40 Jahre Orgonomie in Deutschland

Die Mitarbeiter Wilhelm Reichs - die Videointerviews in USA 1989

20 Jahre später

Dieser Artikel ist den revolutionär-demokratischen Studenten der Volksrepublik China gewidmet, die am 3.Juni 1989 auf dem Platz des himmlischen Friedens in Peking zusammengeschossen wurden. Ihre Zahl wurde mit insgesamt 3000 Toten beziffert.
Wir bewundern die mutige Initiative der Genossen und hoffen, dass China und Tibet in naher Zukunft frei sein werden und das junge Menschen einer anderen Generation wieder dafür kämpfen werden, auch wenn das schmerzhaft sein wird.

Dieser Artikel erscheint zum 57. Geburtstag von Joachim Trettin und ist der Amerikareise gewidmet, die vor 20 Jahren stattfand. Ausgangspunkt war die Arbeit in Berlin der 80er Jahre zu Wilhelm Reich.

Wilhelm Reich Entwurf von Jo Jenks


Wie die Zeit doch vergeht. Ende April 1989 flogen 3 Personen der Gruppe Müllerstrasse aus Berlin-Wedding (jetzt Berlin Mitte), dem heutigen Wilhelm Reich OrgonInstitut Berlin, nach USA um noch verbliebene Reichmitarbeiter zu interviewen. Berlin war damals noch in Ost und West gespalten. Die Mauer, die 1961 gebaut wurde durchzog die Stadt, die Grenzübergänge waren geschlossen. In Westberlin bildete sich die Studentenbewegung 1966-68. Die Theorien des frühen Reich waren in der 68er Bewegung führend. Die Kinderläden zogen in Berlin 1969 in den Wedding (Berlin West) und die 1.Sexpolgruppe 1968 kam aus Reinickendorf (Berlin West), dem Nachbarstadtteil des Wedding.

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1969 wurden politische Wohn-und Projektgruppen regelrecht verfolgt. Joachim Trettin steht hier nach 40 Jahren an einem Platz, dem pysikalischen Institut 2 der Universität Köln, an dem er sich der Demütigung der Polizei aussetzen musste. Heute arbeitet er für eine Fernhochschule im Ausland und hat einen eigenen Studiengang über die Inhalte, die damals von der Polizei verfolgt wurden, nämlich Wilhelm Reich.

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1969 verfolgte die Kölner Polizei Wohngruppen durch einen regelrechten Psychoterror, unter anderem auch die Horlas, zu denen der Student Joachim Trettin (Bild ganz links) gehörte. Im Sommer 1969 überfiel sie ohne jeglichen Grund die Horlas vor dem physikalischen Institut 2 neben der Mensa. Verhaftungen wurden durch den renomierten Journalisten Jens Hagen verhindert, der telefonisch herbeigerufen werden konnte. Darüber entstand ein Artikel in "Konkret", Ausgabe Juni 1969. Der Psychoterror der Polizei führte die Horlas dazu, eine Klage gegen die Stadt Köln und die Presseorgane zu erwägen. Das führte zu dem Kontakt zur Kommune 1 in Berlin.

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Wir lebten und arbeiteten von 1977-1992 in einem Haus im Wedding, in dem wir 12 Wohnungen und einen grossen Keller angemietet hatten. Zufälligerweise lag es nur zwei Hausnummern von Wilhelm Reichs Sexpolberatungsstelle Nord der 30ger Jahre, Leitung Ernest Bornemann, entfernt. Niemand ahnte damals, dass von hier aus einmal das Wilhelm Reich Orgoninstitut Deutschland, heute Hauptsitz Köln, entstehen würde, am wenigsten wir.

Ein Freund aus der politischen Zeit in Köln um Trettin lebte inzwischen als Verleger in Berlin und war auch der Verleger der späteren Reich- Zeitschrift EMOTION, zu der Trettin später als Redakteur gehörte.

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Die Horlas in den Räumen des Kabaretts und der späteren Politrockband "Floh de Cologne", mit dem Horlagründer John Trettin in der Mitte und dem späteren Verleger Sineokow und der späteren Autorin Schmidt, die sich uns anschloss, als wir Günter Wallraff besuchten und sie dort zu Gast war.

Wir sahen Reich mit seinen Theorien als Begründer möglicher neuer gesellschaftlicher Lebensformen. Aber wie war das zu Reichs Zeiten selber? Das interessierte uns brennend. Wir waren damals noch weit entfernt davon zu glauben, dass die Reich- Bewegung einmal, zumindest was Deutschland betrifft, reaktionär erstarren würde und das auch noch mit einer Rechtstendenz gerade aus den USA.

Damals war immer noch Aufbruchstimmung. Reich hatte sich über die Studentenbewegung hinaus gehalten, besonders hier in Berlin. Ab den 70er Jahren gab der renommierte Verlag Kiepenheuer & Witsch (Köln) einen grossen Teil des späten Werks Reichs (also den Orgon-Reich) wieder heraus.

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Mein zweiter Akkumulator war bereits 20- schichtig und wurde nach den Anweisungen von Dr. Walter Hoppe 1975 in München gebaut.

Mein erster Akkumulator 1974 gebaut in Köln folgte der Berliner Konstruktion, die mit Alluminium arbeitete und wurde 1976 verschrottet.

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Tempa Rinpoche aus Nepal in dem 20-schichtigen Orgonakkumulator, der jetzt in Berlin steht

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Unsere ersten zwei kommerziellen Akkumulatoren die wir Anfang der 80er Jahre herstellten

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John Trettin beim Shooterbau in der Berliner Werkstatt

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Orgonakkumulatormanufaktur in Berlin

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Orgonakkumulator in der Arbeit

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Die Müllerstrasse besaß eine Orgonakkumulatormanufaktur, in der über 10 Jahre Orgonakkumulatoren für ganz Europa gebaut wurden. Ich setzte mich damals immer noch mit dem Prinzip der von Reich entdeckten natürlichen Arbeitsdemokratie auseinander und war deshalb nicht mehr politisch organisiert*. Ich verpasste damit eine mögliche zu entwickelnde Perspektive bei den Grünen, aber das war das Fazit meiner politischen Erfahrungen, zuletzt im SDS Köln (1971-1975). Berlin war bezüglich Reich neoreichianisch, bürgerlich liberal bis politisch links orientiert. Ich, der aus einem linken überregionalen politischen Block um den späteren Außenminister Fischer und dem heutigen Europaabgeordneten der Grünen Cohn-Bendit (damals beide noch beim RK = Revolutionärer Kampf, einem Block der Parteiaufbaugegner) kam, wusste bereits aus meiner Arbeit der 70er Jahre, dass Reich nach der Apo-Bewegung in einer Linksausrichtung keinen Platz mehr hatte. Umgekehrt sah es genau so aus. Zumal hatte Reich selber schon erfahren, dass die linke Soziologie eine politische Sexualökonomie nicht aufgreifen wollte. Während die bürgerlich- Liberalen sich um dieses Thema nicht scherten, versuchte ein Berliner Hochschuldozent linke Politik und Reich zumindest theoretisch als die wahre Reichlehre zu dozieren.

Natürlich brachte das unsere Kritik hervor. So durfte man Reich als Reich nicht darstellen. Jeder hat natürlich das Recht seine eigene Ansicht, so wie er Reich sieht, zu äußern und darüber zu lehren. Aber er kann nicht stellvertretend für Reich seine eigene Meinung patriarchalisch als Reichs Meinung ausgeben, zumal wenn die auch noch in wichtigen Teilen extrem fehlerhaft ist, von Reichs Erkenntnissen selber abweicht. Darüber hinaus ist es nicht legitim auch noch zu versuchen andere niederzuknüppeln, die Kritik erheben. So geschah es aber in Berlin.

Wir alle wollten Veränderung und sahen die nicht nur in der Möglichkeit in einem linken Bündnis, das es zudem auch gar nicht in Berlin geben konnte. Die Arbeitsdemokratie ist ein wesentlicher Faktor in der Reichschen Soziologie, die schon zu Reichs Zeiten ein linkes Reichianertum überwand und das wurde genau unter dem Tisch gehalten. Zuerst empörte sich der Dozent, man müsste Reich chronologisch darlegen, damit auch alle Reich verstehen könnten (ein Problem dass nur Didaktiker haben). Später hiess es dann, er (der Dozent) könne das Thema Arbeitsdemokratie, das für Reich so wichtig war gar nicht ausfüllen. Wir waren also belogen worden.

John Trettin vor der Kommune 1 Fabrik in der er im Herbst 1969 lebte. Die Kommune 1 hatte das zweite Stockwerk. Die anderen Räumlichkeiten wurden von anderen Kommune bewohnt.

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Ich persönlich halte es heute für falsch die Studentenbewegung als eine rein linke Bewegung hinzustellen. Sie war es in der anfänglichen Orientierung in Anteilen (der SDS wurde 1961 aus der SPD ausgeschlossen, die Kommune 1 1967 aus dem SDS), und war noch nicht richtig ausdifferenziert. Doch der sozialkritische Ansatz mit dem Willen zur revolutionären Veränderung war da. Die Theoriebildung lief. Die Auseinandersetzung zum Thema Reich und Marxismus wurde in Emotion Nr.4 (War Reich Marxist) geführt. Der Erwiderungsartikel des Hochschuldozenten drosch so auf die Vertreter der Arbeitsdemokratie ein, dass selbst die damalige Redaktion sich genötigt fand ein entschuldigendes Vorwort zu schreiben. Auf der anderen Seite gab es in Berlin die bürgerlich Liberalen, zunächst war das der grösste Teil der Redaktion des Reichjournals selbst, aus der später nach dem ersten grossen Krach in der Redaktion die Berliner Therapeutenszene hervorging. Dort fehlte vieles und ich würde heute sagen, dass das orgonomische Unvermögen und die Konkurrenz zu Reich selber, also die Vateremanzipation, nach einiger Zeit vorherrschend wurde. Man wollte aus den Kinderschuhen heraus, aber die Orgonomie war viel zu anspruchsvoll um sich selber so schnell zu emanzipieren.

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Die Villa im Berliner Grunewald sollte einmal die Stätte einer kontinuierlichen Reichtätigkeit werden. Heute ist der Besitz ein Haus bestehend aus Einzelwohnungen und die Reichtage gehören für immer der Vergangenheit an. John Trettin 2003 vor dem umgebauten Haus.

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Seit 1992 haben die Arbeiten Wilhelm Reichs ein festes Zuhause. Es ist das Haus Dr.Hermann Trettin in dem Luftkurort Nümbrecht bei Köln, in dem das Wilhelm Reich OrgonInstitut Deutschland untergebracht ist.

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Lobenswert war der Versuch Reichs Bionenexperimente nachzuvollziehen. Aber eine Interpretation, man müsse doch einiges an Reichs Aussagen korrigieren kam ebenfalls zu früh und war zudem auch noch falsch. Das betraf die Pulsation der Bione und die Farbe der Orgonenergie. Wo man nicht weiss, sollte man die eigene Lücke nicht zur Möglichkeit der Konkurrenz nutzen. Als Reichsche Iniitiativgruppe hätte sie ihre wertvolle Berechtigung gehabt- aber nicht als Vertreter Wilhelm Reichs, zu der sie sich schnell aufspielte, gestützt durch die ehemalige Reich -Erbin Dr. Eva Reich, die das Reich-Erbe aber bereits 2 Jahre nach Reichs Tod (1957) wieder an Mary Boyd Higgins übertragen hatte und somit offiziell und rechtlich bezüglich Reich nichts mehr zu sagen hatte.

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Eva Reich und John Trettin sprechen über den Orgonakkumulator

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Eva Reich empfiehlt das Buch über den Orgonakkumulator, dass aus der gemeinsamen Arbeit in der Müllerstr. endstand

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Hier versuchte man ganz klar die Öffentlichkeit zu täuschen. Sie ging einen von Wilhelm Reich und der Orgonomie emanzipierten, eigenen Weg, der oft in Widerspruch zu Reichs Arbeiten stand. Zwischen diesen beiden Gruppen standen wir mit dem Versuch weder Reich einerseits in ein linkes Steinzeitalter zurückzuversetzen- , andererseits aber Reich auch nicht wissenschaftlich kastrieren zu lassen.

Wir waren gute Studenten der Lehre, aber natürlich, unserer Zeit entsprechend, alternativ. Hinter Reich zurück zu bleiben nennt man heute gerne "Weiterentwicklung". Den Orgasmusreflex, dessen Mangel Reich für die Neurose verantwortlich machte (siehe W.R. Entdeckung des Orgons- Funktion des Orgasmus) kann man aber nun mal nicht weiterentwickeln. Und der O-Reflex stand damals nicht im Mittelpunkt Reichianischer therapeutischer Arbeit in Deutschland! Ich will jetzt nicht au
f die Details der damaligen Diskussion eingehen, denn das ist hier nicht das Thema. Aber es skizziert die Ausgangsposition unseres heutigen Wilhelm Reich OrgonInstitut Deutschland. Reich ist eine große Herausforderung. Man braucht viel Zeit, Praxis und Erfahrung für diese Arbeit. Aber wenn man glaubt man müsse alles besser wissen, obwohl man erst ein paar Jahre in dem Fach arbeitet, auf dem Reich sich Jahrzehnte langsam voran bewegt hat, ist folgendes unausweichlich: man verbiegt Reich immer mehr. Obwohl das schon die ganze Zeit geschah holte man zum entscheidenden Schlag erst 1995 aus. Man sägte am Begriff der physikalischen Orgonenergie, d.h. man entkernte Reich. Dem gingen etliche Entkernungen die nicht so fundamental waren voraus. Dass Eva Reich (die von der Existenz Orgonenergie absolut überzeugt war) dabei Pate stand ist tragisch und nicht ganz begreiflich und für mich persönlich unverzeihlich. Ihr Wort, bzw. Schweigen hatte großes Gewicht.

Bereis damals wurde mir klar, dass man mehr tun musste. Man durfte diesen Leuten nicht dass Feld als Reich-Vertreter überlassen. Das betraf die Therapie, die Bionenforschung und den Nachweis der Orgonenergie. All den Theorien, die darin gipfelten Orgonenergie würde nicht existieren oder Bione würden nicht pulsieren mußte entgegen gewirkt werden. Nicht jeder aus der Müllerstrasse hatte die Charakterstärke sich diesem Kampf zu stellen, da er viele Nachteile mit sich brachte. Schliesslich hatten wir damals nicht die Hausmacht und Dogmatiker waren wir auch nicht. Aber auch hier gab es Verlockungen zu einem charakterlichen Opportunismus der auch persönliche Trennungen zur Konsequenz hatte. Doch letztlich hat auch jeder das Recht das zu tun wovon er glaubt, dass es seinem Leben nutzt (leider). Deshalb sind ja auch im Gegensatz dazu Loyalität und Treue eine Tugend.

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Dieses Lichtmikroskop hat eine Vergrößerung von 5400 x

Obwohl Studenten in der Biologie lernen, dass Vergrößerungen nur bis 1000 x möglich sind, können Blutbione bei 5400 x noch sehr gut gesehen werden. Der normale Bluttest wird mit 400 x durchgeführt. Man braucht also keine extrem teure Technik.

