aus der deutschen neoreichianischen Reichszene kennen Hoppe nur noch dem Namen nach. Hoppe war in Deutschland die einzige Möglichkeit die originale Orgasmusreflextherapie der Reichschen Sexualökonomie von einem Reichschüler zu lernen. Viele Deutsche wurden schon damals und auch später in USA abgewiesen, weil sie neben ihrem Allgemeinmediziner auch Facharzt für Psychiatrie hätten sein müssen. Andere verpassten die Möglichkeit Orgontherapie bei Hoppe zu lernen. So ist Deutschland und Berlin heute neoreichianisch geprägt. Dabei spielt die Sexualökonomie nicht mehr die Rolle wie in der Orgonomie.

Obwohl das Journal of Orgonomy zu Hoppes 80. Geburtstag noch einen lobenden Artikel über den "Tribute to Walter Hoppe on his eightieth birthday" schrieb (14 Nr. 2), gab es gegen Hoppe doch starke Eifersüchteleien und falsche Gerüchte aus USA .

In Europa wurden nach Hoppes Tod dessen Patienten von einem Therapeuten einer bestimmten Schule gezwungen Hoppe "als einen schlechten Therapeuten " zu bezeichnen und von ihm abzuschwören. Tat man das nicht, so wurde das als neurotischer Widerstand bezeichnet, den man aufgeben mußte. So ist es auch bedauernswert wenn sich heutige Orgonomen, die Hoppe nicht kannten, daran interessiert zeigen diese falschen Gerüchte über Hoppe weiterzutransportieren. Sie gehören nicht zu den verantwortungsvollen Orgonomen und man sollte ihnen hier den Respekt versagen.




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Wilhelm Reich über Walter Hoppe

(Auszug)


"His great achievement was his entirely independentestablishment of one of the most efficient foreign branches of the Orgone Institute Research Laboratories. His outstanding personal characteristic is his structural grasp of orgonomic functionalism...ln most cases, before understanding of orgonomic functionalism can be absorbed, the fallacies of mechanistic and mystical thinking must be clearly comprehended. Walter Hoppe did not think mechanistically or mystically to begin with. He understood instantly what orgonomy was talking about. I was highly surprised and satisfied when I discovered this ability in him. Most probably out of this structural understanding of functionalism developed Hoppe's great work in medical experimentation with the orgone accumulator... He widened the scope of the medical application of orgone energy far beyond the cancer biopathy, high blood pressure, wound healing, and anemia where I had first learned to use orgone energy medically... He amazed us by his clarity and his daring in medical experimental matters... We can expect much from his activities in the future."




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