Wilhelm Reich, Orgonakkumulator, Politik und Arbeitsdemokratie

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Den Bauplan für den originalen Orgonakkumulator bekam John Joachim Trettin 1974 von Dr. Walter Hoppe, der in diesem Jahr von Israel nach Deutschland übersiedelte. Trettin zog 1975 nach München, um von Hoppe alles über die Orgonomie zu lernen.
Er trennte sich in Köln von seinen politischen Freunden des späten SDS und auch dem Politischen Buch, der aus einem Mensastand der Kommune Horla hervorgegangen war.

Sein Manuskript "Vom Chaos zum Kosmos" sollte die Veränderungen durch Orgontherapie in seinem politischen Fühlen und Ansichten wiedergeben und vom Verlag Editora Queimada herausgegeben werden.

Der zentrale Satz Wilhelm Reichs "Schluss, endgültig Schluss mit Politik, heran an die praktischen Fragen des Lebens" aus der Massenpsychologie 1942 war sozusagen die neue "Politlinie", die erst einmal verstanden und entwickelt werden musste. Wo ist der Schnittpunkt, wo Arbeitsdemokratie in "reaktionäre" Politik übergeht. Und was heisst es, dass Arbeitsdemokratie angeboren ist und des Politikantismus nicht bedarf. Bereits im Stalinismus war revolutionäre Politik zur Falle für alle geworden. Was sollte man jetzt mit der Entdeckung dieser biosozialen Funktion der Arbeitsdemokratie anfangen.
Die Reichianischen Gelehrten taten sich schwer. So wie man Reichianische Politik bisher verstanden hatte konnte es nicht weitergehen.

Trotzdem lehnten viele die Arbeitsdemokratie ab. In der Redaktion der Reichzeitschrift Emotion führte der Begriff zur Konfrontation. Es war mal wieder Trettin, der aus dem Ruder lief, der von der APO bis zur Reichbewegung in Berlin Reichpolitik theoretisch und vor allem praktisch gelebt hatte, und deshalb darauf Wert legte, dass der Begriff der Arbeitsdemokratie in der Reicharbeit ernst genommen werden sollte.

Die Berliner Reichszene war bereits damals schon vorwiegend bourgeois, zerfiel also teilweise in oberflächliches Schickimicki. Trettin sah sich nicht nur als ein theoretischer Kopf, sondern auch als praktisch Arbeitender.

1976 wurde der erste kommerzielle Orgonakkumulator gebaut. Die Werkstatt zog dann von München nach Berlin um und baute von dort aus Akkumulatoren für ganz Europa.

1988 installierte Trettin das Orgonomische Videoarchiv, dass Orgonomie praktisch zeigen sollte. 1990 wurde eine Reihe von Orgongeräten für das Wilhelm Reich Institut gebaut. Die Konstruktion des Orgonakkumulators wurde hier in jedem Detail filmisch aufgezeichnet.
Die Kassetten für den Akkumulatorbau betrugen 1440 Minuten. Nach Fertigstellung waren auf der letzten Kassette noch 2 Stunden frei.

Trettin, an diesem Tag allein in der Werkstatt, nutzte das noch freie Band um über die Reichianische Politik und Arbeitsdemokratie zu reden.

Politikantentum gibt es auch in der Reicharbeit. Kein Wunder, dass diese Protagonisten die Arbeitsdemokratie nicht verstehen und ihr feindlich gegenüberstehen. Aber wahrscheinlich wird die Arbeitsdemokratie der Teil sein, der dazu führt, dass Reichianische Politik nicht zu einer neuen Diktatur der Diktatoren wird. Auch hier hat der Kampf gegen ein Reichianisches Patriarchat begonnen.


Weitere Arbeiten dazu sind einzusehen in

Arbeitsdemokratie, Selbstregulation und Politik

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