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Bei den Bionenversuchen benutzt man Kaliumchlorid zur Expansion der Präparate.

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Ich begab mich also selber in die Bionenforschung und auch in die Messverfahren zur Orgonenergie und schrieb sogar später meine Dissertation darüber. Einem Studenten der FU war es von anderer Stelle übertragen worden zur Orgonenergie zu forschen. Wir stifteten ihm in unserem Zentrum einen Raum und besuchten ihn auch bei seinen Workshops an der FU und hatten somit auch einen Überblick was sich tat. In die direkte Messung gab er mir keine Einblicke. Sein abschließendes Ergebnis:

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Treffen der Tutoriumsgruppe Orgonbiophysik an der FU Berlin

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Versuche zur elektrischen Erregung bei Reiz (einer der Versuche zu Lust und Angst von Wilhelm Reich in den 30er Jahren),

erneut in den Räumen der Müllerstr. in Berlin

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1.) Die Messung der sogenannten Orgontemperatur sei lediglich auf die Sonnenerwärmung zurückzuführen, also ein Artefakt, hat auch heute noch nach Jahrzehnten den grössten Schaden erbracht, den die Kritiker der Orgonenergie je zugefügt haben. Wissenschaftlich erwies sich später alles als falsch, aber das wusste die Öffentlich ja nicht, denn dazu musste man die Arbeit erst selber noch einmal nachvollziehen, was ich auch tat. Das Resultat war, dass selbst in einem Erdschacht, also extrem sonnengeschützt, in Dunkelheit und zudem auch noch im Winter die Orgonenergie (To) die höchste Rate Plus 1 Grad Celsius zeigte. Die Orgonenergie hat sich allerdings verschlechtert und wir können hier im eng industrialisierten Europa nicht mehr die Werte der 50er Jahre des ländlich gelegenen Maine (USA) ermitteln. Trotzdem ist dieses 1 Grad C eine Revolution in der Physik und würde Physikern grosse Angst machen, wenn sie das ernst nehmen würden. Wo sollte dieses 1 Grad herkommen, wenn es dafür keine erkennbare Energiequelle gibt. Es bestätigt zudem die Grundlage für einen orgongetriebenen Motor und damit möglicherweise den Ausweg aus der ökologischen Energiekrise. Auch hier gibt es das passive Gegenargument, nämlich dass sich anscheinend keiner für Orgon interessiert, weil es Orgon nicht gibt und vor allem nicht geben kann. Das ist trügerisch. Reich erkannte inwieweit die Psychiatrie eine Auswirkung auf die Physik und die Politik hat.

Auch die Grünen sind keine Freunde der Orgonenergie. Reich sagte einst "es ist kein Zufall, dass ein Psychiater und nicht ein Physiker die Orgonenergie entdeckt hat". Auch heute noch sind wissenschaftliche Disziplinen weit voneinander getrennt. Dieses Bindeglied zwischen Psyche und Physik ist die Orgonenergie in ihrer neurotischen Panzerung gegen sich selbst, eine Entwicklung aus der Historie um Macht und Besitz (Einbruch der sexuellen Zwangsmoral W. Reich). Doch weiter zur Berliner Studie der 90er Jahre.

2.) Nachweis zur Orgonenergie: die Elektroskopmessungen (die normalerweise zeitlich sehr aufwendig sind) wurden erst gar nicht vorgenommen. Doch wir haben das getan und können neben neuen Erkenntnissen Reichs Ergebnisse bestätigen. Orgonenergie verlangsamt die elektrostatische Entladungsrate. Gemessen wird inzwischen im 15. Jahr in einem offenen (5 Seiten)-Orgonakkumulator. Die Messungen gehen weiter.

3.) Und auch mit den Geigerzählern, die im Projektraum rumlagen wurde meines Wissens nie gearbeitet. Sie wurden nie im Orgonakkumulator des Raums aufgeladen, was die Voraussetzung für diesen Arbeitsgang darstellt. Den Orgonakkumulator und Shooter hatte ich selbst zur Verfügung gestellt. Da ich selber zu diesem Umfeld des Tutoriums gehörte hatte ich auch einen Schlüssel zu diesem Projektraum. Es wäre also alles für die Arbeit da gewesen.

4.) Fotofilme wurden in einem anderen, stärkeren 25- schichtigen Orgonakkumulator von mir selber zur Belichtung platziert. Hinterher behaupete man, eine Belichtung hätte nicht stattgefunden. Ich bezweifle das, wie auch die richtige Interpretation des To-T Experiments, denn der Versuchsleiter (es war in beiden Fällen derselbe) hat mir den Film hinterher nicht gezeigt.

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Joachim Trettin schrieb seine Dissertation über den Energiegewinn To- T und Eo- E. Hier wurde in Kathmandu, Nepal gemessen.



5.) Der Versuchsleiter behauptete später des Weiteren, alle Versuche wären von ihm nachvollzogen worden. Alleine die biologischen konnte er nicht nachvollziehen, weil er kein eigenes Labor hatte. Wir erörterten manchmal zusammen mikroskopische Fragen und es zeigte sich dass er obskure Vorstellungen von Mikroskopie hatte. Langsam fing er an mich zu meiden und sperrte mir seine Vorlesung über das Projekt an der FU.

Auch ein Redakteur des Fernsehens, der mit einem Kameramann in den Projektraum zum Interview kam um über die Bücherverbrennung Reichs zu berichten, wollte zwar Sequenzen aus unserer Amerikareise für ein Filmkonzept, aber wollte nicht eine Etage tiefer gehen wo die Orgonakkumulatoren selbst wirklich gebaut wurden und er wollte uns, die den Orgonakkumulator bauten, nicht interviewen (die Orgonakkumulatoren begründeten Reichs Prozess in den USA und die darauf stattgefundene Bücherverbrennung). Aber wir waren nicht angesagt. Wir hatten zuwenig Renommee für ihn. 20 Jahre Reicharbeit zählten nicht. Sein Name ist uns natürlich bekannt. Ein Circus der Eitelkeiten entspann sich also vor uns, die sich mehr als Arbeitende an der Sache verstanden als als Szenemenschen und Stars auf dem Olymp.

Aber auch therapeutisch musste man in der deutschen Reichszene, wenn man Reichtherapie machen wollte, von den Stresshaltungen der Lowenschen Bioenergetik weg, die man fälschlicherweise als Reichianische Vegetotherapie verstand. Die Stressbewegungen haben ihren Platz in der bioenergetischen Therapie, aber das ist keine Reich-, bzw. Orgontherapie und zwischen der Lowensche Bioenergetik und der Reichschen Orgontherapie gibt es große Kontroversen, sowohl in der Technik, als auch in der Praxis. Es war niemand da, der das sagte außer mir. Heute bedaure ich es selbst in diese Rolle geraten zu sein. Ich war eben ein junger überzeugter Idealist. Der Hass derjenigen die ihr Unvermögen spürten schlug mir entgegen. Und darüber hinaus darf über Unvermögen einfach nicht geredet werden. Das ist auch in der heutigen Zeit noch so. Aber es war nicht meine Intension blosszustellen- im Gegenteil hätte ich mir mehr Kompetenz von den anderen gewünscht. Doch da gab es einen Block, mit dem schon Reich seiner Zeit zu kämpfen hatte und aus Sachlichkeit wurde Emotionalität.

Beharrlich versuchte man den Begriff Vegetotherapie der 30er Jahren über lange Zeit zu verwenden, was schon zeigte, dass man sich in der psychiatrischen Orgontherapie nicht richtig auskannte und auch zu vielen Sachen nicht stand (DOR, Deadly Orgone Radiation ist ein wichtiger Faktor in der Orgontherapie. Er fehlte zu Zeiten der Vegetotherapie).

Orgontherapie in Deutschland konnte man leider zwischen 1974 und 1981 nur bei Dr. Walter Hoppe in München lernen. Wer da zu lange zauderte, für den war der Zug abgefahren. Hoppe war der begabteste Schüler von Reich und Reich war so begeistert von ihm, dass er ihm einen eigenen Artikel zu seiner Person widmete, später sogar den Artikel über sympathisches Verstehen, extra für Hoppe geschrieben. Hoppe arbeitete ursprünglich als Psychiater in der Westendklinik in Berlin, zur gleichen Zeit wie Reich selber. Aber sie lernten sich erst später kennen. Mit der Machtergreifung Hitlers emigrierte Hoppe nach Palästina und kam erst 1974 wieder nach Deutschland zurück. Scharenweise zogen damals Personen nach München um bei ihm zu lernen. Ich war auch dabei. In Italien gab es nur neoreichianische Therapeuten. In den USA war die geforderte Voraussetzung Arzt und Facharzt in Psychiatrie zu sein. Eine Hürde, die für viele aus Deutschland, auch finanziell einfach nicht nehmbar war.

Seit die Amerikaner ab den 90ger Jahre des öfteren nach Deutschland kamen, könnte sich daran was geändert haben, aber ich glaube nicht. Auch der Film "Room of Happyness" von orgonomischen Psychiatern gibt keinen umfassenden Ausdruck der Orgontherapie wie Hoppe sie lehrte. Auch hier will ich nicht auf die Kontroverse eingehen, die die Amerikaner mit Hoppe hatten, denn sie hatten sie. Tatsache ist, dass Hoppe sowohl in Charakteranalyse wie auch in Orgontherapie von Reich persönlich ausgebildet wurde und Reich ihn diesbezüglich immer wieder lobend erwähnte. Wäre Hoppe nicht in Israel geblieben und der Einladung Reichs gefolgt für immer in die USA zu kommen, wäre möglicherweise er, und nicht Baker der Beauftragte für Therapie geworden. Aber auch das ist nur Spekulation. Das Buch "Man in the Trap" von Baker find ich ein sehr ausführliches, ja das beste Buch über Therapie überhaupt. Zwar sind viele Teile der Charakteranalyse Reichs übernommen aber in vielen Punkten weiter vertieft und dadurch sehr brauchbar. Das Buch gehört zu den Texten meines Studiengangs für meine Studenten. Die Kritik Rafaels an Baker später, er hätte Reichs Entdeckungen durch das Buch als die seinen ausgegeben ist unrichtig. Trotzdem begründete Baker den Konservatismus der Orgonomie in Amerika. Der Historiker Greenfield verneinte unsere Frage, ob Baker rechtspolitisch gewesen wäre. Der Konservatismus wurde durch Reich selber begründet. Reich glaubte an das bodenständige Amerika der USA. Er übersah dabei, dass Konservative wie Linke die Orgonomie nicht mögen und auch nicht mögen können. Es war gerade Amerika, das ihn ins Gefängnis brachte.

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Eva Reich in ihrem Zuhause in Hankock, Maine, 1989, zusammen mit Joachim Trettin

bei der Durchsicht ihrer Videos, die sie uns übergab

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Cloudbuster in Eva Reichs Garten

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Auch Eva Reich bekam im konservativen Maine keine Zulassung als Ärztin mehr, weil ihre Kollegen ihre orgonomischen Methoden nicht mochten. Vielleicht ein Segen für die Welt, denn Eva begann seitdem mehrfach um die Welt zu reisen und lehrte vor allem "die natürliche Geburt, Geschichte der natürlichen Geburt und die orgonomische Babymassage", denn nichts anderes ist die Butterflymassage. Reich bevorzugte Hoppe als Schüler, da er schnell verstand, die Orgonomie erfühlen konnte, er war gesund. Er, Hoppe war ein Gegner von Sharaf, wie er mir selbst sagte und Sharaf wiederum sagte selber einmal, dass er seine Therapie mal so und mal so nennen würde. Aber auch diese Kontroverse ist für mich nicht wesentlich, doch bezweifele ich, dass jemand Orgontherapie bei Sharaf lernen konnte. Sharaf war Therapeut und er konnte bestimmt vieles aus der Therapie vermitteln, doch weder Eva Reich noch Myron Sharaf waren Orgontherapeuten. Auch Kelley nicht und Blasband (er war Orgontherapeut) war nur Tage in Deutschland. Auch Schwarzman bildete in Deutschland nicht aus, er fasste Personen nicht einmal an. Wie gesagt, Bioenergetik und Orgontherapie sind unterschiedlich. Bioenergetik war in Deutschland gut zugänglich. Schon Anfang der 70er Jahre konnte man in Vlotho Bioenergetik lernen, später in München und anderswo. Orgontherapeut zu werden war da schon schwieriger. In den 70er Jahren hatten wir alle natürlich das Problem keine Gelder für eine Therapie zu haben.

Ich wurde in Berlin 1977 bereits während meiner Heilpraktikerausbildung aufgefordert Orgontherapie zu geben. Aber ich zögerte und außerdem war ich damals zu dieser Zeit mit meiner eigenen Ausbildung noch nicht vollständig fertig. Seit ich Reichs Spätschriften ab 1971 gelesen hatte, war es mein Wunsch in der Orgonomie zu arbeiten. Jedoch wäre es mir damals nicht mal im Traum eingefallen, dass ich mich einmal als Orgonom, geschweige denn Orgontherapeut hätte bezeichnen können. Meine Intension damals war mehr einen Platz in der Orgonomie zu finden, der anderen zuarbeitete, eine Einordnung in eine vernünftige Hierarchie. Damals gab es noch bei mir die Vorstellung, da sind Therapeuten und die Forscher etc. und irgendwo meine Position als sozial-politischer Orgonom. Dass ich alles einmal selber machen müsste, wusste ich damals noch nicht und es war auch niemals mein Wunsch. Nach meinem 1. Praktikum in Köln arbeitete ich im Oberföhringer Kinderhaus in München mit der Perspektive der Neurosenprophylaxe für Kinder. Dafür lernte ich bei Hoppe. Hoppe ermutigte mich immer und gab mir Tipps aus seinen Therapien mit Kindern. Er zeigte mir wie man spielerisch mit Kindern orgontherapeutisch arbeiten konnte. Auch andere Erzieher aus dem Kinderhaus gingen zu Hoppe. Man konnte mit den Eltern sachlich reden und auch die Eltern hatten teils psychische Probleme für die sie Lösungen suchten und die sich auch auf die Kinder auswirkten. Später konnte ich diese Erfahrungen in der Familienhilfe der "Berliner Gesellschaft für Sozialarbeit" einbringen, und diese Theorie auch in einem an die Institution angeschlossenen Journal publizieren, doch der Politikwechsel in Berlin (Anfang der 80er Jahre) durch die CDU zwang zur Schließung dieser Institution. In den neuen Ausführungsvorschriften zur Familienhilfe wurde die Arbeit für einen freien Träger nicht mehr vorgesehen. Heute hat sich das wieder geändert. Auch die Kinderläden starben 1976 weil unsere Arbeit zu einer Liberalisierung in den kirchlichen Kindergärten geführt hatte.

