Auf der Homepage des Netztwerks Grün-Links-Alternativ/Ruhrgebiet gab es einst die Rubrik "Das Bild des Menschen" Diese Homepage gibt es schon längst nicht mehr. Mit der Homepage verschwand leider auch der Artikel von John Trettin über Wilhlem Reich,der exklusiv nur für diese Rubrik geschrieben worden war... Aus diesem Grund wird der Artikel vom Sommer 1999 hier neu veröffentlicht.

Das Bild des Menschen -

Vielleicht ist der Mensch doch anders

Zur Kontroverse Ruebenstrunk/ Prante

von John Trettin

Wenn man sich mit der Natur des Menschen auseinandersetzt, so sollte man auch betonen, daß der Mensch nicht nur als Produkt seiner Sozialstruktur oder hochstrukturierten Biologie zu sehen ist oder gesehen werden sollte. Das Leben ist zumindest in seine umgehende Struktur eingebettet, aus der es entstand und von dem es sich besonders neben dem Stoffwechsel durch die Funktion einer kontinuierlichen Pulsation auszeichnet. Der Pulsation folgten Instinkte und Bewußtsein, die Entwicklung vom Tier zum Mensch, oder besser zum Menschentier.

Im allgemeinen gibt es 3 Modelle des Bewußtsein/Materie Kontinuums:

Das konventionelle behauptet, daß Bewußtsein und Biologie allein durch die Evolution bestimmt wären.

Das 2. postuliert ein Informations-Speicher/ Materie Kontinuum, aus dem die Materie entsteht und vergeht und durch Verarbeitung aller Information diese Bewegung in Gang gehalten wird (Kausalprinzip). Das Speicherkonzept wird nochmals in ein theistisches und untheistisches unterschieden, die 2 völlig verschiedene philosophisch entgegengesetzte Ansätze und somit auch Inhalte repräsentieren.

Das 3. unterscheidet sich von den beiden anderen dadurch, daß hier der lebensenergetisc "Leben tragenden Energie.

Auch hier sind die philosophischen Wurzeln alt (z.B. Aristoteles) und reichen heute in die Naturwissenschaft (Reich). Es existierte bereits vor tausenden von Jahren in China, Indien und Tibet in Form der Philosophie und in der Medizin. In Europa bezog sich die verwandte Theorie allerdings auf einen möglichen physikalischen Äther (Newton) und wurde unabhängig von beiden Ansätzen durch die Orgonstrahlung Wilhelm Reichs ab 1940 sorgfältig naturwissenschaftlich verifiziert.

Nach der Auffassung der ersten wäre menschliches Denken und Empfinden nur ein neurologischer Prozess - es hätte also keine tieferen wirklichen Wurzeln, als die einer biologischen Maschine. So ist auch hier die Philosophie des Nihilismus angesiedelt, in dem es in der Natur eigentlich keinen Sinn gibt.

Auch mechanische Systeme suchen hier ihre Heimat, wie der Behaviorismus der Psychologie, der die Psyche als Ort von Konditionierungen versteht und sie auch so behandelt. Ebenso der mechanistische Materialismus, auch wenn er sich gerne dialektisch nennt (Der Mensch ist was er ißt- Materie).

Die Psychoanalyse, die sich auf keinen dieser Standpunkte stellte, entwickelte ihre Wissenschaftlichkeit humanistisch auf Grund des Krankheitsbildes des Menschen, der Neurose. Damit stieß sie ins Zentrum der Bedürfnisfrage, die unmittelbar in die gesellschaftlichen Bedingungen eingeflochten war, obwohl Freud damit nicht zurecht kam. Er lehnte Politik stets ab und gehörte damit zum unbewußten "schlechten Politiker", denn Politik war es allemal, was er später betrieb.

Nach Freud erkrankt der Mensch an der Triebversagung der Natur, die ihm die Gesellschaftskultur aufbürdet. Die wiederum war für Reich Folge der Unterdrückung natürlicher Triebe um gesellschaftliche vorteilhafte Verbindungen zu organisieren. Triebunterdrückung geschah also zur Verunselbständigung der Menschen in der warenerzeugenden Gesellschaft, die letztlich alles in Waren verwandelt ,auch den Menschen und sein Leid.

Ich persönlich glaube, daß hier einer der entscheidendsten Pfeiler steht, der das heutige Menschenbild prägt und organisiert. Deshalb gilt es gerade diesen Kardinalpunkt wieder aufzugreifen- alle anderen sozialen Verhältnisse, sei es Produktion oder sonst was hängen von ihm ab und deshalb gehe ich auch erst gar nicht auf andere sozial/politische Anschauungen ein.

