Orgon Star

Journal und Tagesseite des Wilhelm Reich Institut Europa- Herausgeber Wilhelm Reich OrgonInstitut Deutschland - Nr. 253 - 25. Juli 2004

Wir tun das, wovon andere nur träumen


Dankeschön, Herr Schröder

Die SPD - eine Partei im Absturz. Noch zu meiner Studentenzeit sah man die Genossen, die Jusos vom SHB mit zornigen Bärten. Die waren uns von der APO damals zu seicht, die Revisionisten. Doch heute regieren sie mit denen, denen das damals zu seicht war, den heutigen Grünen.

Die SPD ist eine Partei mit langer Tradition. Sie hatte als Arbeiterpartei die Funktion, dass es den Ärmeren besser gehen sollte. Einst war sie in ihrer Bildungspolitik vorbildlich, besonders in Hessen. Ilse Ollendorf (Reich`s Frau) und Willy Brandt waren noch zusammen in Skandinavien in der SAP, einer SPD-Abspaltung. Dann kam das Godesberger Programm. Damit gab die SPD die Vergesellschaftung an Produktionsmitteln auf. Zumindest ab da war sie keine revolutionäre Partei mehr -doch blieb die Partei der Arbeiterklasse, besonders im Ruhrgebiet wo der Stahl gekocht wurde. Aber diese Zeit ist längst vorbei. Helmut Schmidt machte uns vor, wie ein Kanzler gegen die eigene Partei regieren konnte und die Partei fiel. 16 Jahre CDU folgten und dann kam Gerd Schröder, der Genosse der Bosse, wie gewitzelt wurde, zu einer Zeit, in der Deutschland mal wieder in der Krise steckte.

Die Unternehmen machten Gewinne wie noch nie, doch die Arbeitslosenzahlen sanken einfach nicht. Das Senken der Lohnnebenkosten wurde dass grosse Thema, was bedeutet: Die Unternehmen wollen weniger zahlen. Hier sprangen die Grünen schnell auf. Senkung der Lohnnebenkosten durch die Ökosteuer und weitere Subventionen. So kann beispielweise ein Betrieb mit der Förderung von 30 Millionen in den Osten umsiedeln und schließt dafür seine Fabriken im Westen,- auch das ist rot- grüne Politik. Der Bund der Steuerzahler schätz die Verschwendung auf jährlich 30 Milliarden EUR, das sind 5 % der Steuern die so oder anders verschwendet werden.

Fischer und Schröder kommen von unten. Sie sind Realisten. Sie wissen was Armut ist und brauchen für sich keine neue Arbeit organisieren. Sie werden nie Arbeitslosengeld 2 beantragen müssen. Wenn ihre politische Zeit abläuft und das wird lange noch nicht der Fall sein, wird unser Staat ihnen eine hohe Pension gewährleisten, abgesehen von den anderen Geldern, die ihnen durch Beraterverträge und Aufsichtsratsposten zur Verfügung stehen. Sie sind gemachte Leute und wollen es auch bleiben. Im Grunde ist diese Geschichte ja sehr einfach. Abstrahiert man von den großen Reden, so bleiben hier Personen über, die es geschafft haben auf die andere Seite zu gehen. In Anlehnung eines alten Reims muss man heute wohl aktualisierter sagen: Wer hat uns verraten- Grüne und Sozialdemokraten. So ist es in der Politik und wie sollte es auch anders sein.

Allein als Regierung muss man einen Fahnenwechsel durchziehen, sonst kann man einfach nicht regieren. Wir haben nach wie vor eine passive Masse obwohl die Deutschen nicht so dumm sind, aber ohne eigene revolutionäre Veränderung ist man letztlich doch meist nur bestrebt dass zu behalten, was man hat und es nach Möglichkeit zu vergrößern.

Die US Republikaner sind ganz schwarz / weiss gemalt, das was die CDU in Deutschland ist und die SPD hat die Rolle der Demokraten (man verzeihe mir diese dilettantische Ungenauigkeit). Als in USA die Schwarzen um ihre Rechte kämpften, die Demonstrationen gegen Vietnam begannen, sahen die Republikaner den Untergang ihrer Kultur gekommen und die Demokraten feierten den Fortschritt. Auch heute in der Frage des Irakkrieges, wo wir nun wissen, dass es keinen Grund gab in den Irak einzumaschieren, sehen sich auch Orgonomen in den USA dazu berufen, diesen Krieg zu befürworten- melden sich aber nicht freiwillig an die irakische Front um ihr Land zu verteidigen. Es ist leicht Menschen in den Krieg zu schicken, leicht das Eltern ihre Kinder verlieren, für die sie so viel opfern mussten um sie groß zu ziehen. Für Sozialschwache besteht in den USA oft die einzige Möglichkeit aufzusteigen wenn man zum Militär geht. Auf der anderen Seite könnte man auch sagen, so entsorgt man sozial schwache Menschen. Sie sterben, damit die Reichen noch reicher werden, und so ist man sie auch los.

Erinnern sich die Menschen nicht mehr an 1942-45. Nie wieder Krieg hieß es hinterher. Und jetzt. Den republikanischen Orgonomen muss hier eine Rüge erteilt werden. Wer den Angriffskrieg gut heißt, hat eigentlich von Orgonomie nichts verstanden, ist eine Laus im Pelz. Wer für den Krieg ist, der sollte auch selber an die Front gehen. Das ist der einzige Maßstab einer Beurteilung- die Konfrontation das eigene Leben zu verlieren. Wäre das für Politiker obligatorisch würde es mit Sicherheit weniger Kriege geben. Also warum werden solche Gesetze nicht erlassen- von denen die wir gewählt haben.

Ich weiß nicht wie Gerd Schröder dazu steht. Es gibt wohl kaum einen gewiefteren politischen Fuchs wie ihn. Allein wie er es schaffte, das der Berliner Bürgermeister Diepgen sich in einer Abstimmung gegen die eigene Partei stellen musste um nicht seine Berlingelder zu verlieren war ein Meisterstück Schröders. Mit der Hilfe für die Oderflutopfer gewann er schon mal eine Wahl. Bei der letzten Bundestagswahl war es sein Votum gegen den Irakkrieg, das ihm mit sehr knapper Mehrheit die Regierung mit den opportunistischen Grünen sicherte. Wieder ein genialer Trick?

Egal

Wir möchten sagen: Dankeschön Herr Schröder, dass Sie Deutschland vor diesem Krieg bewahrten und Schande auf die Orgonomen, man möchte schon fast sagen die Dummen, die diesen Krieg der Reaktion verteidigten.

Die ZDF Reportage am Mittwoch, den 14.7. zeigte wie durchlässig der Flughafen Frankfurt ist. Es ist ein leichtes Waffen und Bomben nach Deutschland zu bringen (Zollschalter 5, meist nicht besetzt) und auch einfach von außen direkt an die Flugzeuge zu gelangen. Vielleicht wissen wir gar nicht welchen Gefahren wir entgangen sind.

Die SPD ist in einem Tief. Mit ihrem jetzigen Programm wird sie wohl kaum überleben können. Schon überlegen sich Linke eine neue Partei ins Leben zu rufen. Aber es gibt wieder einen Linksruck in der SPD. Könnte sich vielleicht das Wunder der Grünen Partei erneut ereignen, in dem es von heute auf Morgen eine neue Partei gibt, die wieder das Soziale vertritt? Wir werden sehen.

Cloudbusting in Berlin- und auch bald in den USA?



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