Heute möchte man dass die Kinder der jungen Mütter, die wieder in die Arbeit gehen wollen, früh sauber werden. Es gibt heute keine Partei die ein sexualökonomisches Strukturverständnis hat. Kinder haben nicht mehr den 3 Jahresschutz, in dem die Mutter zu Hause ist. Und vor allem: Kinder können ihren Schließmuskel nicht vor dem 18. Monat regulieren! Zwangscharaktere könnten die Folge dieses Unwissens sein. Der Fortschritt ist also auch hier in Wirklichkeit ein Rückschritt. Wir waren schon mal besser auf dem Weg.

Ein anderes, ein wichtiges Projekt war bereits seit den 80er Jahren auf den Weg Es war der Orgonakkumulator. Anfang der 70ger Jahre wusste keiner so genau wie man sie konstruierte. Wegen der Einfachheit Aluminium zu verarbeiten wurde das besonders später an einer Berliner Hochschule durch einen Dozenten propagiert. Hoppe schrieb an diese Person 2 Briefe, ohne Erfolg wie Hoppe mir erzählte. Der Dozent äußerte sich bei einer Redaktionssitzung, bei der ich anwesend war, verächtlich über Hoppe, der angeblich amerikafreundlich wäre. Ich kenne ja Hoppe nun ganz gut und kann das nicht bestätigen. Später tat sich dieser Mann mit dem rechtsextremsten Orgonom aus USA zusammen den man sich nur vorstellen kann, einem Muslimhasser. Ein Beweis für Reichs These der links-rechts Austauschbarkeit (Sozialismus-Nationalsozialismus). Traurig aber wahr.

Bezüglich meiner Erfahrungen mit Aluminium möchte ich hier auf meinen Artikel verweisen:

http://www.trettin-tv.de/DOS/ark1-alu.htm

und nur dazu bemerken, dass anscheinend großflächige Aluminiumwände extremer wirken, als wohl kleine Anteile, wie man sie heute in HHGs findet. Eine abschliessende grösser angelegte Forschung gibt es dazu jedenfalls von mir nicht, aber in den USA wurde daran früher einmal geforscht. Reich seiner Zeit äußerte sich derart, dass was seine Apparaturen betraf, nur Eisen in der Medizin Anwendung finden dürfte! Auch ich baute meinen ersten Akkumulator falsch. Erst Hoppe, der über Jahrzehnte mit dem ORAK in Palästina, Israel gearbeitet hatte, brachte die Information über die korrekte Konstruktion nach Deutschland und 1976 baute ich schon meinen ersten kommerziellen Orgonakkumulator in München. Ein Freund schaute mir damals über die Schulter und durch einen Mentor begann ich mit ihm die Orgonakkumulatorproduktion in Berlin. Unsere Berliner Gruppe finanzierte ihre Arbeit durch den Bau von Orgonakkumulatoren. Jeder war arbeitsmäßig beteiligt. Aber auch was die Produktion unserer späteren Bücher betraf ging das auf einen gemeinsamen Freund zurück, der schon an der Mensa Köln 1969 u.a. alte antiquarische Frühschriften Reichs an Studenten verkaufte. Auch unseren Mentor für den Start der Akkuproduktion lernte ich in einer Wohn- und Projektgruppe in Berlin 1977 kennen. Wir lebten damals alle in Projektgruppen. 1989 finanzierte er unsere Reise in die USA und gab auch das Geld für unser Forschungsmikroskop, mit dem wir eine Vergrößerung von 5400x !erreichten und das jetzt in unserem Institut in Nümbrecht steht.

Man unterdrückt die Orgonomie defakto dadurch, dass man ihr keine Forschungsgelder gibt und so müssen wir um jeden Euro kämpfen, um forschen zu "dürfen". Er war auch Finanzier des ersten grösseren Buches von uns über den Orgonakkumulator. So kam ein Kern von Reichianern arbeitsdemokratisch zusammen und legte ohne es zu wissen den Grundstein für das Wilhelm Reich OrgonInstitut in Deutschland. Mein Dank gilt hier im besonderen dem Verleger Peter Sineokow und dem Mathematiklehrer Rudi H..

Die Quintessence unseres politischen Verständnisses kam aus der APO-Zeit, speziell der Kommune 1, Leben und Arbeit nicht zu trennen. Alles, aber auch alles war politisch! Unsere Wurzeln lagen in der Kunst (dem einzigen Bereich, dem Reich in unserer Kultur eine umfassende Genitalität zubilligte), dem Living Theater und Théâtre Libre Umfeld. Ich selber kam ursprünglich aus dem Umfeld der Theatergruppe POL, ein Projekt des Theaterwissenschaftlichen Institut an der Universität Köln. Das Leben, die Befreiung aus den bürgerlichen Kulturfesseln, all das sollte diskutierbar und öffentlich sein, auch als Darstellung, Selbstdarstellung und politisches Theater. Reich war für uns gelebte Emanzipation und Arbeit.

Neben der Akkumulatorproduktion hatten wir seit 88 angefangen Vorträge zur Orgonomie auf Video aufzuzeichnen. Wir gingen also vom Buch zum lebendigen Bild über. Dieser Punkt war für uns sehr entscheidend, denn Filme der Orgonomie gab es nur in Archiven des Reich Museums. Auch heute noch sind wir (mit sehr wenigen Ausnahmen) die einzigen, die Filme in Form von MPGs auf dem Internet weltweit bereitstellen. Damit machten wir den Schritt vom Politischen Buch (so hieß einst unser Buchladen in Köln) zum Reich- politischen Film.

John Trettin, mittlerweile SDSler, mit seinem Kommune Bus 1971 gegenüber dem "Politischem Buch" auf dem Schulparkplatz in der Zülpicherstr. in Köln

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Das politische Buch in Köln, Zülpicherstr., 38 Jahre später

Leben sollte lebendig gezeigt werden. Von 1997 an gingen unsere ersten Filme von der Bildung der Zelle aus Bionen an das Internet. Eine Premiere. Von da an konnte man Reichs Arbeit weltweit sehen. Das waren Bione und Blutbione. Für uns ein Riesenschritt nach vorne, denn in der APO Stundenbewegung wusste man damals nicht, ob Reich das alles nur aus politischer Frustration (wie in Vorworten linker Neuauflagen behauptet wurde) gesponnen hatte oder nicht, einfach weil niemand Bione "lebendig" studieren konnte. Wir glaubten das zwar nicht, aber die anderen taten das. Schulische Bildung und Berufsausbildung sind die einzigen Hoffnungsträger für eine bessere Welt. Aber nicht nur in armen Ländern gibt es diesbezüglich dieses Manko, auch in den kapitalistischen Hochburgen.

Sexualökonomie und Orgonomie gehört in die Lehrinstitutionen, an die Universitäten und an die Schulen. Dieses Bildungsproblem ist ein Hauptanliegen unserer Arbeit heute. Anfang der 80er Jahre hatte sich das Medium Video durchgesetzt und jeder 3. Haushalt besaß bereits einen Videorekorder und wir wollten unsere Interviews nicht nur mit einem Audiorekorder aufzeichnen, sondern auf Video.

Von 1988 an gab es 2 große Kongresse in Berlin zu Wilhelm Reich und Amerikaner reisten an, um über Reich zu sprechen, darunter Myron Sharaf und Eva Reich. Sharaf bekam von mir die NTSC-Aufzeichnung mit nach Amerika, die sich in seinem Nachlass befunden haben muss. Keiner der Veranstalter lud uns ein, um über den Orgonakkumulator, dessen Konstruktion und mögliche Fehlerquellen zu sprechen. In der Emotion Nr.10 lobten sich Berliner Reichianer selbst, doch wir, die den Orgonakkumulator für ganz Europa auf den Weg gebracht hatten, wurden nicht einmal erwähnt. Das sagt ja schon alles über die damaligen Verhältnisse im Berlin.

Heute baut man selbst in USA unseren Typ (den Hoppe-Typ) als einzigen kommerziellen Orgonakkumulator nach. Während unserer US-Tour wollte man in Berkeley, dass wir für ein paar Monate nach USA kommen sollten, damit man von uns den Bau lernen konnte. Später war das durch ein Lehrvideo möglich, dass ich für amerikanische Orgoninstitute produzierte. Aber in Berlin behandelte man uns wie Hilfsarbeiter, weil wir nicht aus dem Berliner Unikulturkreis der Mediziner kamen, dabei hatten wir bereits schon 2 Bücher zu Reich verfasst und verlegt. Außerdem kamen wir aus dem sozialkritischen universitären Bereich, der damaligen studentischen Avantgarde der 68er Bewegung und hatten 2 Jahrzehnte für Reich gekämpft, aber wir hatten keine Mehrheiten hinter uns. Und wir hatten die Linke wie auch die Bourgeoisie gegen uns. Es gelang mir selber 1990 nur mit grösster Mühe wieder in die Redaktion der Emotion zu kommen, nach dem ich das selbige 1982 abgelehnt hatte. Die die damals Mikroskope besaßen wollten nicht, dass ich aktiv an der Arbeit teilnehmen konnte. So ergab sich auch hier ein Mehrheitsverhältnis von Besitzenden gegenüber Besitzlosen. Die Mikroskopiegeschichte um die Bione in Berlin ist sowieso ein derartiger Krimi, das man es kaum glauben würde was sich damals tat. Alleine die Behauptung, man könne Bione und T-Baziellen nur mit einer extrem teuren Technik reproduzieren war falsch und verantwortungslos. Zu lehren die Farbe, die allen Mikroskopen zu eigen ist, auszublenden, geradezu idiotisch. Aber mich persönlich zu übergehen und nicht genügend ernst zu nehmen war der größte Fehler wie sich noch zeigen sollte.

Heute bin ich Direktor des Wilhelm Reich OrgonInstitut Deutschland. Die aktive Konstellation dieses ursprünglich ersten OrgonInstitutes in Berlin löste sich 1992 auf und seit dem bin ich, Joachim Trettin auch der rechtliche Eigentümer der Interviews, die wir in USA aufzeichneten, sowie auch aller Technik, die wir damals besaßen oder im Begriff der Anschaffung waren. Bereits 1992 liess ich englische und deutsche Transkripte der Interviews anfertigen. Leider konnten wir bis heute keinen TV-Sender dafür interessieren. Und auch für eine Buchveröffentlichung ist es aus hier nicht zu nennenden Gründen noch immer zu früh. Mit einiger Unsicherheit kann man sagen, dass die meisten der alten interviewten Personen leider nicht mehr leben.

Wir waren wahrscheinlich die letzten, die eine solche Tour gemacht haben. Bei Eva Reich wurde ich den Eindruck nicht los, dass sie Männer nicht sonderlich mochte, immer Frauen, egal welcher Klasse bevorzugte. Meine bodenständige Haltung führte sie darauf zurück, dass ich auf dem Lande groß geworden war. Sie selber war durch die Mutter dem Vater entfremdet worden. Trotzdem war sie in USA bei den meisten von Reichs Experimenten dabei. So wusste vieles was historisch wichtig war. Sie lebte mit den Eltern und ihrer Schwester in Berlin in Wilmersdorf. Gerne hätte ich mit ihr eine Historienaufzeichnung gemacht. Alles was sie über die Arbeit, über Reich und das Leben mit Reich wusste, Jahr für Jahr- aber ich konnte sie nicht dazu bewegen. Über jeden Film, den sie zu meiner Zeit (88-90) mit Frauen machte war sie enttäuscht. In Berlin hätten wir die Möglichkeit gehabt, vielleicht eine Stunde pro Tag zu arbeiten. Wir hatten dort ein eigenes Studio- aber sie wollte nicht. Somit ist dieses Wissen unrettbar für alle Zeit verloren gegangen. Das hat mich am meisten geschmerzt.

Einen ersten Bericht über die Amerikareise gab es bereits 1996 auf dem Internet.

http://www.trettin-tv.de/IOO/vidaud1d.htm

Mehr und mehr nimmt man heute Konzepte von Wilhelm Reich in die klassische Naturwissenschaft auf. So sagen manche Naturwissenschaftler heute über das Vakuum, dass es nicht wirklich leer wäre, sondern in einem Zustand, in dem sich nichts manifestiert.(!) Man spricht von der "dunklen oder schwarzen Materie", in der Formkräfte bereits angelegt sein müssten(!).

Neueres hat man auch im Bereich der Biologie festgestellt. Unter Toritoxis bezeichnet man einen Prozess bei Metaquallen, die ohne Nahrung dadurch überleben, indem sie sich in einzelne Bestandteile auflösen, die weiterleben.(!) Reich würde das als die Desintegration in Bione bezeichnen. Die Wissenschaftler rückten diesen Prozess selber in den Bereich der Krebsentwicklung. Nichts anderes hat auch Reich behauptet.

Trotz alledem könnte Wilhelm Reich in Vergessenheit geraten, weil er in diesen Zusammenhängen nicht mehr genannt wird. Zu belastet ist sein Name und da seine Wissenschaft immer disziplinübergreifend war, könnte er nur als Psychiater in seinem ursprünglichen Beruf ernstgenommen werden. Aber selbst das ist nicht der Fall. Die Sexualökonomie ist tot. (Selbst die Unterscheidung zwischen Neurosen und Psychosen gibt es nicht mehr). Zahlencodes ersetzen die Wirklichkeit.

Wir haben alles versucht um Reichs Arbeiten nachzuvollziehen, sie zu lehren wie zuletzt bei dem letzten internationalen Kongress für Alternativheilen in Thailand 2009.

http://www.trettin-tv.de/reise/index.html

Das OrgonInstitut hat auf vielen Arbeitsgebieten Reichs gearbeitet und die dazu gehörigen Aufzeichnungen aufs Internet gebracht. Das hat sehr viel Neid und Feindschaft von Kollegen nach sich gezogen. Ich bedauere das und möchte dazu sagen, dass es niemals unser Interesse war eine solche Feindschaft aufkommen zu lassen. Unser Interesse war und ist es mit anderen in Frieden zu leben, soweit das möglich ist. In der Sache selber bleiben wir hart. Die wissenschaftliche Auseinandersetzung darf nicht auf der Strecke bleiben, auch wenn man im Alter wie ich liberaler wird.

1. Wir hatten Kritik am Aluminiumorgonakkumulator, am Mangel einer technischen Orgasmusreflextherapie als Reichianische Therapieform, der Leugnung oder pseudowissenschaftlichen Untersuchung über Messbarkeit der Orgonenergie und letztlich Kritik an der Proklamation in Reichs Namen, dass eine Orgonenergie elektroskopisch nicht richtig messbar wäre, insbesondere aber dass akademische Personen per Abstimmung und Beschluss über eine Wissenschaftlichkeit urteilen, an der sie nicht geforscht haben.

2. Reichgegner gehören nicht in Reichjournale soweit ihre Artikel nicht Erwiderungen auf Artikel sind, sondern gebracht werden um Reich zu demontieren. Dies geschah und die Reichredakteure wussten genau was sie taten. So eröffnete ein Reich-Journal einem konventionellen Kritiker Reichs die Möglichkeit für die angebliche Widerlegung der Bionenfunktion. Der Mann hatte noch niemals diesbezüglich durch ein Mikroskop geschaut und fand das auch richtig so, ein normales Verfahren, wie er sich äußerte. Er referierte, was Reich bereits experimentell an der Luftkeimtheorie KRITISIERT hatte. Das ist nichts weiteres als ein Dolchstoss, wie wir ihn aus der Historie kennen.

