Orgon bezeichnet die von Wilhelm Reich entdeckte Lebensenergie. Tantra bedeutet Kontinuität und bezeichnet den roten Faden, der sich durch alles durchzieht. Während die Orgonenergie durch die Psychoanalyse als eine physikalische kosmische Energie zwischen 1920 und 1940 entdeckt wurde, ist das Verständnis von Tantra viel älter und liegt über 2000 Jahre zurück. Tantra beschäftigt sich, ebenfalls wie die Orgonenergie mit dem Wandel der Manifestationen in Beziehung zu ihrem Kern. Der "innere Kern", der Geist, bringt Erscheinungen hervor, ist sowohl identisch mit ihnen, als auch in der Tiefe unabhängig. Während an der Oberfläche immer wieder Ereignisse erscheinen, bleibt der Kern oft unentdeckt.

Das Bewusstsein geht durch den Wandel der Geschehnisse, wird geboren, wächst, altert und stirbt, ohne Gewahrsein der dahinter wirkenden Prozesse. Während die Orgonomie, die Lehre vom Wirken der Lebensenergie, sich lediglich mit der physikalischen Welt und psychischen Spanne eines Lebens beschäftigt, sprechen die Tantras nicht nur von der Kontinuität einer physikalischen Welt, sondern auch einer psychischen. Hier gehen die Tantras über das Verständnis der Orgonomie hinaus, die nur ein Leben innerhalb der Lebensenergie kennt.

Leben und Glück werden dem Verständnis nach getragen vom Wissen über die Prozesse des Sein. Hauptpunkt in der psychologischen Orgonomie ist es sich von Neurosen zu befreien, die sich durch die Unterdrückung der kindlichen Sexualität unserer sexualfeindlichen Epoche als neurotische Manifestation unser Leben bestimmen. Dazu gehören Gemütsverstimmung, Unglück und orgastische Impotenz, das Fehlen des Orgasmus. Das Ziel des Orgontrainings ist es, die orgastische Potenz wieder herzustellen. Orgastische Potenz bedeutet den Fluss der Lebensenergie im Körper wieder zu spüren und die Fähigkeit sexuelle Höhepunkte zu erreichen.

Doch aus tantrischer Sicht ist das nicht genug. Genauso wie Neurosen durch Unterdrückung der Lebensenergie entstanden sind, gibt es (nach den Tantras) viele belastende Aspekte geistiger Ablagerung, die durch unendliche Existenzen erworben wurden und uns von der Freiheit der Erkenntnis trennen. Eine enge Mitarbeiterin Wilhelm Reichs bezeichnete diesen Aspekt immer als "Erinnerungskassetten". Der Geist versucht sich immer wieder erneut festzuhalten, sich eine Identität zu geben, egal welche. Dieses Festhalten ruft ungeeignete Mittel der Organisierung hervor, die uns nicht nur von der wirklichen Freiheit trennen, sondern die Unfreiheit erst zementieren. Diese Erkenntnis gibt es im Westen erst seit Anfang des 20. Jahrhunderts. Es gibt also Methoden, den Geist zu befreien. "Befreie deinen Geist und der Rest wird folgen"

Das Mittel dazu ist das sinnliche Bedürfnis selbst. Tantra ist ein Weg ohne Askese und hat eine engere Beziehung zur Psychologie als zur Religion. Es benutzt sinnliche Methoden als Mittel der Befreiung. Das Ziel ist das absolute Verständnis und die absolute Befreiung aus Leid- für immer.

Vor der sexuellen Revolution hatte Tantra immer einen eher unsexuellen Charakter, war geprägt von gesellschaftlicher Sexualfeindlichkeit und neigte zur reinen Vergeistigung.

OrgonTantra verbindet jetzt die natürliche Sexualität des unneurotischen Charakters der Orgonomie mit Techniken des undualistischen Tantra..

Dazu gibt es verschiedene Methoden für die Teilnehmer. Das Kennenlernen der Orgonenergie gehört dazu , sowie die Sensibilisierung des Körpers. Es gibt Praktiken zur Klärung bestimmter Energieplätze (Lokas) und Zufluchtnahme zu Räumen der geistigen Offenheit. Letztlich praktiziert man eine Energieform (Yidam), die ein inneres Abbild der eigenen Person ist.