Viele Psychoanalytiker flohen vor den Nazis in die USA. Dort wollte man Psychologie so verstanden wissen, daß sie die unter der unhumanen Last der Arbeit zusammengebrochenen Menschen schnell wieder in den Produktionsprozess eingliedern kann. So bestand das Interesse wirkliche Ursachen durch neurologische Tricks zu handhaben.

Die Einflußnahme auf das limbische System, das an den Brücken der beiden Gehirnhälften, den Balken angesiedelt ist, führte in den USA dazu Patienten mit Medikamenten zu behandeln, um so auf ihre Gefühle einzuwirken.

Der ursprüngliche europäische Weg war der der Emotion in der sexualökonomischen Forschung. Emotion- wörtlich "bewegen", bedeutet tatsächliche Bewegung des Protoplasmas. Hier würde Gefühl mit Sicherheit anders definiert, als es in der Neurologie gehandhabt wird. Doch die plasmatische Funktion mit Sehnsucht nach Lust und der Notwendigkeit zum energetischen Peak, der Orgasmusspitze, hat seine Wurzeln nicht im neurologischen.

Man braucht nicht Wissenschaftler zu sein um zu begreifen, daß Menschen sich nach Lust und Höhepunkten sehnen. Als Wissenschaftler mußte man sich allerdings fragen, warum?

Diesen Weg eröffnete Wilhelm Reich bereits in den 30er Jahren. Seine Versuche zu Lust und Angst in Skandinavien zeigten, daß sich bei Lust Plasma ausdehnt, bei Unlust zusammenzieht. Dies zeigt nicht nur, daß das limbische System eher eine untergeordnete Rolle spielt, sondern das diese Funktion eher mit dem vegetativen Nervensystem korrespondiert als Ursache des limbischen zu sein.

Die Bionenexperimente die Reich 1936 in Skandinavien durchführte zeigten desweiteren, daß selbst Einzeller (die natürlich kein Nervensystem besitzen) auf Reize reagierten, sich abkugelten und in Kontraktion verharren konnten. Es ist das Plasma selber oder besser der energetische Teil darin, die das bewirken Dieses Gebiet machte einen wesentlichen Teil der späteren Orgonforschung aus.

Zysten, Vorstufen von Einzellern strecken sich ebenfalls und ziehen sich zusammen, wenn man sie mittels Lebendbeobachtung mikroskopisch untersucht.

http://www.orgoninstitut.de

Morphologisch setzte die Wissenschaft nach den 30er Jahren auf immer höhere Vergrößerungen, die zwangsläufig voraussetzten, daß zu untersuchende Leben abzutöten, um es einzufärben, einzufrieren, mit Metallen zu bedampfen etc.. Aus Biologie wurde Nekrologie (die Wissenschaft toter Abbildungen).

Übrigens: Die Französische Akademie der Wissenschaften bestätigte Reichs Bionentheorie und befürwortete lediglich nicht seine dialektisch/materialistische Interpretation.

Eine Tatsache, die bis heute bei den Linken nicht angekommen ist.

Selbst Bione, die aus jeglichem Material zu gewinnen sind, pulsieren. Bione entstehen durch Zerfall und können nicht aus der Luft auf Nährböden gezüchtet werden. All dies zeigt nochmals daß Gehirn und Nervensystem nur Sonderfunktionen der allgemeinen Natur darstellen.

In den 4oger Jahren glaubten die Neurologen noch, daß das Nervensystem starr wäre und nur Impulse leiten würde.- Ebenso das Gehirn. Reich hingegen vertrat die Meinung, daß Nervensystem und Gehirn selbst pulsieren müßten.

Ich spreche hier nicht von einer neueren Forschung, sondern der Forschung der 30er Jahre dieses 20. Jahrhunderts.

Um so erstaunlicher ist es, daß die "objektive Wissenschaft" diese Punkte völlig ignorierte und damit zeigte, daß sie doch nicht so objektiv ist, wie sie sich gerne geben möchte.

Ohne diese Tatsachen wird man der Natur des Menschen kaum gerecht werden können- schon gar nicht kann man bei derartigen wissenschaftsgeschichtlichen Unterschlagungen von "Rationalität "oder gar "Objektivität " redet.

Die Erfindung der Atombombe ist ebenfalls keine objektive Wissenschaft, so sehr sie technisch vielleicht ein Meisterstück ihrer Zeit war, sondern Wissenschaft im Dienste im Interesse einer kranken Politik, organisiert, getragen und angewendet von kranken Menschen zum Zwecke der Vernichtung von gesundem Leben.

Die sogenannte objektive Wissenschaft, "objektive Politik", etc., ist selbst ein Stück Ideologie eines falsch verstandenen Natur -und Gesellschaftsverständnisses. Niemand wird bezweifeln, daß ein Baum ein Baum ist, trotzdem gleicht kein Blatt genau dem anderen. Mechanik auf Biologie anzuwenden hat verschiedene Ideologien hervorgebracht, zu der auch der Sozialismus des 19. Jahrhunderts gehört.