Man wollte ein Kapitel in Reichs Grundlagenforschung, (allerdings ein wichtiges und kontroverses) von dem die Redakteure selber nichts verstanden!, loswerden und abglätten. Wir opfern was von Reich und ihr akzeptiert uns dafür etwas mehr.

3. Letztlich ging man dann auch vorsichtig gegen Reichs Sexualitätstheorie selber vor, wohl in der Hoffnung viele wären bereit auf diesen Zug aufzuspringen. Doch das misslang. Reich sollte hier selber als Opfer frühkindlicher Sexualität dargestellt werden! Die Fragestellung die dahintersteht ist, dass die Sexualökonomie das Ergebnis von Reichs Sexualfixierung ist, nicht ihre objektive Erforschung! Das wünschten sich Freud-Therapeuten schon zu Freuds Zeiten, jetzt anscheinend auch Reichtherapeuten. Es gäbe ihnen neue Freiräume. Man will jetzt Reich nur noch verwerten. Dazu braucht man einen sauberen und abgeschliffenen Reich und der darf auch keinesfalls sexuell sein.

Keine Orgonenergie die nicht akzeptiert ist. Besser ein steriler Reich zur Leistungssteigerung. Es ist wie der Werdegang eines bekannten Politikers, angefangen beim Studium von Karl Marx Kapital bis zum Berater der Sparkassen. Die Demontage der Reichianer gegen Reich ist heute komplett. Von der Orgonenergie runter bis in die Sexualökonomie, alles Quatsch.

Die Liste der Verwässerungen ist lang und was zumindest die Theorien Wilhelm Reichs betraf bestand Rettungsbedarf, der von anderer Seite kommen musste.

Es ist unumdingbar, dass Reichianische Wissenschaft durch die neurotischen Charakterstrukturen unserer Zeit quälen muss. Daran ist nichts zu ändern und das entschuldigt manches richtiger Weise. Trotz, oder gerade deshalb muss es Kritik geben.

Die Begleithefte zu Reichs Spätwerkveröffentlichungen zeigte die Tendenz der Verfälschung am Stärksten. Was ursprünglich (von der Idee her) Reich besser erklären sollte gipfelte in der Erklärung, dass Reich nicht richtig messen konnte und auch ansonsten viel von seinem Text Unsinn ist. Auch das wurde natürlich gesteuert.
Unter dem Strich ist das wirklich eine Unterminierung der Orgonomie durch Reichianer selbst. Der Verlag ist wohl schuldlos daran. Der Verantwortliche des Verlags mit dem ich sprach war mit Sicherheit kein Antireichianer und klang ganz vernünftig.

Über einen Mittelsmann informierte ich das Wilhelm Reich Museum und das Ganze fand keine Fortsetzung. Die grössten Feinde sind heute die Trojaner- die Reich Gegner im Reichgewand.(RT)

Die tödlichen Lügenmeere dieser Welt sind tief und unbarmherzig. Reich soll gerettet werden und zwar durch praktische Arbeit, Liebe und Wissen. Die Welt selber muss sich entscheiden, ob sie das annehmen kann oder nicht.

Wir selber sind keine Krieger oder Soldaten der Orgonomie. Einen Krieg werden wir nicht führen und haben das auch gar nicht nötig. Inzwischen hat man versucht über den Gesetzgeber unsere Arbeit einzudämmen und war auch sehr einfallsreich, besonders der Hamburger Zweig der es immer und immer wieder versucht hat. Das ist amtlich und ich habe den Namen über die Akteneinsicht meines Rechtsanwaltes. Genützt hat es nichts. Auch der Versuch über Verbände und Abmahnverfahren haben nur geringe Gelder bewegt, unsere Arbeit aber in keinem Detail beeinflussen können. Auch verliehene Titel und Ehrungen konnte man uns nicht wegnehmen und auch gesteuerte Kampagnen über Onlinedienste verhallten. Der Gesetzgeber gewährt uns unsere bürgerliche Freiheit nach dem Grundgesetz, dass diese Tage seinen 60.Geburtstag gefeiert hat. Orgonomie in Deutschland bleibt frei.

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Beate Freihold vor den Gesetzestafeln 2009

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Gesetzestafeln hinter dem Bundestag in Berlin

Gerade die Versuche unsere Arbeit einzuschränken zeigen, wie ernst sie im Grunde genommen wird. Und auch intolerante Haltungen bezüglich religiöser Ausrichtungen können nicht darüber hinwegtäuschen, dass unsere Arbeit auf einem diamantharten Reichfundament gegründet ist. Darüber hinaus kann kaum jemand auf soviel Arbeit verweisen wie wir. Schreibtischtäter dagegen arbeiten meist nur mit der Feder und dem Maul.

Das Wilhelm Reich OrgonInstitut ist heute durchaus in der Lage alle Arbeiten allein zu bewältigen. Wir sind Eigner unserer Produktionsmittel, sind qualifiziert und unabhängig. Wir brauchen aber natürlich wie jedes andere Unternehmen auch Geldgeber.

Die "Orgone Enterprises" hat eine eigene Forschung, einen Studiengang und bildet aus. Wir sind ein eigenständiges Wilhelm Reich Institut, aber wir haben keinen Alleinvertretungsanspruch! Wir haben die Anerkennung ausländischer Hochschulen und Universitäten und die Akkreditierung eines Staatenverbundes von 130 Staaten, dem International Parliament, bei dem ich, Joachim Trettin inzwischen selber seit 2009 tätig bin. Wir schauen in die Zukunft..........

Doch vor 20 Jahren sah das noch anders aus. Es war meine gute Reputation als Reichianer, der den Ausgangspunkt für das Vertrauen die nötigen Gelder für die Reise zu bekommen bildete. Die Idee war, die Interviews zu filmen und als erstes einen TV-Film zu produzieren.

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.John Trettin mit der kleinen Handkamera, mit der wir die Aufnahmen zu dem Film "Rain in the desert" am Coloradoriver zwischen Kalifornien und Arizona machten. Ursprünglich wollten wir damit die Arbeiten eines amerikanischen Bekannten fördern, später dienten Teile des Films dem eigenen Cloudbustingprojekt des OrgonInstituts

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Der Platz der Kelleys, das Radix Institute in Ojai, Kalifornien, Nähe Santa Monika
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Chuck Kelley in Ojai

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John Trettin im Interview mit Chuck Kelley in Ojai, Kalifornien

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Akkumulator aus Reichs Zeiten mit einem kleinen Schlitz an der Oberseite stand bei Chuck Kelley

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Beate Freihold im Akkumulator von Chuck Kelley

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Unser erster Anlaufpunkt war Chuck Kelley in Ojai in der Nähe von Santa Monika. Die Kelleys nahmen uns in ihr Haus auf und wir brauchten 10 Tage Zeit unsere Reise durch die USA vorzubereiten und filmten zum ersten Mal mit unserer neuen Kamera, der KY15, unser erstes Interview. Alle Kameraaufzeichnungen der 1.Kamera wurden von Beate Freihold gemacht. Peter Sineokow verlegte das Buch von Chuck "Eine neue Methode zur Wetterkontrolle" in Deutschland und Beate Freihold hatte sich um einen Ausbildungsplatz als Cloudbusteroperateur bei Chuck beworben und Chuck hatte sie angenommen. Beate Freihold studierte zu dieser Zeit Meteorologie an der Freien Universität in Berlin. Beate stellte den 1.Werkraum zur Produktion von Orgonakkumulatoren in der Adalbertstrasse in Kreuzberg, direkt an der Mauer gegenüber des Betanien (Mariannenplatz) zur Verfügung. Nachdem sichergestellt war, dass jetzt jedermann Orgonakkumulatoren nutzen konnte galt unser Interesse jetzt der Energieverschmutzung DOR (deadly orgone radiation).

Chuck sprach über die Zeit nach dem Oranurexperiment, über die Atmosphäre auf Orgonon, die nicht in Ordnung war, wie er zu Reich selber sagte. Das Interview mit ihm über 9 Stunden gehörte zu den längsten der Reise und wurde nur noch von Bob Morris in Florida übertroffen.

Chuck sprach im allgemeinen sehr vorsichtig und wer ihn kennt der weiss, dass er andere Vorstellungen über die Orgonomie hatte als Reich. Er drehte sozusagen alles um. Eine Theorie, die ich aus meiner eigenen Erfahrung nicht nachvollziehen konnte, nur die psychologische Entscheidung, alles zu negieren verstand ich. Nur in einem Punkt waren wir uns einig. Reich postuliert eine Orgonenergie die existiert! Nach Kelley entsteht die Orgonenergie aus anderen Funktionen, wäre also möglicherweise nicht primär. Er verwies darauf, dass ich als Buddhist das doch gut verstehen müsste und ich gab ihm recht. Im Buddhismus kommt und vergeht alles. Es gibt in der Tiefe der Natur keinen Punkt von dem man sagen könnte, dass er WIRKLICH wäre, auch keine Energie. Dies ist eine sehr schwer zu verstehende und tiefgründige Theorie der Philosophie über Sein und Nichtsein. Selbst ein dahinterstehender Geist existiert, nach dem Gesichtspunkt des Dzogchen oder Ati-Yoga, der höchsten Spitze der Spiritualität im Buddhismus, nicht. Ein Standpunkt der für Materialisten und Spiritualisten völlig absurd ist. Er ist für sie nicht nachzuvollziehen. Keine Energie, kein Geist. Ein Punkt der für Reich nicht zur Diskussion stand, da er doch gerade bestrebt war die Physik der Lebensenergie nachzuweisen. Diese Kontroverse ist ein philosophisches Thema für sich und nichts für diesen Reisebericht.

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Beate und John in Beverly Hills, Los Angeles vor dem Hollywood Schild (oben rechts)

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John vom OrgonInstitut in unserem Van, der uns durch über 30 Staaten in den USA fuhr. Er war voll gespickt mit einer Kameraausrüstung und Mischpulten, die wir auf der Reise besonders in New York und Philadelphia vor Diebstahl beschützen mussten.



Heute, wo ich selber 20 Jahre Abstand von der Reise und der amerikanischen Orgonomie habe, ist hier vielleicht einmal die Gelegenheit Dinge anders darzustellen als in der ersten Fassung von 1996. Dort herrschte bei mir noch eher die Tendenz vor, das Reichsche Werk nicht unnötig durch die Gegebenheiten die das Leben mit sich bringt, das also auch bei Reich vorherrschte, zu belasten. Dem fühle ich mich heute nicht mehr so verpflichtet, nach dem so viele Orgonomen ihre Morallosigkeit demonstriert haben und wir eher eine ideologische als eine naturwissenschaftliche Orgonomie haben. Das Reichwerk hat einen aggressiven politischen Rechtsschub bekommen, an dem Reich selber durch unbedachtes Handeln nicht unschuldig ist.

Die emotionale Pest ist kein Zustand die mit oder durch die Orgonomie beendet werden könnte. Im Gegenteil. Orgonomie ist eine Wissenschaftstheorie, die Menschen aber sind Menschen ihrer Zeit und die Orgonomie hat mehr verheerende Zustände geschaffen als abgeschafft. Das ist die Tragik die keiner in der Orgonomie gerne hören möchte. Sie hat Menschen hervorgebracht, die derartig absurde Dinge vertreten, dass man nur die Hände über den Kopf zusammenschlagen kann. Ich glaube heute nicht mehr, dass die Menschen, die eine neue bessere Welt begründen werden aus der Orgonomie kommen werden. Der orgonomische Traum ist tot und endete genauso in einer Diktatur der Orgonomen in USA wie einst der Kommunismus in der Sowjetunion.

Tatsächlich bewegt sich die Orgonomie in dem Gefüge, dass Reich selber schon als "kommunistisch" bezeichnet hatte: Eine Theorie kann nicht einhalten was sie verspricht. Sie wird sektiererisch wie der Vulgärmarxismus und ihr tatsächliches Versagen äußerst sich in autoritärem Verhalten. Wo liegt dass Problem?!. Menschen strukturieren sich nicht so schnell um, gerade nicht durch Therapie! Übrig bleibt ein Glaubensgebilde in dem es Führer gibt und Parteisoldaten die gehorchen sollen. Das Gefährliche an der Orgonomie ist, dass ihre Vertreter glauben die Menschenrechte nicht achten zu müssen, da die Menschen ja psychiatrisch krank sind. Ein gefährlicher Standpunkt in den Händen selbst kranker Menschen. Otto Muehl aus Wien (Österreich), der ein soziales Reichianertum kreieren wollte, ist das beste Beispiel dafür, wie eine revolutionäre Naturwissenschaft zum Neofaschismus wird. Er postulierte, dass die die durch eine Reichianische Aktionsanalyse (AA) gegangen sind die ersten Menschen der Geschichte wären. Vorher gab es nur "denkende Tiere" (Deties). Dies ist nicht aus einem utopischen Roman, sondern geschah in der Wirklichkeit in den 70ger Jahren. Solche Organisationen haben ihre Spitzel und Denunzianten. Solche Strukturen fördern die Bösartigkeit über das normale Niveau hinaus ohne ihr Einhalt gebieten zu können. Eine "stalinistische" Situation entsteht erneut, weil man die Versprechen die man gegeben hat nicht einhalten kann und Gefallen an der Bösartigkeit entsteht, wenn der Moralismus der obersten Charakterschicht beseitigt ist und sich eine scheinbar passende Ideologie (konservativer Reich) hinzugesellt. In sofern war Reich selber gegen sich. Er lernte, dass man durch diese mittlere Charakterschicht nicht gesellschaftlich durchkommt.

In sofern hatte Freud Recht, als er sich gegen den Kommunismus stellte. Doch das mussten wir alle erst lernen. Freud hatte eine falsche Position, die aber letztlich einen richtigen Standpunkt in Bezug auf das Politwesen hatte. Leider verkaufte sich die Psychoanalyse an den Faschismus. An diesem Rettungsversuch war politisch gar nichts richtig, außer der persönlichen Schicksalsfrage.

Auch zu Reichs Zeit gab es schon Personen die der Sache nicht gewachsen waren. Das Leben, das glaubt in der Orgonomie ein Zuhause zu haben, stand alleine dar, wie die Flüchtlinge im Moskauer Hotel Lux der 30er Jahre. Man ist im wahrsten Sinne des Wortes in eine Falle getappt.

