Versuche zur Stromleitung in Wasser

von Hajo Scheibe- Keßler

Dipl. Ing. und Mitglied der Wilhelm Reich Gesellschaft Deutschland

Die elektrische Bestimmung der Bione ist nicht so einfach wie ich sie mir vorgestellt hatte. Einfach eine Spannung anzulegen reichte nicht. Es bedurfte eines Fachmannes und der ist bei uns Hajo Scheibe-Keßler. Ich mailte ihm also das Problem und er schrieb zurück:

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Hallo John,

da ich hier bei mir ein Schülermikroskop mit einigen Objektträgern herumstehen habe, habe ich heute mal selbst ein wenig zu den elektrischen Versuchen experimentiert. Leider wird das wohl etwas schwieriger als wir es uns erhofft haben.

Aluminium eignet sich als Elektrodenmaterial gar nicht gut. Ich habe einen Objektträger mit 2 Alufolien mit einem Zwischenabstand von ca. 5 mm präpariert, einen Tropfen Leitungswasser darauf geträufelt, mit dem Deckgläschen bedeckt und dann eine Spannung angelegt und den Strom gemessen. Erst bei 30 Volt, der Maximalspannung meines Stromversorgungsgerätes, erreichte ich kurzzeitig einen Stromfluss von 2 mA, der aber sofort und unaufhaltsam wieder immer weiter zurückging. Im Wassertropfen bildeten sich dabei Gasblasen.

In einem zweiten Versuch pinselte ich auf einen Objektträger zwei Streifen aus Silberleitlack auf und legte dort meine Spannung an. Das Ergebnis war sehr ähnlich, auch hier konnte ich die 2mA nur kurzfristig erreichen und der Strom brach gleich wieder zusammen. Der Leitlack verfärbte sich dabei an einem Pol schwarz und auch hier gab es starke Blasenbildung. Der Grund dafür ist in beiden Fällen, dass der Stromfluss das Wasser zersetzt, das Metall mit dem Wasser chemisch reagiert und die Elektroden in Kürze passiviert werden.

Das muss auch der Grund gewesen sein, warum Reich auf Platindrähte zurückgriff - Edelmetalle gehen ja nur sehr schwer chemische Reaktionen ein, also dürfte hier die Elektrodenpassivierung nicht auftreten. Um das zu überprüfen, habe ich nun zwei Fingerringe aus Gold als Elektroden in eine Schale mit Wasser getaucht. Und tatsächlich konnte ich mit dieser Anordung schon bei etwa 6 Volt Spannung einen stabilen Stromfluss von 2 mA erreichen. Die Blasenbildung an den Polen, die beim Mikroskopieren sicher störend sein dürfte, trat allerdings auch hier auf.

Also, Gold scheint ein geeignetes Elektrodenmaterial zu sein. Ich habe mal gehört, dass es Blattgold, also ganz dünne Goldfolien, zu erschwinglichen Preisen geben soll. Vielleicht könnte man das verwenden. Ich weiß nur leider nicht mehr wo man das kaufen kann, aber das dürfte durch eine Internet-Recherche zu ermitteln sein.

Soweit für heute, Grüße von Hajo

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