Moral die die psychische Verdrängung verbergen will, postuliert das Gute als ein Ideal im Sinne einer Ideologie, nicht einer Realität. Dies wär ein Feld der Überlegung besonders für linke Moralisten (die Partei hat immer recht), auch für Grüne.

Fazit: Ohne wirkliche revolutionäre Prozesse gibt es letztlich in der Realpolitik nur Anpassung, und zwar für jede Partei, egal welcher ideologischen Prägung.

Auch die Vorstellung einer uniformierten Revolution hat den tatsächlichen revolutionären Prozess verfehlt und nur Diktaturen begründet. Ein roter Patriarchalismus. So ist es kein Wunder, daß der einer Psyche immer feindlich gegenüberstand und sie nicht dialektisch-materialistisch einbeziehen wollte und sie stattdessen gerne in den Bereich der Bürgerlichkeit oder neuerdings Esoterik verweisen möchte

Insofern ist es heute schon fortschrittlich daraufhinzuweisen, daß für rationale Entscheidungen Emotionen notwendig sind (Antonio Demasio).

Aber trotzdem sind ja die meisten Emotionserkrankungen nicht neurologisch, sondern seelisch bedingt. Auch hier keine Objektivität - weder in der Gesellschafts- noch in der Naturwissenschaft? Eine gesellschaftliche (politische) Psychologie gibt es kaum- und speziell bei den "objektiven" Linken nicht. Sich auf Cooper oder das Sozialistische Patientenkollektiv Heidelberg zu beziehen ist da schon eine Ausnahme. Von den Grünen, die ja nun der Natur erheblich näher stehen sollten, will ich erst gar nicht sprechen.

Wissenschaftlichkeit bedeutet auch sich mit Tatsachen auseinanderzusetzen. Immerhin nahm die Psychoanalyse bereits Ende des letzten 19. Jahrhunderts ihren Anfang. Das zeigt deutlich, daß die links- bürgerliche Kultur den grundlegenden libidinösen Bedürfnissen auch heute noch ausweicht , die ins Unbewußte verlagerten Symptome in undialektischer Weise politisch falsch interpretiert.

Die Erklärung dazu findet man natürlich nicht in einer Gentheorie, sondern in dem psychologischen Bedürfnis nach plasmatischer Ausdehnung, Erregung und der orgastischen Situation.

Reich weist in "Der Massenpsychologie des Faschismus" nach, daß der orgastisch- ängstliche Mensch sich nach Führung sehnt, dem Leben mit Angst begegnet.

Allein, daß man dieser Frage aus den 30er Jahren immer noch aus dem Weg geht zeigt, wie weit man wirklich von einer gesellschaftsbezogenen Psychologie entfernt ist.

Tatsache ist, daß die Menschen in unsere Kultur emotionell erkrankt sind. Dies alleine macht den Irrationalismus aus. Entweder sie leiden an mechanistischer Unterkühlung (auch intellektuell) oder sie neigen zur einer emotionellen Mystik. Das ist in den USA ebenso wie in den muslemischen Ländern der Fall, aber auch ganz allgemein anzutreffen.

Der Arzt Michel Odon sagte einmal, daß man erst von Kultur reden könnte, wenn man die Rechte der Kinder achtet.

Auch war es Reich, der daraufhin wies, daß die Unterdrückung der Lebensfunktion Sexualität nicht nur anpassungsfähig macht, sondern auch die Grundlagen der Pulsation einengt. Der Fachbegriff dafür ist Sympathikotonie, ein überwiegen der Sympathikusfunktion des vegetativen Nervensystems. Im Klartext heißt das man ist chronisch verkrampft, verspannt.

Geht man an der grundlegenden emotionellen Erkrankung der Menschen vorbei, ist es nur eine nette Geste die Emotion zu den Grundlagen der Rationalität zu zählen.

Da ich ja schon aus Erfahrung weiß, daß solche Kritiken nicht zünden, ist auch kaum zu erwarten daß eine philosophische Betrachtung hier weiterführt.- Würde sie es tun, es würde mich wundern. Es ist auch eben diese Trägheit, die die politische Inspiration so schläfrig gemacht hat. Wen wundert es da noch daß der Intellekt konsequent an seiner Emotion vorbeigeht und mit den Jahren stereotyp wird.

Die Theorie der Psychologie in den 3oger Jahren führte in die Biologie. Die Entdeckung der Orgonenergie an Bionen führte in den darauffolgenden weiteren 2o Jahren zur Entdeckung von Funktionen die man von den Emotionen gut kennt, wie Erregung, Verschmelzung, Entspannung, Depression, Wut,- jedoch besonders im Bereich der Atmosphäre, wie z.B. beim Zusammenstoß von Orgonenergie und Nuklearenergie (ORANUR).