Mary Brady, die Reich ans Messer lieferte wollte nur eins: sexuelle Befriedigung! Sie machte Reich dafür verantwortlich darin aufgescheucht worden zu sein und warf ihm vor, dass sein Orgonakkumulator das Ersehnte nicht bereitstellen konnte. Das führt automatisch zum Christusmord. Erst ziemlich spät erkennen die Verantwortlichen was sie getan haben und fangen sich jetzt an zu rüsten und den anderen die Schuld in die Schuhe zu schieben. Die Menschlichkeit wird ausser Kraft gesetzt und durch das Böse was man eigentlich ursprünglich bekämpfen wollte ersetzt. All das geschieht ohne es zu wollen. Dann gibt es noch die Opportunisten, die Schacherer. Ursprünglich haben sie sich hinter den Heroen versteckt, indem sie ihre Theorien selber transportierten, jetzt verschachern sie alles, arrangieren sich mit ihren eigenen Unterdrückern. Es ist ein seltsames Spiel des Lebens was sich da entfaltet. Deshalb sagte Reich: Traue keinem Freiheitshausierer. Und die Freiheitshausierer haben sich diesen Spruch inzwischen selber auf ihre Fahnen geschrieben.

Nett und liberal empfingen uns Personen besonders aus der Radix-Szene, wie Chuck Kelley und Neil Snyder, Michael Smith, Al Baumann von Skan und Alex Lowen und John Pierrakos (Bioenergetik und Core).

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Michael Smith und Al Baumann lebten und arbeiteten auf einer alten Ranch in New Mexico.

Sie sind die Begründer des Skan.

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Chuck gab uns einige Empfehlungen gewisse Personen zu kontaktieren. Unter anderem auch Neil Snyder. Wir haben das nicht bereut.

Schon unser nächster Besucher bekam Wutanfälle als wir über Chuck Kelley redeten, auch ärgerte er sich, dass Neil Snyder sich den Anweisungen des ACO nicht unterordnen wollte. Wahrscheinlich kannte er Neil gar nicht persönlich und hatte auch ansonsten mit ihm nichts zu tun. Sie (das ACO) hätten ihm durch seinen Artikel im Journal of Orgonomy so eine Chance geboten und jetzt wollte er quer schlagen. Was war passiert? Neil versuchte die Dürre in West Virginia mit einer Wassertonne und Metallrohren zu brechen. Dieser Mann der so fluchte war ein Cloudbusteroperateur, den ich inzwischen so widerlich finde, dass sein Name hier in meinem Artikel keine Erwähnung finden kann. Er bleibt namenlos in meinem Artikel über Amerika, denn er hat es nicht verdient in meinem Artikel namentlich erscheinen zu dürfen.

Neil hatte einen Artikel beim Journal of Orgonomie herausbringen dürfen (welche Ehre) und jetzt wollte man nicht dass er etwas Eigenständiges gegen die Dürre in West Virginia unternahm. Auch für uns sollte diese Geschichte noch ein Nachspiel haben.

Vor New York saßen wir Tage lang mit unserem Van auf einen Park & Ride-Platz fest. In New York durfte man nur 30 Minuten auf Parkplätzen stehen und wir waren schon mit unserem kalifornischen Nummernschild auffällig - und von der Polizei angesprochen worden.

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John Trettin, Neil Snyder und Beate Freihold in West Virginia



Motels waren meist für uns zu teuer. Also entschlossen wir uns zu Neil zu fahren. Er gab uns seinen Therapieraum und nach den Strapazen von der Reise von der West- zur Ostküste waren diese 3 Tage der Himmel auf Erden.

Wir riefen von hier das ACO an und als die durch das Nennen der Rückrufnummer herausbekamen, dass wir bei Neil waren, waren wir nicht mehr akzeptabel. Man räumte uns zwar ein noch mal von New York aus anzurufen (das ACO sitzt in Princeton), aber auch da sagte man uns dann, man hätte es sich überlegt und (das ACO) wollte mit uns nicht sprechen.

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Dr. Richard Blasband, Direktor des American College of Orgonomy



Zuvor hatten wir Blasband getroffen (er war damals Präsident des ACO) der uns zwar ein konventionelles Interview gab, aber sich ordentlich und nett verhielt. Aber auch hier mussten wir durch einen Check. Das war o.k. Der von mir nicht namentlich genannte Cloudbusteroperateur vermittelte den Kontakt und ich war entsetzt, als ich sah, dass er andauernd vor Blasband buckelte und sich verbeugte wie ein Lakai. Blasband empfahl uns zwar gegenüber dem ACO, die uns aber, wie bereits gesagt, ablehnten. Das war auch o.k. Es waren ja keine Reichveteranen. Dass wir Kollegen waren hatte sich wohl noch nicht rumgesprochen. Erst später als sie ihren Film machen wollten interessierten sie sich für unser Material. Schwarzman wollte mich in Deutschland treffen aber ich hatte keine Zeit für ihn.

Ähnlich ging es mit dem Museum. Kurz nach unserer Reise kam eine Vertreterin nach Deutschland. Auch da waren wir mit anderen Projekten terminlich beschäftigt. Schliesslich waren wir ja vor Ort in Amerika gewesen. Mehrere Tage waren wir in Rangeley, diesmal in einem Motel, nachdem die Polizei uns schlafend am Straßenrand fand und keiner von uns so recht das Fenster öffnen wollte.

Ähnliches passierte uns mit Rafael. Auch er wollte mit uns nicht reden. Rafael, Baker und Cott kamen von einem New Yorker Krankenhaus. Baker und Rafael waren Freunde. Aber als Reich die Therapieausbildung an Baker gab, eifersüchtelte Rafael. Es wurde eine Trennung der Freunde auf Lebenszeit und begründete die Trennung zwischen dem ACO und dem Reichmuseum. Vor der Reise wurden Briefe verfasst, in denen wir unser Interviewkonzept vorstellten. Rafael behauptete unseren Brief nicht bekommen zu haben, obwohl sie an ihn nach New York und auch noch mal an das Wilhelm Reich Museum gingen. Er schien auch den Text zu kennen. Im Telefonat behauptete er, er habe das Gefühl wir wollten nur nehmen und nichts geben.

Vor Jahren war dem Wilhelm Reich Museum angeboten worden 10% unserer Orgonakkumulatorproduktionsgewinne zusätzlich zu bekommen, wenn man uns das Recht für die deutsche Veröffentlichung des Buches "The Orgone accumulator- it´s scientific and medical use" von Wilhelm Reich geben würde. Das Museum lehnte ab.

Wir fuhren dann extra nach New York und warfen eine Kopie des Briefes an Rafael in seinen Postkasten. Am nächsten Tag sagte er uns dann am Telefon, ja genau so hätte er sich das vorgestellt, wir wollten nichts geben. Später erfuhr ich das Rafael sich alles teuer bezahlen liess. Das war natürlich für uns nicht möglich und so fand ein Gespräch zwischen uns nicht statt, heute ist Rafael tot. Seinen historischen Beitrag kann er heute nicht mehr leisten.

In der Orgonomie liegt die Gefahr im Alter bis auf die Knochen frustriert zu werden, weil gesellschaftliche Anerkennung ausbleibt und man durch die Orgonomie kein zufriedener Mensch wird. Wir, das OrgonInstitut Deutschland, haben durch die emanzipatorische Studentenbewegung einen anderen Weg gefunden. Wir sind also eine jüngere Orgonomie und die Opportunisten sollten verstehen, dass wir genauso offiziell oder die anderen so unoffiziell sind, wie jeder in der Orgonomie der ein Institut betreibt.

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John und Beate vom OrgonInstitut in der Seenlandschaft nahe des Wilhelm Reich Museums

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John Joachim Trettin am Orgone Energy Observatory, ein Teil des heutigen Wilhelm Reich Museums in Rangely, Maine, USA

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Das Observatorium, eins von zwei Häusern auf dem Land von Wilhelm Reich, in dem er wohnte und arbeitete

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John Trettin auf dem Dach des Observatoriums von Wilhelm Reich

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Das Studentenlabor von der Anfahrt zum Grundstück

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Studenten am Studentenlabor bei einem Seminar mit Wilhelm Reich

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Auffahrt vom Studentenlabor hoch ins Observatorium

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Das Eingangsschild zum Museum

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Reich wollte auf Orgonon viele Gebäude einrichten.

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Hier sollte die Tier- Abteilung entstehen

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Letztlich entstanden nur zwei Gebäude davon, das Observatorium und das Studentenlabor

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Bei unserer Ankunft beim Museum am 13.Juni, meinem 37. Geburtstag war das Museum leider geschlossen: gegen Aufpreis gab es eine Sonderführung und anschließend ein Gespräch mit der Trustee. Auch sie wollte nicht vor die Kamera. Ich glaube sie war mit dem vorherigen Film von D. M-M. nicht ganz zufrieden, obwohl der sie und das Museum ganz ordentlich darstellte.

Dann gab es noch Louis Wywell, die auch äußerst frustriert war. Sie wollte mit keinem mehr reden, sie hätte alles in ihrem Buch geschrieben, sagte sie. In Berlin erzählte mir Eva Reich über ihren Streit, den sie mit ihr hatte, über die Abtreibung eines Kindes von Reich?

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Tom Ross und Joachim Trettin in Toms Garten in Rangeley

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Außer diesen Dreien war jeder bereit vor die Kamera zu treten. Es gab da noch eine Ausnahme, das war Tom Ross. Es sah so aus, als hätte er die Anweisung bekommen sich zu Reich nicht mehr interviewen zu lassen. Tom redete los und auf die Frage ob wir denn jetzt die Kamera laufen lassen könnten, gab er einfach keine Antwort und so drückten wir einfach Record und bekamen ein 3 stündiges Interview auf Kamera. Er sprach einen Maine-Slang, den man nicht gut verstehen konnte.

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Jamerling Ogg vom Journal P.O.R.E. - Public Orgonomic Research Exchange

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Aus diesem Grunde gaben wir 1997 die Audioaufzeichnung an Jamerling Ogg von P.O.R.E. mit der Auflage dies frei auf seinem Server von PORE verfügbar zu machen.

Ogg machte sich aber nie diese Mühe und kündigte statt dessen dieses Interview für sein Print-Journal an, das Geld kostete. Als ich das öffentlich in der OML (Orgonomische Mail Liste) kritisierte, nachdem Jogg in privaten Briefen darauf nicht reagierte, sperrte er mich auf der Liste. Ich war vorher lange genug in der OML und wusste, dass das kein wesentlicher Verlust in Bezug auf unsere Arbeit war. Die OML List ist für Deutschland nicht wichtig. Mir gefiel zudem nicht die Zensur, die Jogg ausübte.

Außerdem initiierte ich längere Zeit zuvor die "International Wilhelm Reich List", genau aus diesem Grunde, weil Jogg die OML zensierte, genauso wie ein Professor eine Reichzeitschrift in Deutschland. Das Patriarchat ist in der Reichbewegung gut aufgestellt.

Die Aufnahmen die im OrgonInstitut stehen sind alle gut erhalten und inzwischen mehrfach digitalisiert worden. Sollten sie als Film in meinem Leben nicht mehr erscheinen, so gehen sie an ein Museum. Auch Generationen nach mir werden sich für Wilhelm Reich interessieren und das war ja auch eins unserer Interessen, diese Menschen zu zeigen, wie sie aussehen, wie sie sich geben und was sie zu sagen haben.

Fernsehanstalten, Arte, ZDF und 3. Programme haben sich über all die Jahre für das Material nicht interessiert, obwohl wir uns bemühten mit ihnen zusammen einen Dokumentarfilm zu erstellen. Dafür kann man kurze Clips auf unserer Internetseite sehen Seite 2- unsere Kontakte

http://www.trettin-tv.de/interview.htm

Blasband gab einmal die Meinung von sich, dass der Cloudbusteroperateur Einfluss auf das Resultat des Cloudbustings durch seine Persönlichkeit haben würde. Ich habe das immer bezweifelt, aber sollte wirklich etwas daran sein, dann führte unsere Anwesenheit zum besten Resultat der jährlichen Operationen am Coloradoriver, der Kalifornien von Arizona trennt. Ein Fluss ist immer genial geeignet für Cloudbusting.

Cloudbuster mit dem am Coloradoriver 1989 gearbeitet wurde

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John Trettin auf der Fahrt nach Blythe



In den 80er Jahren reifte bei mir die Idee für Filmaufnahmen zur Orgonomie. Die Grundidee war einfach. Orgonomie sollte lebendig dargestellt werden. Die Arbeit begann 88 und so bekamen wir durch die Cloudbustinggruppe Berlin auch die Möglichkeit in USA zu drehen. Mit diesem Film wollten wir das Cloudbusting fördern, doch der amerikanische Operateur dachte nur an seinen eigenen Vorteil und wollte die Rechte an diesem Film für sich alleine. Die Grundidee für den Film "Rain in the desert" war von mir eine chronologische Abfolge zu bringen. So wurde dann auch vorgegangen. In Berlin schnitten wir ihm eine Fassung die ihn als Rechtsinhaber auswies, ein Fehler, wie sich nachträglich herausstellte, denn die Rechte hatte ich an ihn gar nicht abgetreten. Und derjenige, der den Titel schnitt war von mir nicht autorisiert worden irgendwelche Rechte auszuweisen. Eine Abtretungserklärung unserer Rechte gab es nie. Klüger wäre es gewesen gleich unser Copyright drauf zu schreiben. Derselbe Fehler geschah auch 1994 mit einer Vortragsaufzeichnung mit Morton Herskowitz in München. Mort bekam letztlich eine Fassung von mir, die er in USA zeigen wollte. Hier war nicht ausgewiesen das ich Inhaber des Copyrights des Films war. Eine Fassung dieses Films schickte ich an Jamerling Ogg vom Journal PORE. Der schrieb ein Transkript und lief damit zu Herskowitz und fragte ob er das auf PORE laden könnte. Mort sagte ja, aber das Material war ein besonderer Zusammenschnitt zweier Vorträge aus München, die Mort wegen der Zeitknappheit im medizinischen Institut kombinierte. Niemals hätte er das sonst getan. Ogg umging uns. Von Mort hätte er nie ein solches zusammengeschustertes Manuskript bekommen. Es konnte also nur von uns kommen, es war unsere Aufzeichnung. Dieser Verrat beendete auch unsere Freundschaft, die wie sich zeigte von Jogg nur eine Zweckfreundschaft war. Anfangs war er sehr hilfreich bei der Internetarbeit, in der wir neu waren. Es gab damals eine ganze Fotoserie, wie man einen Orgonakkumulator baut. Jogg griff aber immer mehr über und glaubte anscheinend schon Mitglied unseres Instituts zu sein. Auf Geocities ludt er eine englische Computerübersetzung unserer deutschen Seiten auf seinen eigenen Account, ohne uns vorher gefragt zu haben. Das war schon ganz schön frech.

Was nun den Cloudbusterfilm betraf: Unsere Perspektive war grösser gefasst. Aber wir wollten diesem Cloudbustermann auch helfen. Wir zogen immer seine Kopien und versandten sie an die Adressaten seiner Wahl um ihn, aber auch das Cloudbusting selbst zu fördern. Das alles, der Film, die Arbeit, das Versenden kostete und wurde von uns bezahlt. Weil er aber den Film alleine haben wollte, wurden wir seine Opfer, die Opfer seiner emotionellen Pest. Auszüge aus diesem Film sind zu sehen auf

http://www.trettin-tv.de/akademie/cloudb.html

Wir hatten ja Jahrzehnte zuvor viel Böses über die amerikanische Orgonomie gehört, aber das übertraf wirklich alles. Auch die primitive Dummheit mit der er operierte. Man muss sich hier fragen: Ist er so dumm oder das Publikum, das er erreichen will. So behauptete er in einer Hetzschrift gegen mich ich würde mich als Hausdoktor bezeichnen. Anscheinend hatte er selber zuwenig deutsche Freunde die ihm klarmachten, dass "Haus Dr. Hermann Trettin" eine Adresse ist. Er wusste auch dass ich nicht Hermann heiße. Alles eine Sache seiner Strategie. Nur die Amerikaner die er beeindrucken will wissen das nicht. Das ist keine ehrliche Art. Bei der Cloudbustingoperation war dieser Mann zugänglicher. Er erzählte wie schön es wäre, dass wir dabei wären und er könnte jetzt nachts im Motel schlafen, weil wir den Buster bewachen würden, dass er gerne wieder mit uns in Afrika zusammenarbeiten wollte (blablablabla). So trennten wir uns damals noch in bester Freundschaft und fuhren weiter nach New Mexiko.

In Deutschland wollte er uns später dann verbieten, dass sich das damals in der Gründung befindende neue OrgonInstitut einen Cloudbuster haben sollte. Dabei waren wir in der Cloudbusterarbeit selber tätig, wir waren sogar in einem Verbund.

Kein Amerikaner hat es einer Person anderer Nationalität zu verbieten, was er in seinem Lande zu tun oder zu lassen hat. Wir haben nationale rechtsgültige Gesetze. Das ist wirklich Grössenwahn. Freunde in Orgonomie warnten mich vor ihm und sagten, dass mit ihm etwas nicht in Ordnung wäre, aber ich fand, dass sich Anfangsprobleme auswachsen müssten. Doch später taten sich genau die selben Leute aus Karrieregründen mit ihm zusammen und wurden uns gegenüber treulos. Das war der Punkt unser eigenes Institut zu gründen. Ich stellte die Arbeit für diesen Mann ein, nachdem er eine pestilente Kritik über mich in die Welt setzte, in der aber auch alles bösartig gelogen war.

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John Trettin beim Akkumulatorenbau in der Berliner Werkstatt

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Akkumulator bei einem Seminar über Orgonomie 1989



In den autoritären USA wird man das alles nicht beurteilen- und deshalb nicht verstehen können. Er stahl unser Wissen über den Orgonakkumulator und publizierte es in einem Buch ohne uns nennenswert zu erwähnen. Es zeigte sich, dass keiner in USA so richtig wusste wie man Orgonakkumulatoren herstellt, nicht nur Blasband, sondern auch Snyder nicht. Und er auch nicht. Heute baut seine ehemalige Freundin unseren Akkutyp. Shooter und Auflageborde sind gleich, weil sie von uns kommen. Damit sie das konnte filmte ich PAL Material auf NTSC ab, weil es damals noch keinen Konverter gab. Er selbst zeigte Orgonakkumulatorbilder aus der Berliner Produktion, ohne die Firma namentlich zu nennen- bewusst, weil er sich damit schmücken wollte. Eine Vielzahl seiner Foto mit denen er in Berlin mit seinen Vorträgen sein Geld verdiente, war nicht von ihm. Er gab zu Immobilien in USA versehendlich mit DOR verseucht zu haben und verschwand (Beweis: eigene Aussage auf Video in einem Workshop). Kritiker ordnen ihm Schäden zu. Bei dem Versuch den Jetstream über Europa zu verändern fing es in der Türkei im Sommer an zu schneien und 20 Personen starben bei Autounfällen.

Kritiker schreiben ihm 3-ziffrige Todesopfer zu. Da keiner an Cloudbusting glaubt fühlt er sich sicher. Er bietet Workshops in Cloudbusting an, doch lernen kann man bewusst von ihm nichts. Das ist auch sein Ziel. Hingegen war die Arbeit in Kalifornien effektiv.

Er selber stützt sich auf eine Sahara-These, die vor allem besagt, daß sich das Patriarchat in dem DOR - Notstandsgebiet Sahara, Asien und Arabien bildete und sich von dort weltweit ausbreitete. Obwohl er glaubt diese "Wüstenauswanderung" an Hand von Fakten nachweisen zu können, ist seine "Ursprungsthese der Neurose" umstritten, da sie zwar historische Fakten beschreibt, aber lediglich den Dorzustand, die Verwüstung, Versteppung und den damit verbundenen Hunger, Expansion und Gewalt als Ursprung für das Patriarchat darstellt. Auch wir bezweifeln das, obwohl es bestimmt ein Faktor unter vielen ist. Courtney Baker erklärte mir einmal in einem Gespräch, daß es selbst in Familien, die die besten Voraussetzungen besitzen ihre Kinder vor Erstarrung zu schützen, Panzerungen an Kindern auftreten und ich persönlich vermute das auch für das entsprechende Sozialverhalten bei Kindern vieler Kulturschichten.

Des weiteren ist es mit Sicherheit richtig, daß die Sahara nicht immer eine Wüste war. Auch das läßt sich nachweisen, aber auch hier läßt er die Kontinentenwanderung in Bezug auf ihre äquatoriale Lage außer Acht. Der Kontinent Afrika lag wahrscheinlich vor 400 Millionen Jahren im Bereich des Südpols und wanderte dann nach Norden. Den Bereich des Äquators erreichte die Region der heutigen Sahara etwa vor 100 Millionen Jahren. Dort begann ihre Blütezeit, aus der auch die gefundenen Fossilien, einer üppigen grünen Epoche stammen. Während die Äquatorregion regenreich ist, sind der nördliche und südliche Wendekreis des Äquators regenarm und alle Wüsten liegen in diesen Regionen. Die Verwüstung der Sahararegion begann mit ihrem Eintritt in den nördlichen Wendekreis. Damit erhält die DOR- Problematik eine andere Dimension. Es bedeutet, daß es Regionen gibt, die natürlicherweise DORanfälliger sind als andere. Ein anscheinend grundlegendes Problem des äquatorialen nördlichen und südlichen Wendekreises, dieser, unserer Welt. Diese Auffassung würde seiner These eines unnatürlichen Ursprungs der Wüsten und ihrer generellen Umkehrung erschüttern. Es würde nämlich bedeuten, daß Wüsten nicht so einfach generell in ökologische Paradiese rückverwandelt werden könnten - auch nicht mit seiner Hilfe…..

Eine Methode des Cloudbustings ist es den äquatorialen und den galaktischen Orgonstrom zu vereinigen. Die Meteorologen meldeten ein Tiefdruckgebiet von Westen dass nach Osten zog. Das war eine gute Voraussetzung für die Arbeit. Die Temperatur senkte sich dramatisch, es wurde windig, aber es regnete erst nach mehreren Tagen, als wir schon wieder in Richtung New Mexico unterwegs waren.

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Cloudbusting am Colorado River in Blythe

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Der Ort Blythe mit dem Desert Motel in dem wir wohnten

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John am Cloudbuster in Blythe am Colorado River, der Grenze zwischen Kalifornien und Arizona

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Beate Freihold und Joachim Trettin beobachten das Wetter bei der Cloudbustingoperation

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Cloudbuster in Aktion

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John Trettin in Blythe

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Starke Dor Reaktion am 9.5, dem zweiten Tag der Operation

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Wolkenbildung bei der Operation

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Wolken bei Abschluss der Operation

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Unser Cloudbuster des OrgonInstituts ist länger und hat eine größere Reichweite

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Hunderte von Wetterstationen aus 3 Staaten meldeten anschließend Regen. Davon in Arizona das erste Mal im Jahr. Wie ich hörte waren die darauf folgenden Operationen nicht so erfolgreich. Vielleicht ist ja doch was an der These von Blasband dran.

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Beate Freihold zwischen Kakteen in Arizona

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Beate Freihold in der 5th Avenue New York, Nähe Tiffany

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Allen Cott

Allen Cott mit seiner deutschen Frau in der 5th Avenue in New York


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An einem Tag, an dem wir wieder mal auf unserem Park & Rideparkplatz standen, blätterte ich in der Biographie von Sharaf und kam auf den Namen Allen Cott. Ich sagte, lass uns doch mal ins New Yorker Telefonbuch sehen und siehe da, wir fanden ihn. Er residierte in der 5th Avenue, nähe Tiffany. Wir machten einen Termin aus und trafen ihn. Seltsamerweise sahen viele der alten Schüler zu der Zeit ihre Aufzeichnungen durch, er auch. Viele alte Schüler sahen irgendwie aus wie Reich selber, so schien es mir, Cott jedoch nicht. Er hatte eine junge deutsche Frau. Cott sagte, dass er nie an die Orgonenergie geglaubt hätte, aber er hätte Reich nie darüber unterrichtetet. Reich hätte ihm sehr vertraut, weil er konservativer gewesen wäre als die anderen. Wenn Reich länger gelebt hätte, wäre auch er zur Vitaltherapie gekommen, wie er. Cott hat nach Reich ein modernes Leben geführt und lernte John Lennon auf einer Party kennen. Ich teile viele von Cotts Aussagen nicht, war ihm aber äußerst dankbar für das Interview.

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Die liebenswerte Jo Jenks mit vielen ihrer Kunstwerke in ihrem Appartement in Long Island

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Theodor Wolfe war der Partner von Jo Jenks. Reich zwang Jo sich von Wolfe zu trennen, weil er zu wichtig für seine Arbeit war.



Schön war es bei Jo Jenks, einer älteren Dame. Sie erzählte über die Zeit mit Reich und wie Reich ihr befahl sich von ihren Freund Theodor Wolfe zu trennen. Er sollte keine Familie haben, die Arbeit für Reich wäre viele wichtiger. Jenks gehorchte leider. Wolfe entwickelte TB und trank sich später in Arizona zu Tode. Reich zwang ihn zu Dingen, die ihm nicht lagen. Sie bot uns ihre Dusche an, gab uns ihren Haussschlüssel weil sie uns vertraute und bot uns an die Nacht über bei ihr zu bleiben, aber wir wollten weiter. Eine wirklich nette Frau, sehr beindruckend. Sie war damals schon in den 90ern und wird heute nicht mehr leben. Niemand schrieb ihr einen Nachruf obwohl sie die Entdeckerin der Orgononfarm in Rangeley war und alle Welt ihre Büste von Reich zeigt.

Durch sie lernten wir Penny Caccavo kennen, ihre Tochter und ihren Mann Emil. Penny war Laborassistentin nachdem Ilse Ollendorf schwanger war. Sie sagte, dass Reich damals nicht in der besten Verfassung war. Er schimpfte viel und war ungerecht. Emil, ein harmloser Italiener, der gerne einmal Widerworte gab wurde bei einer Zusammenkunft von Reichs Ärzte als "Beispiel der emotionellen Pest" persönlich vorgestellt. Emil nahm es gelassen hin. Er sagte eigentlich wäre er der Meinung, dass Reich als Psychiater ihn verstehen müsse und nicht er, Emil den Psychiater Reich. Ich fand das richtig. Aber auch ich hatte anfangs Schwierigkeiten mit Emil. Wir hatten einen Termin mit Penny, nicht mit ihm. Er tauchte plötzlich mit einem Tennisschläger aus dem nichts auf und nervte uns mit vielen komplizierten Fragen. Das ging fasst über 20 Minuten. Das machte mich so ärgerlich dass ich, als Emil eine Pause machte sagte: Wenn das jetzt so weiter geht, lasst uns aufstehen und fahren.

Uns ging es nicht so gut. Wir hatten die Nacht zuvor auf einen Parkplatz gestanden auf dem stundenlang eine riesige Stretchlimousine langfuhr. Manchmal stand sie hinter uns und blockierte eine mögliche Abfahrt. Abseits standen ein paar Autos und auch einige Personen standen motivlos in der Gegend. Unsere Rolle, ein Van mit kalifornischem Kennzeichen in dem Personen mit langen Haaren waren war doch in New York auffällig.

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Morton Herskowitz in seinem Wartezimmer in der Pine Street in Philadelphia

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Was mir einfiel war Miami Vice und der Satz "Was ist ihre Tarnung". Was wäre gewesen, wenn die uns für Polizisten vom Drogendezernat gehalten hätten und hier gerade ein grosser Drogendeal im Gange war. Wir waren Fremde in einem fremden Land und kannten uns nicht aus, besonders nicht in New York, wo man Angst haben musste, dass Personen an der Ampel, wenn man stand, ins Auto griffen. Da gab es Gebiete, da gehörte man einfach nicht rein, wie in Süd Philadelphia, eine Gegend die völlig schwarz war. Wir fuhren da mindestens eine halbe Stunde eine gerade Strasse runter und es gab einfach keinen einzigen Weißen. Zudem eine sehr arme Gegend. Der Slam reichte bis in die Pinestreet, die Ecke am Rande der Innenstadt, wo Morton Herskowitz lebte. Junkees lungerten an der Ecke und nach einem kurzen Gespräch mit Mort war bereits in unseren Van eingebrochen worden. Der Schaden hielt sich jedoch in Grenzen.

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Patricia Burlingame und Courtney Baker in ihrem Haus in Ampler


Courtney Baker bei einem anschließenden Seminar in Deutschland

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Courtney Baker, der Sohn von Elsworth Baker wohnte in Ampler. Als Beate und ich ihn einige Jahre später nochmals besuchten mussten wir von Philadelphia mit der Bahn durch den ganzen Süden und sahen die Armut dieser Region. Courtney war etwas reserviert, er wurde wohl nicht oft interviewt. Er war vielleicht ein bisschen älter als wir. Er lebte in einem schönen Haus im Grünen mit Patricia Burlingame, einer Biologin die ebenfalls Mitarbeiterin des "Instituts of Orgonomic Science" war. Ich fand sie sehr nett, doch Courtney trennte sich einige Zeit später von ihr. Das Ganze führte später zu einer juristischen Auseinandersetzung, auf die ich hier nicht eingehen will, jedoch ein trauriges Kapitel.

Courtney heiratete eine frühere Patientin und verlor dadurch seine führende Position im IOS (Institute of Orgonomic Science). Wie das passieren konnte ist für mich unklar. In Europa hätten wir ein solches Problem nicht. Courtney muss Feinde in der eigenen Organisation gehabt haben, denn warum wurde er von keinem verteidigt. Schlimm dass die US Orgonomie so prüde ist und Angst vor der öffentlichen Meinung hat. Courtney hat sich seit dem zurückgezogen. Chef des IOS ist jetzt Herskowitz, der ist jedoch nur Therapeut und kein Orgonbiophysiker wie Courtney.

Courtney war der Herausgeber der Annals of Orgonomy. Mit Coutney und dem ZfO machte ich zusammen ein Laborseminar. Leider konnte ich ihn nicht bewegen mit den Berlinern zu sprechen, obwohl ein Berliner Arzt angereist war und ich sehr für die Berliner warb, vor allem weil es dort keine richtige psychiatrische Orgontherapie gab. Courtney war früher Therapieausbilder beim ACO. Die Konkurrenz zwischen dem ZfO und den Berlinern verhinderte auch, dass später Morton Herskowitz nach Berlin ging. Man wollte von Seiten des ZfO nichts dafür tun. So etwas ist eben reichianische Politik. Ich habe mich jedenfalls dafür eingesetzt. Besser wäre es gewesen man hätte auf mich gehört. Aber heute kann man das ja auch alles von mir lernen.