Es scheint, daß Emotionen einer Funktion entstammen, die eine energetische Ursache hat und in den Emotionen weiterlebt (energetischer Funktionalismus). Auch der Tatbestand einer negativen Entropie hat hier wahrscheinlich ihren Ursprung und der entsprechende Stoffwechsel folgt nur diesem Prinzip. Das bedeutet, das Universum stirbt keinen Wärmetod- es gibt ein entgegengesetztes Prinzip (siehe To Temperaturerhöhung im Orgonakkumulator im Gegensatz zur Kontrollbox T,- auch nachzulesen in Wilhelm Reich "Der Krebs").

http://www.geocities.com/CapeCanaveral/5106/odate1.htm

Aber nicht nur bei Reich, der die idealste Linie in Bezug auf Gesellschaft, Psyche und Naturwissenschaft- und Philosophie darstellt, findet man energetische Theorien oder Speicherkonzepte.

Der angesehene Wissenschaftler Jacques Benviniste beispielsweise versuchte in verschiedenen Versuchen in Zusammenhang mit 12 anderen Forschern nachzuweisen, daß Wasser die Fähigkeit hat, die Erinnerung an Stoffe zu speichern. Ähnlich wie bei Reich haftete sich ein einflußreiches Wissenschaftsjournal (in diesem Fall war es "Nature" ) an seine Fersen, mit der Folge das Benviniste sein Labor wegen angeblicher betrügerischer Arbeit schließen mußte.

Anfügen möchte ich hier noch Rupert Sheldrakes Morphologische Felder.

"Rupert Sheldrake, geboren 1942, studierte Naturwissenschaften an der Universität von Cambridge und Philosophie an der Harvard University. Er promovierte in Biochemie in Cambridge, wo er danach als Direktor für Biochemie und Zellbiologie am Clare College tätig war. Doch es drängte ihn, eine umfassende Anschauung vom Leben zu entwickeln. Dazu gehören auch aussersinnliche Wahrnehmungen wie Telepathie. "

Die Frage hierbei ist, wie kommt es, daß eine weitentfernte Person vom Ort eines Geschehens zu genau derselben Zeit ein Ereignis fühlen kann?

Auch in der Psychologie kurz nach der Jahrhundertwende glaubte C.G. Jung an die Möglichkeit einer Kollektivpsyche die er "Archetypen" nannte. Bedauerlicherweise gab Jung in diesem Zusammenhang die Libidotheorie auf und verließ damit die Bühne des emotionellen Konflikts. Jung gehörte zu den Vorwortautoren des Tibetischen Totenbuchs- Bardo Thödol, das uns eine völlig andere Psychologie offenbart, als wir sie aus der westlichen Biopsychiatrie kennen und die sich wesentlich mit Grundlagen prinzipieller psychischer Täuschung und deren Erkennung beschäftigt. Der Psychologe Richard Alpert (Ram Dass)und Timothy Leary schrieben dieses Buch Anfang der 60er Jahre zu einem Wegweiser für LSD -Set und -Setting um.

Bahnbrechendes tat sich 1998 in Köln am Physikalischen Institut 2 in Bezug auf elektromagnetische Strahlen und Photonen. Prof. Günter Nimtz verschmählerte eine Photonenmessbahn durch einen 7 cm langen Tunnel.

Die Messung ergab eine Größe von mehr als 2 facher Lichtgeschwindigkeit. Jedermann weiß, daß das nach konventioneller Auffassung nach Einstein nicht möglich ist, denn nichts kann schneller als das Licht sein. Konstante Geschwindigkeit 360000 km/sec.

Eine Überprüfung seiner Theorie an der Universität Berkeley brachte nicht nur 6-fache Lichtgeschwindigkeit, sondern sogar das Phänomen, daß das Signal sogar eher aus dem Tunnel austrat als es hineinging!!!

Anstatt Nimtz den Nobelpreis zu verleihen wurden jetzt die andern Fachkollegen, die sich gegen jegliche neue Energien immer vehement wehrten, jetzt nicht müde zu behaupten, daß es sich um "andere Energien" handeln müsse, da Elektromagnetismus durch Maxwell erschöpfend erforscht wäre. Die Ergebnisse mehrfache Lichtgeschwindigkeit stellten sie nicht in Frage.

Für uns könnte das bedeutend sein, denn es zeigt, daß unsere Natur auch ganz anders funktionieren könnte und desweiteren wie begrenzt unsere heutige Erkenntnis ist. Vielleicht ist unsere Existenz eher durch Bremsung und Verzögerung bestimmt. Und vielleicht ist die Natur und auch der Mensch doch ganz anders als wir glauben.

Empfohlene Literatur: "Menschen im Staat" von Wilhelm Reich

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