Das Laborseminar 91 wurde von mir komplett aufgezeichnet und gehört zum besten Lehrmaterial über Orgonomie überhaupt. Es ist inzwischen wegen rechtlicher Fragen für die Öffentlichkeit gesperrt.

1994 luden wir (ich gehörte damals noch zum Vorstand des ZfO, Zentrum für Orgonomie) Morton Herskowitz nach Deutschland ein und ich zeichnete seine Vorträge auf. Er sprach an den Universitäten in Heidelberg und Hamburg über psychiatrische Orgontherapie.

Neil Snyder kam ebenfalls nach Deutschland. Er besuchte uns in Berlin und er schaute sich alle unsere Aufzeichnungen aus USA an. Neil gehörte ja zu den Postreichianern um Chuck Kelley. Wir führten mit ihm interessante Gespräche über Perspektiven reichianischer Therapie.

Obwohl ich intern schon seit den AAO- Zeiten vereinzelnd Therapie für Freunde gab, war ich die grosse Hoffnung unserer Gruppe für eine originale Orgontherapie in Deutschland. Sie sollte ab 1992 Wirklichkeit werden. Heute 2009 betreue ich 3 angemeldete eigene Orgonpraxen in Berlin, Köln und Nümbrecht. Ich bilde an allen 3 Orten aus und stehe somit in der Linienfolge, sozusagen in der 2. Generation der Schülerfolge von Wilhelm Reich.

Es war schön mit Personen ihrer Zeit zusammen zu treffen z.B. mit Robert McCullough.

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Robert McCullough, John Trettins Jugendschwarm in der Nacht vor seinem Wohntrailor in Arkansas

Bob wurde 1954 bei der Wüstenbegrünung in Arizona von einem Ufo angegriffen

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Robert hatte an den OROP- Operationen 1954 teilgenommen und durch die Cloudbusteroperationen ein gelähmtes Bein zurückbehalten, wie er sagte durch den Angriff der Ufos (They came down). Ich filmte ihn mit der 2. Kamera beim Gehen und er hinkte tatsächlich immer noch.

Der junge Robert McCullough hatte mich durch sein Bild in dem Buch Oranurexperiment first Report fasziniert. Dort war er abgelichtet, jung und mit wehendem Haar, jetzt stand ich ihm gegenüber, einem alten Mann, für den das alles längst vorbei war. Er wohnte in einem Wohnwagen in Arkansas, hatte aber seinen Hauptwohnsitz in Costa Rica. Er vermachte uns alle seine alten Schriften der Orgonomie, die er jedoch in Costa Rica hatte. Bei ihm gab es wie bei vielen immer so einen Moment, in dem sie in die Vergangenheit eintauchten und das längst vergessene allmählich wieder erschien.

Wir sprachen von dem Cloudbusteroperateur Jerome Eden und sagten ihm, dass der letztes Jahr gestorben war. Er wusste das nicht und rief plötzlich: ich bin froh, dass dieser Mann tot ist! Wir waren schockiert.

Was war passiert: Joel Carlinski (ein Unikum in der Orgonomie) hatte bei einem Besuch bei Robert ein Dokument, wie mir Joel selber gegenüber in einem Brief zugab, vom Schreibtisch an sich genommen, als Robert kurz auf der Toilette war. Robert war das Fehlen hinterher zunächst nicht aufgefallen.


Joel bot es Jerome Eden an, wer weiss warum. Eden mochte weder Joel noch Robert, der mit Trevor Constable eine Zeit zusammen gearbeitet hatte. Besonders Trevor mochte er nicht, weil der sich mal geäußert hatte, man müsse die Orgonenergie an den Eiern packen. Eden empfand das als sadistisch und da Trevor auch noch Steinianer war, war es für Eden klar, dass er es mit einem brutalen Mystiker zu tun hatte. (Nach Reich haben Mystiker immer einen starken sadistischen Anteil). Später sah er sich unser gerade gefilmtes Video über Cloudbusting an, sagte aber nichts dazu.

Beim Cloudbusting trafen wir Alberto aus der Schweiz und ich glaube es war Vittorio aus Italien, die extra von der Ostküste angereist waren um in die Cloudbustingarbeit reinzuschnuppern. Einer der beiden erzählte, er habe ein Video von Trevor aber er hätte nicht reingeschaut. Moralisch war das auch verboten, denn wer so etwas tat machte etwas falsches. Ein inquisitorisches Prinzip. Man kann vielleicht vieles heimlich tun, aber öffentlich nicht dazu stehen. Schon ganz schön traurig.

Ganz anders die Neoreichianer. Alle waren sie freundlich und nicht moralistisch. Alex Lowen und John Pierrakos sprühten vor Lebensenergie.

Das Verrückteste war die Reise nach Idaho. Wir mussten in 7 Tagen wieder in New York sein und brauchten 3,5 Tage und Nächte für da hin, und logischerweise auch 3,5 Tage und Nächte zurück. Wir fuhren abwechselnd, Tag und Nacht für ein Interview das 45 Minuten dauerte. Man fragte uns dann als erstes, ob wir Joel Carlinski getroffen hätten, den wir damals noch nicht kannten. Wenn ja, dann hätten wir kein Interview bekommen. Na, klasse! Jerome Eden war ein Jahr vorher gestorben.

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Jonathan Coe und Desiree Eden, die Witwe und Mitarbeiterin von Jerome Eden

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Also sprachen wir mit Desiree Eden und Jonathan Coe. Hier hörten wir zum ersten mal über direkte Ufoangriffe, die die Edens erlebt hatten. Dieses Kapitel bleibt nach wie vor rein historisch für mich. Niemals habe ich während meiner Cloudbusterarbeit mit einem Ufo zu tun gehabt, so stehe ich vor solchen Berichten ratlos davor.

Auf der 3- tägigen Fahrt von Idaho nach New York hatten wir das einzige Problem mit unserem Van, eine Reifenpanne. Sonst hat das Auto alles gemacht. Wir parkten es letztlich bei Neils Freund auf einer Farm, liessen unsere Texashüte und alle Karten im Auto für unsere nächste Reise in die USA. Zu unserem Termin mit John Pierrakos kamen wir leider 10 Minuten zu spät. Wir blieben in der Rushhour in New York stecken und John hatte nicht gewartet und so hätten wir eigentlich nicht 7 Tage und Nächte von New York nach New York fahren müssen. Wir konnten das Interview aber nachholen.

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John Pierrakos in seinem Institute of Core Energetics in Manhattan

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Orgonomen haben verbreitet, ich würde Amerika nicht mögen, ich wäre antiamerikanisch. Das ich falsch. Ich mag Amerika und vielleicht bin ich im Gegensatz zu manchen amerikanischen Orgonomen mehr Amerikaner als sie selbst.

Ich bin in den 50er Jahren in Deutschland aufgewachsen, in einer Zeit des Rock and Rolls und für mich ist Deutschland durch und durch amerikanisiert. Das fängt schon bei den Blue Jeans und den Fliegerjacken an. Ich bin kein Freund der deutschen Kultur.

Was ich jedoch an den Amerikanern nicht mag ist, dass viele glauben erst käme Amerika, und dann der Rest der Welt und was noch schlimmer ist, ist der russisch-stalinistische Stil in der Orgonomie. Also die sind mehr Russen und ich eher Amerikaner, wenn es um charakterlichen Patriotismus geht.

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Jerome Greenfield, Historiker



Wir besuchten Jerome Greenfield, der das Buch " die USA gegen Wilhelm Reich" geschrieben hatte. Er ist inzwischen auch schon tot. Er sagte zu uns: Bevor ihr die USA verlassen habt wird Carlinsky euch kontaktieren. Wer war Carlinski? Den kannten wir nicht.

Später nahm Carlinski tatsächlich Kontakt zu mir auf und ich musste mir was überlegen, damit für ihn nicht die Notwendigkeit bestand bei mir einzubrechen, wie er es bei anderen schon getan hatte, wenn sie sich ihm gegenüber verweigerten. Ich entschloss mich deshalb mit ihm zu reden und sagte ihm, dass ich keinen Besuch von ihm wollte. Er respektierte das und das war erst einmal was ich wollte.
Carlinski kommt aus Reichs Zeit und er weiss eine Menge interessanter Dinge über die Orgonomie. Eva Reich forderte mich auf ihn zu heilen (klingt seltsam, ist aber wahr). Man kann psychiatrisch über ihn denken was man will, aber er ist ein Mensch und er verdient den normalen Respekt der einem Menschen zukommt. Man behandelt ihn in Amerika aber wie einen Terroristen und die mit ihm reden als Helfershelfer der emotionellen Pest. So inzwischen mich auch.

Das hatte Konsequenzen: Ich musste Artikel von meinen Wilhelm Reich Akademie Seiten nehmen, die aus USA kamen.
Ich glaube herausgefunden zu haben, dass Carlinsky sehr darunter leidet prinzipiell abgelehnt zu werden. Ich eröffnete ihm die Möglich in der von mir herausgegebenen "internationale Wilhelm Reich List" zu schreiben und bedaure das auch nicht. Später gründete Joel seine eigene Liste mit seinen eigenen Regeln die um etliches strenger waren als meine, aber das ist seine Sache. Ein Treffen mit ihm in meinem Orgoninstitut in Berlin lehnte ich ab, nachdem er mich nicht in einem Cafe treffen wollte.

Ich bin ein erwachsener therapierter Mensch und ich kann meine Entscheidungen selber treffen.

Selbstständigkeit ist wohl das erste was ich in der Studentenbewegung gelernt habe, wie auch im Besitz der eigenen Produktionsmittel zu sein. Die links-rechts Austauschbarkeit hat leider auch in der Orgonomie Fuss gefasst. Orgonomie ist nach rechts geruscht. Beweiss dafür ist die Moslemdebatte. Es bestand also die Notwendigkeit neue Wege zu suchen, d.h. raus aus allen Verbänden, dieser Art. Wir sind, wie die Siedler in Amerika, weiter nach Westen gezogen. Näheres will ich darüber nicht schreiben weil meine Gegner mich immer anonym bei der Polizei wegen diesem oder jenem anzuzeigen versuchen. Sie sind leider auch meine fleißigsten Leser.

Das Transkript von Greenfield haben wir herausgegeben, weil es einfach am umfangreichsten und informativsten ist. Wir hätten es gerne auch auf Wikipedia veröffentlicht aber dort gibt es ja eine sehr starke Anti-Reich Fraktion, die immer wieder unsere Texte gelöscht hat.

http://www.trettin-tv.de/orgon/greenf.htm

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Jorge Stolkiner, ein Freund von Babara Koopman, besuchte uns nach dem Interview zwei mal in Berlin

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Babara Koopman

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Arthur Nelson trafen wir bei Babara. Arthur sprach deutsch, kannte Reich und war lange Zeit beim ACO als Orgontherapeut

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Babara Koopman trafen wir in ihrem Domizil. Sie vermittelte uns den Kontakt zu Jorge Stolkiner, der, man kann es kaum glauben, ebenfalls wie wir Buddhist ist. Wir trafen ihn wieder in Frankreich bei einer Initiationsveranstaltung mit Dilgo Khyentse zu Dzogchen- den tiefsten Punkt der Spiritualität, die wir als Filmdokumentaristen aufzeichneten. Anschließend war er 2 Wochen in Berlin, zeigte uns seinen Ansatz der reichianischen Therapie und lud mich nach Argentinien ein um mir noch mehr zu zeigen. Doch es kam nie dazu.

Meine Mutter starb und ich zog in das Praxishaus meiner Eltern.

Stattdessen nahmen wir eine Woche lang Therapiesitzungen bei Morton Herskowitz und es war interessant beide Praktiken von Hoppe und Herskowitz zu vergleichen.

Eva Reich hat mich nicht so beeindruckt. Bei Veranstaltungen war sie meist gut sortiert, ansonsten aber ziemlich zickig. In den Wochen in denen ich mit ihr zusammen war demonstrierte sie ein Sammelsurium verschiedenster Therapieansätze. Nur die Orgasmustherapie war nicht darunter. Ihre Therapie war keine Reichtherapie. Das konnte man bei ihr auch nicht lernen.

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Myron Sharaf beeindruckte mich nicht sonderlich

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Auch Myron Sharaf beeindruckte mich nicht sonderlich. Bei jeder Schwierigkeit, bei der er keinen Einfall hatte, sollte der Angesprochene "No" sagen. Das hätte Sharaf mal besser selber machen sollen. Auch in USA zeigte er wenig Interesse, aber er war ein sehr höflicher Mensch. Das zeigte, dass er andere respektierte, und mit höflichem Benehmen besonders Frauen gegenüber kann man bei mir punkten. Er gab uns die Adresse von John Duggan, der wiederum ganz anonym bleiben wollte, weil er linksorientiert war, das ist in den USA nicht sehr willkommen. Von ihm bekamen wir die Adresse von Viktor Sobey, der in Brooklyn seine Praxis hatte. Sobey distanzierte sich von Duggan unerklärlicherweise, er hatte ihn intern ausgebildet (beide waren links) und Duggan passte nicht so recht in das Bild der Orgonomen. Dr. Lewis war jetzt sein Mann!

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Victor Sobey wollte alles alleine machen. Diesen Standpunkt teile ich (Joachim Trettin) heute auch

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Dr. Levis im Büro von Victor Sobey



Dr. Levis stellte sich uns immer in den Weg, dabei wollten wir mit Sobey reden. Sobey konnten wir nicht zu einem Interview überreden. Er meinte alles was sie für ihre Arbeit bräuchten, auch an Öffentlichkeitsarbeit, würden sie selber machen. Er gestatte uns lediglich ein Foto zu machen. Für Historikerdokumentaristen war das traurig, zumal sich Sobey zuvor sehr interessiert gezeigt hatte. Auch er war gerade dabei in alten Berichten zu stöbern. Sobey mochte Baker nicht. Der hatte nämlich eine Liste von Therapeuten auf der er mal drauf stand und dann mal wieder nicht. Sobey fand das unfair.

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John Trettin und Ilse Ollendorf, die Frau von Reich in den USA, die damals in einem Altersheimappartement lebte

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Nett fanden wir das Ilse Ollendorf uns empfing. Sie meinte allerdings Reichs Arbeiten wären heute überholt und ich wurde den Eindruck nicht los, dass sie irgendwie die Reichsche Arbeit gar nicht verstanden hatte. Auch Baker wollte sie einmal nicht bei sich aufnehmen, als Ilse eine Reise machte, weil er Angst vor Reich hatte, das fand sie unmöglich.

So kann man also sehen, die Menschen hatten damals die selben Konflikte wie die Menschen sie auch heute haben. Einen progressiven sozialen Ausblick konnten wir also nicht finden.

Die sexuelle Moral war zumindest für Reich gelockert, aber es gab keine ideologische Idee wie wir sie in den Kommunen der 60er Jahre hatten. Alles war eher naturwüchsig. Reich als Autorität konnte mit den anderen nicht zusammen leben oder gar mit ihnen auf ein Tanzfest gehen. Er musste die Autorität bleiben und das hiess bewusst allein zu sein und auf das Leben zu verzichten. Gut getan hat ihm das bestimmt nicht. Alle fürchteten Reichs Wutanfälle, wenn sein Gesicht rot anlief und er so brüllte, als würde gleich ein Gewitter ausbrechen. Wir fanden nichts wonach wir gesucht hatten. Unser Leitlinienkonzept war die Mitarbeiter vor allem reden zu lassen, das auszudrücken was sie selbst wollten. Viele erzählten über Differenzen.


Besonders Al Lowen. Er sprach über die Unterwürfigkeit der Reichsschüler. Sie fanden alles gut, was auch Reich gut fand. Viele seiner (Reichs) Ansichten hielt er für naiv, vor allem die Perspektive auf eine schnelle Veränderung. Auch Greenfield war der Meinung, dass Reich in der Zukunft lebte. So musste man Reich seiner Ansicht nach verstehen, nicht als Realisten, sondern als Zukunftsvisionär.

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Alexander Lowen

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Alexander Lowen zusammen mit Beate Freihold

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Alex Lowen demonstriert John Trettin seine Therapie über dem Stuhl ....

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und auf dem Boden ....


Für mich einerseits erstaunlich, weil Reich ein so genauer Analyst der Gesellschaftsstruktur des 20.Jahrhunderts war. Da musste es eine Veränderung gegeben haben. Vielleicht so etwas wie eine "rationale" Resignation? Reich merkte immer mehr, dass er nicht gewinnen konnte und trotzdem sah er Perspektiven und die Entdeckung des Orgons war ein großartiger Durchbruch.

Reich hatte eine Liebesbeziehung zu Myrons Freundin. Myron musste das schlucken. Sein Verhältnis blieb ambivalent. Er konnte Reich nicht mögen und trotzdem schrieb er eine grosse Biographie mit viel Aufwand, auch wenn sie wissenschaftlich nicht zu den besten Biographien gehörte.

Wolfe war für Reich sehr wichtig. Er holte Reich nach Amerika. Eva erzählte, dass sie oft Nächte zusammen saßen um nur an einzelnen Sätzen der Übersetzungen zu feilen. Wolfe wollte nur Therapeut sein. Eva hielt ihn für sehr gepanzert, warum weiss ich nicht und auch nicht warum sie dass bei einem Gespräch über Wolfe hervorhob. Vielleicht war sie bei ihm in Therapie, denn sie war bei verschiedenen Orgontherapeuten in Therapie. Doch er war einer der wertvollsten Mitarbeiter für Reich und möglicherweise liebte Reich ihn und er ihn auch. Aber er liebte auch Jo Jenks die die Grabbüste für Reich anfertigte. Er verbot ihr den weiteren Kontakt mit Theodor Wolfe. Sie teilte ihm das in einem Restaurant mit und sah ihn nie wieder. Nie wieder! Das ist doch wirklich unglaublich. Er behandelte Penny, ihre Tochter und Laborassistentin nach einer anfänglichen guten Arbeitsbeziehung schlecht und machte ihren Mann Emil unmöglich. Er trank in der Zeit seiner grössten Niederlagen und lebte sich emotionell an seinen Mitarbeitern aus, die keine Möglichkeit zur Gegenwehr hatten. Er war in gewissen Anteilen patriarchalisch, chronisch eifersüchtig und verdächtigte Ilse immer ihn zu betrügen (das war durch seine familiäre Geschichte begründet). Beruflich war er ein Genie, das sehr darunter litt, dass seine Erkenntnisse nicht anerkannt wurden und letztlich, dass auch er nicht anerkannt wurde, obwohl er so genial war.

Er hätte locker mehrere Nobelpreise bekommen müssen. Neben Einstein, Freud, Plank, Bor hätte er einen hervorragenden Platz einnehmen können. Doch er war für seine Zeit zu genial und er litt als Mensch unter der Diskriminierung. Objektive Geschichtsbetrachtung hilft einem lebendigen Wesen da nicht viel weiter, denn Reich war kein Übermensch.

Auch in seiner Zeit, war es, wenn man nicht zur Boheme gehörte, schwer ein emanzipiertes Leben zu führen. In den 60er Jahren hat sich durch die sexuelle Revolution die soziale Situation verbessert. Vieles was früher nicht möglich war ist u.a. auch Dank Reich möglich geworden. Die sexuelle Revolution der 60er Jahre war entscheidend. Reichs Werk wird von den Problemen seines Privatlebens keineswegs geschmälert und ich möchte der letzte sein, der an Reich einen Vatermord begeht, nur weil er die Qualität eines solchen Mannes nicht ertragen kann. Dieses Problem haben nämlich viele Reichianer die Reich gerne für ihre Zwecke benutzen wollen, seiner Wissenschaft aber nicht gewachsen sind.

Eva Reich hatte eine Vorliebe für einen deutschen Reichianer und seine wissenschaftliche Arbeit, doch persönlich beschwerte sie sich bei mir, dass ihm die Fähigkeit fehlte, die Bione richtig beurteilen zu können. Er konnte Reichs Auffassung der Strahlung und Pulsation nicht teilen. Doch Konsequenzen zog sie nicht daraus. Man benutzte sie als Aushängeschild um mit ihrer Hilfe und Autorität Reichs Arbeiten zu relativieren. Man wollte die ganze Sache so verstehen, dass Eva das wirkliche Erbe Reichs repräsentieren würde und die Organisationen, die ihren Namen mittrugen, das Erbe Reichs ebenso mitrepräsentieren würden. Ein Sympathisant verteilte eine solche Mitteilung eifrig. Alle die jetzt nicht mit Eva in einem Boot sassen wurden abqualifiziert. Die Mitteilung kam schnell in meinen Besitz. Zudem wurde 1995 die Orgonenergie per Abstimmung als physikalische Energie in Deutschland abgeschafft.

Das ZfO forderte mich daraufhin auf, eine Kritik zu schreiben und Eva zukommen zu lassen, was auch geschah. Doch Eva reagierte nicht darauf. Sie trat lediglich aus dieser Organisation, bei der sie Mitglied war, aus, die entscheidend die Abschaffung einer physikalischen Orgonenergie als Organisation mit dem Namen Wilhelm Reich durchgeführt hatte. Ihr diesbezüglicher Brief war mager und der Brisanz der Sache nicht angemessen, denn hier wurde Reich im Namen Reichs um wesentliches gestutzt. Das Verfahren ist einfach. Jemand liefert eine Interpretation, die die meisten einer solchen Gruppe gar nicht erst beurteilen können. Mit einer solchen schweigenden Mehrheit wird Reich im eigenen Namen verfälscht.

Ich schrieb Eva danach einen Brief in dem ich sie als feige bezeichnete. Das nahm sie so hin ohne für die nötige Klarheit zu sorgen.

Mir persönlich tut es unendlich leid, dass gerade mir diese Aufgabe zufiel Einspruch gegen die Verbiegung Reichs in seinem eigenen Namen anzuprangern.
Es musste getan werden, doch genutzt hat es nichts. Die Verbiegung wie deren Kritik blieben ungehört. Mir persönlich brachte das Unannehmlichkeiten ein, aber ohne diese Situation würde es heute wiederum kein Wilhelm Reich Orgoninstitut Deutschland geben. Charakterstärke gibt es eben nicht überall, und die Charakterstärke war es wiederum, die mir auf der andern Seite entscheidende wahre Freunde brachte, wie die tibetische Inkarnation Ngari Tulku, der mir half ein komplettes Institut für Orgonomie aufzubauen. Der Kern in der spirituellen Tiefe, Shunjata, und die Funktion des Orgasmus begegneten sich hier zum ersten Mal in Verbindung Trettin-Thingo

http://ngaritulku-joachimtrettin.de/

und ich hoffe, dass damit ein Grundstein für die Zukunft gelegt worden ist, denn wir Boddhisattvas arbeiten immer weiter. Wer sich auskennt, der weiss was ich meine.

Es wurde also endlich Zeit ein vernünftiges Institut zu gründen auf dem wissenschaftlichen Boden Wilhelm Reichs und doch frei, nicht moralistisch verknöchert.

So liefen also Vorarbeiten an, bis wir uns dann 1994 öffentlich "Institut für Orgonforschung und Orgontechnik- I00" nannten. Dieser Name wurde dann 2000 in den Namen Wilhelm Reich OrgonInstitut (IOO) umbenannt.
Hier ging dann eine wirkliche Forschung los, der Hauptteil lag aber bei den Messungen die wirklich Interessantes hergaben. Alleine gestern, dem 7. Mai 2009, dem Tag an dem wir vor 20 Jahren am Coloradoriver cloudbusteten, sank das Orgonelektroskop ins Negative, und das bei einer Temperatur von nur 13 Grad C.


Es zeigt meines Erachtens eine dynamische Veränderung innerhalb der Orgonenergie an, die sich vor unser aller Augen abspielt. Es wird vereinzelt über Reich geredet, u.a. an Hochschulen in Mainz und Berlin, aber eine wissenschaftliche Arbeit gibt es nicht. Die schien uns vorbehalten zu sein. Ich hoffe aber das sich das noch einmal ändern wird.

Was die Therapie betrifft, Bob Morris (Florida) fand meinen Therapieansatz beeindruckend, weil er in Verbindung mit einem sozialen Kontext stand. Er autorisierte mich als Therapeut das weiter auszubauen und das geschah auch.

Zurück blieb eine bewegende Dokumentation von Menschen, die in den USA mit Reich arbeiteten.

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Penny Caccavo, damals 65, die Laborassistentin von Wilhelm Reich und Tochter von Jo Jenks (der Künstlerin,

die die Reichbüste auf Reichs Grab herstellte), an einer Büste ihrer Mutter, die in Pennys und Emils Garten stand

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Penny und Emil in den 40ern

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Emil und Penny in ihrem Haus 1989

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Penny links, Ilse Ollendorf rechts

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Die Rolling Hill Farm war ein Projekt von Wilhelm Reich als Sommercamp für Kinder und wurde von Emil Caccavo geleitet

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Die Sommercamp Kinder auf der Rolling Hill Farm

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Emil mit seinem Partner für die Rolling Hill Farm Bob Kronmeyer

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Lisa Rockefeller (prominentestes Kind auf der Rolling Hill Farm) und Emil

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Helen, Myron und Grete

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Peter Reich und Penny

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Orgonon

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Für mich war beeindruckend zu sehen, wie die Personen sich in sich kehrten und auf einmal die Vergangenheit in ihr Leben zurückkehrte, einer längst vergangenen Zeit. Alles zog in ihnen wieder vorbei, und manche weinten über das Leid das sie mit Reich erlebten, wie Penny (it comes back). Reich war auf Emil so sauer, dass er Al Lowen anwies, der sein Therapeut war, ihn nicht weiter zu therapieren. Ein absurdes Verhalten. Das umgekehrte hätte eher der Fall sein müssen. Emil zeigte uns das Telegramm von Reich an Lowen, von dem er es wohl möglicherweise bekommen hat.

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John Trettin mit der kleinen Kamera in Cape Canaveral in Florida

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Auf dem Weg zu Bob Morris kamen wir auch bei der Nasa vorbei, die wir ausgiebig bei unserer Rückfahrt besuchten

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Bob Morris in seiner Praxis

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Bob Morris mit seiner Tochter traf uns in einem Yachtclub. Später nahmen wir ein dreitägiges Interview in seiner Praxis in Miami, Florida, auf

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Beeindruckend waren die Tage mit Bob Morris. Er konnte gar nicht glauben, dass wir runter bis Florida gereist waren um ihn zu interviewen. Doch dann waren es 3 bewegende Tage und Beate und ich lagen sogar auf seiner Therapiecouch. Er war Patient bei Baker gewesen und erlebte dort die Vorteile der Orgontherapie. Unbegreiflicherweise mochte Eva Reich ihn nicht. Sie sagte zu mir, dass er wohl in einem früheren Leben ihr Scharfrichter gewesen sein müßte. Ich habe das Gerücht gehört, dass Hoppe, als er starb, Morris zu sich gerufen haben soll und er auch nach München gekommen sei. Ob da was dran ist, weiss ich nicht, ich persönlich kann mir das kaum vorstellen. Auch McCullough wurde zum ersten mal interviewt, ebenso Penny und Emil, der das orgonomische Kindersommercamp mit Bob Kronmayer leitete.

Das orgonomische Videoarchiv hat jedenfalls eine Aufgabe erfüllt, Personen über Video wieder lebendig werden zu lassen. Wir hoffen dass diese Videos in Zukunft allen über Bibliotheken zugängig sein werden.

Zu dieser Reise selbst: sie war nicht leicht. Das lag daran, dass das Geld knapp war und wir 3 Monate lang meist in einem Bus leben mussten. Es war nicht leicht sich in einer anderen Sprache zu orientieren. Wir hatten zuwenig Vorbereitungszeit und wir stritten uns oft unterwegs. Das erschwerte die Reise. Doch das alles ist jetzt 20 Jahre, also längst vorbei, Schnee von gestern.

Alle Rechte an dem Bild und Videomaterial, Bild und Ton sowie Transkripte liegen bei mir, Joachim Trettin. Nach dem ich jetzt inzwischen mehrfach rechtlich angegriffen wurde, habe ich eine gnadenlose Haltung Personen gegenüber die meine Arbeit für ihre Zwecke missbrauchen wollen. Mehrere Anwälte arbeiten inzwischen für mich und ich werde jeglichen Verstoss gegen mich rechtlich ahnden. Verstosse gegen Bildmaterial sind teuer. Alle Bilder dieses Artikels sind rechtlich geschützt.

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Unser treuer Dodge Van brachte uns durch über 30 Staaten und hatte lediglich nur einmal eine Reifenpanne

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Elsa Lindenberg, Reichs Gefährtin in Berlin. Kurz vor ihrem Tod wurde sie von Eva Reich im Krankenhaus besucht.

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Originaler Brief den Wilhelm Reich an Elsa Lindenberg schrieb





Wenige Jahre nach der Amerikareise zogen Beate Freihold und John Joachim Trettin in den Luftkurort Nümbrecht bei Köln und bauten dort das Wilhelm Reich OrgonInstitut (IOO) auf. Dort fingen sie an viele Experimente Wilhelm Reichs nachzuvollziehen, u.a. die Bluttests und die Experimente zum Nachweis der Orgonenergie. 2005 schrieb Joachim Trettin nach 10-jähriger Forschung seine Dissertation zu diesem Thema und eine kanadische Fernhochschule berief ihn zu einer Lehrtätigkeit über Orgonomie. Das OrgonInstitut rief 3 Praxen ins Leben, organisiert den Bau von originalen Orgonakkumulatoren und Orgondecken und verwaltet das orgonomische Videoarchiv, zu denen auch die Bänder der amerikanischen Interviews gehören, die rechtlich durch Joachim Trettin geschützt sind.





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